Lesezeit circa: 4 Minuten

Terraner gegen Panjasen – sie kämpfen um ein riesiges Raumschiff

Zerstört die MAGELLAN!Titel: Zerstört die MAGELLAN!
Autor: Oliver Fröhlich / Christian Montillon
Zeichner: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Erschienen: Freitag, 30. Dezember 2022

Worum geht es in diesem Roman?

Perry Rhodan startet ein Psychospiel, um die MAGELLAN in die abgeschlossene Kleingalaxis Morschatztas verlegen zu lassen. Parallel dazu bekommen wir die Lebensgeschichte des Tamogolonen Wettir.

Der Leseeindruck

Dieser Roman hat mich auf dem vollkommen falschen Fuß erwischt. Eigentlich war ich auf der MAGELLAN und eigentlich ist dort eine ganze Menge los, wie der doch sehr reißerische Titel vermuten ließe. Stattdessen verschlägt es uns auf den vollkommen fremden Planeten Tamoglon, und es hat zwar etwas mit den Panjasen zu tun, aber das ist eine vollkommen andere Geschichte.

Zwar führt uns der Roman wieder auf die MAGELLAN, zu Perry Rhodan und der eigentlichen Handlung zurück, dies allerdings mit einem harten Schnitt. Harte Schnitte sind dann auch das eigentliche Kernproblem dieses Romans, denn sobald man sich wieder auf die andere Handlung umgestellt hat, wird unterbrochen, und es geht mit der jeweils anderen Handlung weiter.

Für sich alleine gesehen haben beide Geschichten schon ihren Charme, aber der Wechsel vergällt mir beide Geschichten und macht die Lektüre eher zu einem Durchquälen, als zu einem Vergnügen. Hätte das Ende des Romans nicht wenigstens für eine gewisse Entschädigung gesorgt, ich hätte mein Abo gekündigt und damit die aktuelle Handlung auslaufen lassen. Die Ereignisse auf der MAGELLAN waren stellenweise gut, aber Perrys nicht nachvollziehbare Entscheidungen lassen ihn jetzt  wie eine Mary Sue wirken. Fast wünscht man sich Anzu Gotjian zurück, die wohl auch als Blitzableiter für diese merkwürdigen Anwandlungen gedient hat. Atlan und Alschoran überzeugen dagegen, das war wirklich gut und mitnehmend.

Die Seitenstory um den Tamogolonen Wettir war handwerklich wirklich gut geschrieben, auch wenn sie nur sehr peripher die eigentliche Handlung und den eigentlichen Schauplatz tangiert.

„Ein Heft – eine Geschichte!“ ist meiner Meinung nach das, was beide Geschichten gerettet und in zwei Heften für ein deutlich besseres Lesevergnügen gesorgt hätte. So kriegen wir nichts Halbes und nichts Ganzes. Mich überzeugt dieser Schleudergang nicht.

Die Punktevergabe

Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Es war ein zähes Unterfangen und ohne das wirklich gute Ende hätte ich hier nicht einmal den formal zustehenden 1 Punkt vergeben. Das geht sonst deutlich besser!

Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Die Geschichte auf der MAGELLAN ist eher actionlastig, da bleibt wenig Platz für Sense-of-Wonder, dafür glänzt dort die Lebensgeschichte Wettir und die durchaus exotische Gesellschaft der Tamogolonen. Ich vergebe hier 1,25 Punkte.

Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte) bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Die Konzentration auf die eigentliche Handlung hätte an dieser Stelle gut funktioniert. Was die Expotrachen hier geritten hat, kann ich beim besten Willen nicht sagen und vergebe 0,75 Punkte.

Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Wettirs Geschichte war handwerklich hervorragend geschrieben und ich würde für diesen Teil 2 Punkte vergeben. Die MAGELLAN-Handlung war dagegen stellenweise hanebüchen und mir nur 0,5 Punkte wert. Gemittelt ergibt das dann 1,25 Punkte.

Das ergibt in Summe unnötig bescheidene 4,25 von 10 Punkten.

Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit mehr Zeit die anschließende Teelänge.

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Markus Gersting

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