Das Leben und die Karriere von Nicolas Cage kann man getrost als bunt bezeichnen.

Der Sproß einer berühmten Familie

Nicolas Cage hat in seinem Leben schon vieles gemacht. Der bekennende Comicfan war einmal beinahe Superman, war für einen kurzen Moment mit der Tochter von Elvis Presley verheiratet und führte eine Familientradition fort, als er einen Oscar gewann.

Der Schauspieler wurde am 7. Januar 1964 in Long Beach, Kalifornien, USA, als Nicolas Kim Coppola geboren. Sein Vater war August Coppola, ein Professor für Literatur, derweil seine Mutter Joy Vogelsang Tänzerin und Choreografin war. Sein Onkel ist übrigens der berühmte Regisseur Francis Ford Coppola und seine Großmutter väterlicherseits die Schauspielerin Italian Pennino, die zeit ihres Lebens die Matriarchin der Familie war.

Angesichts dieser Verwandtschaft war es auch kein Wunder, das Nicolas Cage Schauspieler wurde, wobei den Ausschlag für diese Entscheidung die Filme Denn sie wissen nicht, was sie wollen und Jenseits von Eden gaben, vor allem die darstellerische Leistung von James Dean. Nichts anderes konnte ihn reizen, weder Musik noch sonst etwas.

Nur die besten Inspirationen

Und so ging er wie seine beiden Brüder in die Unterhaltungsindustrie. Er war Schüler auf der Beverly Hills High School und studierte an der UCLA School of Theater, Film and Television. Sein Schauspieldebüt gab er 1981 in dem Fernsehfilm The Best of Times.

Interessanterweise trat er in jener Anfangszeit noch als Nicolas Coppola auf. Und sein berühmter Onkel sollte ihn auch in den ersten Jahren unter die Fittiche nehmen, ehe sein Neffe beschloss, seinen Namen zu ändern, um den Eindruck von Vetternwirtschaft zu vermeiden. Inspiration dafür sollten die Comicfigur Luke Cage und der Komponist John Cage sein.

In jener Frühzeit seiner Karriere trat Nicolas Cage in einer Vielfalt von unterschiedlichsten Filmen auf und von verschiedenster Güte. Er hatte eine Nebenrolle in der seichten Komödie Ich glaub’ ich steh‘ im Wald (1982), spielte in dem Kriegsfilmdrama Birdy (1984) den geistig instabilen Al Columbato und war 1987 in der Liebeskomödie Mondsüchtig neben der Sängerin Cher der männliche Hauptdarsteller. 1988 wirkte er in der Fantasykomödie Vampire’s Kiss: Ein beißendes Vergnügen ebenfalls als Darsteller der Hauptfigur. Aus diesem Film stammt auch das berühmte Meme-Bild, dass ihn mit weit aufgerissenen Augen zeigt.

Ein Mann für Action!

Ab den 1990er Jahren sollte er sich langsam als vielversprechender Schauspieler etablieren. Gemeinsam mit Tommy Lee Jones war er der Hauptdarsteller in dem Actionfilm Air Borne – Flügel aus Stahl (1990) und konnte 1994 in 2 Millionen Dollar Trinkgeld sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Seinen endgültigen Durchbruch feierte er 1995, als er in der Literaturverfilmung Leaving Las Vegas: Liebe bis in den Tod die Hauptrolle übernahm. Für diesen Film erhielt er den Oscar als bester Schauspieler.

Doch anstatt sich jetzt als ernsthafter Darsteller zu etablieren, wirkte Nicolas Cage stattdessen in mehreren Actionfilmen mit, die heutzutage Kultstatus genießen. Es handelt sich dabei um The Rock: Fels der Entscheidung (1996), wo er mit Sean Connery und Ed Harris zusammenarbeitete. In Con Air (1997) konnte er ebenso begeistern wie in dem John Woo-Meisterwerk Face/Off: Im Körper des Feindes, in dem John Travolta seinen Gegenspieler darstellte. In dieser Zeit war er übrigens für die Rolle von Superman gecastet, in der geplanten Verfilmung von Tim Burton, die am Ende dann doch nicht umgesetzt wurde. Davon blieben nur ein paar Bilder und Hintergrundinfos übrig.

Im Jahr 2000 begann er, auch auf anderen Feldern aktiv zu werden, denn in diesem Jahr wurde er das erste Mal als Produzent tätig. Er produzierte zum einen die Komödie Bel Air, in der sein Bruder Christopher Regisseur war und sein anderer Bruder Marc eine der Hauptrollen innehatte. Und zum anderen das Horrordrama Shadow of the Vampire mit John Malkovich, William Dafoe und Udo Kier in den Hauptrollen. 2002 führte er schließlich das erste und letzte Mal Regie. Das war in dem Film Sonny mit James Franco als Hauptdarsteller.

Nicolas Cage

Erste Comicverfilmungen

2004 spielte Nicolas Cage in dem Fantasy-Film Das Vermächtnis der Tempelritter die Hauptfigur und produzierte 2005 das Drama Lord of War – Händler des Todes, wo er gemeinsam mit Ethan Hawke und Jared Leto die Hauptrolle innehatte. Außerdem war er der Produzent der kurzlebigen Fantasy-Fernsehserie Dresden Files.

Es war 2007, als er das erste Mal seine Leidenschaft für Comics erfolgreich umsetzen konnte. Denn in der Marvel-Verfilmung Ghost Rider wurde er zur Titelfigur und konnte durchaus überzeugen. Das war auch das Jahr, in dem er in Das Vermächtnis des geheimen Buches erneut den Charakter von Ben Gates übernahm. Dieser und der Vorgängerfilm bilden übrigens die Grundlage für die National Treasure: Edge of History-Serie, die momentan auf Disney+ läuft.

2010 spielte Nicolas Cage in einer weiteren Comicverfilmung mit, als er in Kick-Ass Damon MacReady darstellte, den Vater der jungen Heldin Hit-Girl. Auch war er der ausführende Produzent des Fantasy-Films Duell der Magier, wo er in einer der Hauptrollen mitwirkte. Ein Jahr darauf konnte man ihn in Ghost Rider: Spirit of Vengeance in der Titelrolle sehen.

Tief- und Höhepunkte

Doch dann erlitt die Karriere eine kleine Tiefphase. Filme wie Der Kandidat – Macht hat ihren Preis (2015) und Vengeance – Pfad der Vergeltung (2017) waren ambitioniert, blieben allerdings bei den Kritikern und zuschauertechnisch hinter den Erwartungen zurück. Wohl auch deshalb beschloss der Schauspieler, sich ab da erstmal auf Direct-to-Video-Filmproduktionen zu konzentrieren.

Dabei konnte er allerdings nebenbei seine Leidenschaft für Comics mit seiner Arbeit in Verbindung bringen. So sprach er 2018 in dem Zeichentrickfilm Teen Titans GO! to the Movies Superman und war im selben Jahr als Spider-Man Noir in Spider-man: A New Universe zu hören. In letzterem Film basierte seine Darstellung auf bekannten Darstellern wie Humphrey Bogart, James Cagney und Edward G. Robinson. 2019 spielte er in der Verfilmung der H.P. Lovecraft Story Die Farbe aus dem All die Hauptrolle.

Zuletzt nahm die Karriere von Nicolas Cage wieder Fahrt auf. Vor allem der Film Massive Talent, wo er sich selbst spielt, sorgte dafür, dass der Darsteller erneut in aller Munde war. Weitere Produktionen, in denen er auftritt, sind in Arbeit, wie beispielsweise Renfield, wo er Dracula spielen wird.

Ein turbulentes Privatleben

Der Schauspieler hat seine Schauspielmethode erfunden, die er „Nouveau Shamanic“ nennt. Außerdem hat er manchmal extreme Method-Acting-Methoden verwendet, um sich in seine Figuren einzufühlen. So ließ er sich ohne Betäubung zwei Zähne ziehen, um in Birdy die Schmerzen seines Charakters nachvollziehen zu können.

Privat hatte Nicolas Cage nicht so viel Erfolg wie beruflich. 1988 datete er die Schauspielerin Christina Fulton, mit der er einen Sohn, Weston Coppola Cage, hat. Von 1995 bis 2001 war er mit der bekannten Darstellerin Patrica Arquette zusammen und von 2002 bis 2004 mit der Tochter von Elvis Presly, Lisa Marie Presley. Er selbst war ein großer Fan des berühmten Sängers. Seine dritte Ehefrau war Alice Kim, mit der er einen Sohn namens Kal-El hat. Diese Ehe hielt von 2005 bis 2016. Die vierte Hochzeit war mit Erika Koike im Jahr 2019. Doch in diesem Fall war die Lebensdauer nur drei Monate. Seit 2021 ist seine fünfte Ehefrau Riko Shibata. Mit ihr hat er seit 2022 eine gemeinsame Tochter, August Francesca.

Der Schauspieler ist eine der großzügigsten Vertreter seiner Zunft, der regelmäßig große Beträge für gute Zwecke spendet. Im Laufe seines Lebens besaß und besitzt er verschiedene Immobilien, darunter ein Schloss in Deutschland und ein Haus, in dem es angeblich spukt. Außerdem hatte er große Steuerschulden, die er allerdings, laut eigenen Angaben, 2022 abbezahlt hat.

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Götz Piesbergen

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