Es ist Saru, der in The Brightest Star Fragen stellt.

Wenn man Fragen stellt und mit den Antworten nicht zufrieden ist

Saru (Doug Jones) erinnert sich an seine Jugend. Wie die Kelpianer, die einen biologischen Prozess namens Vahar’ai in einem religiösen Ritual den Ba’ul geopfert werden. Und wie er selber dieses und andere Aspekte seines Lebens hinterfragt.

Als sein Vater Aradar (Robert Verlaque) eines Tages ein technisches Gerät der Ba’ul nach Hause bringt, dass diese offensichtlich verloren haben und kaputt ist, beschließt Saru, es nicht wie eigentlich befohlen wegzuwerfen. Stattdessen repariert er es und nimmt heimlich Kontakt auf. Es ist die Föderation, die antwortet und die ihn schließlich in Form von Philippa Georgiou (Michelle Yeoh)  abholt, obwohl das im Prinzip gegen die oberste Direktive verstößt.

Von allen Charakteren, die Star Trek – Discovery hervorgebracht hat, ist der Kelpi Saru der vielleicht interessanteste. Vor allem auch deshalb, wenn man bedenkt, was für eine Entwicklung er im Laufe der Seasons durchgemacht hat. Als ursprünglich ängstlicher und vorsichtiger Offizier wurde er in der dritten Staffel zum Captain der Discovery, wo er einen großartigen Job gemacht hat, bis er am Ende dieser den Posten Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) überließ.

Verschenktes Potential

The Brightest Star spielt vor der ersten Season, bevor der Krieg zwischen der Föderation und den Klingonen ausbrach. In dieser Short Treks-Folge wird sich darauf fokussiert, zu schildern, wie es dazu kam, dass Saru seine Heimat verließ und Teil der Föderation wurde. Denn wie man ja aus den ersten beiden Staffeln von Discovery her weiß, ist er der Einzige seiner Art in diesem Sternenbündnis.

Das Ergebnis ist eine Episode, die leider nicht so gelungen ist, wie sie es im Prinzip hätte sein können. Die Story hat viel Potential, nimmt es aber nicht wahr. Was vor allem an einigen Plotlöchern liegt, über die man als Zuschauer stolpern wird.

Der Beginn von The Brightest Star ist gut. In nur wenigen Minuten wird das Ambiente der Geschichte erzeugt. Man sieht, wie die Kelpi eine primitive Zivilisation sind, die Algen fischen und ansonsten eine religiöse Gesellschaft bilden. Die regelmäßig diejenigen opfert, die das Vahar’ai durchlaufen. Soweit, so bekannt.

The Brightest Star

Jede Menge Stolperfallen

Doch dann fängt man über Details zu stolpern. Saru selber meinte ja, dass seine Spezies von einer anderen gejagt wird, weshalb sie eben ihren Gefahren-Instinkt entwickelt haben. Das sieht hier allerdings komplett anders aus. Hier wirkt es so, als ob sie sich freiwillig opfern, weil es ihre Religion verlangt. Klar, man kann jetzt auch sagen, dass diese Anbetung der Ba’ul erst kurzfristig entstanden ist. Aber müsste Saru das dann nicht in der Hauptserie erwähnen?

Auch die Tatsache, dass Saru einfach so ein Funkgerät mit primitiven Mitteln reparieren konnte und einen Funkspruch absetzen konnte, ist merkwürdig. Müssten die Ba’ul denn nicht den Planeten überwachen? Und ist es wirklich nur dummer Zufall, dass ausgerechnet die Föderation den Spruch empfangen konnte? Das sind Fragen, die in The Brightest Star nicht geklärt werden, was schade ist, da sie so wie Plotholes wirken.

Und dann die Abholung durch Philippa Georgiou. Ihr Auftreten macht Sinn, da so eine Verbindung zur Discovery-Serie hergestellt wird und man auch versteht, wieso er sie so verehrt. Aber gleichzeitig meint sie ja ebenfalls, dass ihre Aktion im Grunde genommen gegen die oberste Direktive verstößt und sie erst Leute überzeugen musste. Nur, mit welchen Argumenten und wieso hat sie dies getan? Denn wenn man die Episode mit der TNG-Folge Brieffreunde vergleicht, wäre es dann nicht besser gewesen, wenn der Funkspruch ignoriert worden wäre?

Fragen über Fragen über Fragen. Und man erhält keine Antworten. Das ist es, was The Brightest Star zu so einer enttäuschenden Folge macht. Es ist den Machern nur darum gegangen,  Sarus Vorgeschichte zu zeigen. Und dabei haben sie sich nicht sonderlich viel Mühe dabei gegeben, Plotlöcher zu vermeiden.


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Götz Piesbergen

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