Falcon und Bucky finden in Der Sternenbanner-Mann heraus, dass Cap offenbar nicht der einzige Supersoldat war.
Was geht ab?
Der neue Captain America John Walker wird in einer Promo-Tour der Bevölkerung vorgestellt und auf seine erste Mission geschickt. Dort trifft er auch Sam (Anthony Mackie) und Bucky. Er möchte mit den beiden zusammenarbeiten, aber diese wollen lieber auf eigene Faust losziehen.
Rassische Vorurteile
Ich bin ein wenig überrascht, dass Marvel hier über den normalen Wohlfühlcharakter des MCU hinausgeht. Probleme der echten Welt werden selten oder gar nicht angesprochen, in Falcon and the Winter Soldier scheint dies anders zu sein. In der letzten Folge wurde z.B. über PTBS gesprochen und generell gezeigt, wie es Veteranen in den USA geht. In dieser Episode geht es noch ein Stück weiter und wir sehen die Vorurteile gegenüber Schwarzen. Was mit einer eher harmlosen Unterhaltung zwischen Sam und einem Kind beginnt, endet mit einem Polizeieinsatz – bei dem Sam erstmal unter Verdacht steht, den Winter Soldier (Sebastian Stan) belästigt zu haben. Erst, als Bucky der Polizei patzig zu verstehen gibt, wer das denn überhaupt ist, erkennen die Polizisten ihn. Deutlicher kann man es in diesem Rahmen nicht darstellen. Menschen tendieren eben dazu, erst die Hautfarbe zu sehen und häufig assoziieren sie damit bestimmte Stereotype.
Propaganda
Die Amerikaner lieben ihren Captain America. Offenbar ist es total egal, wer den Namen gerade trägt, Hauptsache, es gibt einen. John Walker (Wyatt Russel) wird genauso auf eine Propagandatour geschickt wie Steve Rogers in den 40ern. Und natürlich findet ein Termin in seiner Heimatstadt Custer Grove statt, mitten auf dem Feld seiner alten Highschool-Football-Mannschaft. Das sind so typische Punkte, an denen man die Werbetrommel rührt. Menschen stehen darauf, wenn sie eine Verbindung zu bekannten Personen oder sogar Helden haben.
An seiner Seite ist Lemar Hoskins (Clé Bennett), auch bekannt als Battlestar. An dieser Stelle wird es nun ein wenig komplizierter, zumindest für den Comicfan. Hoskins war auch mal Bucky. Das macht auf den ersten Blick nicht viel Sinn, denn der erste Bucky trug den Namen als Spitzname wegen seinem Nachnamen Buchanan. Hoskins wurde einfach so zu Bucky gemacht, zu der Zeit, als Walker gerade Captain America wurde. Er lässt den Namen Bucky später fallen und wird zu Battlestar. Zum Glück hat man uns diesen Teil der Story erspart, ebenso wie man uns den Super-Patriot erspart hat, die Identität die Walker vor Captain America hatte.
Flag-Smasher
Die Gruppe, die hier als Bösewicht auftritt, nennt sich selbst Flag-Smashers. Sie wird offenbar angeführt von Karli Morgenthau (Erin Kellyman). In den Comics existiert diese Gruppierung nicht, dafür gibt es einen Karl Morgenthau, der sich selbst Flag-Smasher nennt und einer der üblichen Feinde von Captain America ist. Das ist sicherlich kein Zufall. Die Frage ist, ob man nun Karli als MCU-Version des Flag-Smashers etablieren will, oder ob man die Gruppe so lässt, wie sie ist. Sie scheinen jedenfalls ungefähr die gleichen Fähigkeiten zu haben wie Steve Rogers, und auch Walker verkauft sich in einem Kampf mit ihnen recht gut.
Der Power Broker
Dieser ist sicherlich die Person, die von den Flag-Smashers beklaut wurde und das Diebesgut ist sicher das Supersoldatenserum. In den Comics hat er einigen Leuten für Geld Superkräfte verschafft. Darunter auch John Walker… Ob wir hier Dr. Karl Malus zu sehen bekommen, den Wissenschaftler, der das Serum entwickelt hat, ist fraglich. Eventuell versucht man es nicht zu überladen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese Person auch hinter den Kräften von Isaiah Bradley steckt – auch dieser war einmal Captain America. Und sein Enkel Elijah ist in den Comics Patriot, der Anführer der Young Avengers. Diese Gruppe wurde nun schon einige Male deutlich angedeutet, es würde mich wundern, wenn die nicht wenigstens als Mini-Serie kommen. Immerhin hat Kevin Feige schon 2018 gesagt, dass zumindest die Möglichkeit besteht.
Ungeliebte Verbündete
Die eigentliche Handlung dreht sich um Falcon, der einer Spur zu den Flag-Smashers nachgeht. Bucky schließt sich ihm an, was Sam aber nur widerwillig mitmacht. Die beiden mögen sich nicht wirklich. Weniger mögen sie nur John Walker, der mehrfach seine Hilfe anbietet und sie um ihre bittet. Aber die beiden suchen sich lieber einen ganz anderen: Zemo. Ob der tatsächlich besser ist als Walker?
Ich mag es immer, wenn Deutschland in Filmen oder Serien vorkommt. Hier sind wir in der Gegend von München, und das Kennzeichen von einem LKW sieht auf den ersten Blick auch akkurat aus: MK Ä 5012. Es gibt natürlich kein Ä bei KFZ-Kennzeichen im Mittelteil, aber ansonsten passt es so. Dass MK für Märkischer Kreis, also Sauerland, steht, ist geschenkt, es ist immerhin ein LKW, die sind meistens überall unterwegs. Peinlich finde ich da schon eher eines der Plakate: „Erhalten Auto-Probleme? Ruf Hank an!“ Okay, das könnte man tatsächlich irgendwo sehen, immerhin gibt es bei mir in der Straße auch Deutsch Foods zu kaufen. Lustig ist es trotzdem, da es wie ein google Translate aus „Got car problem? Call Hank!“ wirkt.
Does he always just stare like that?
-John Walker
Fazit
Ich rechne der Serie jetzt schon hoch an, dass sie uns ab vom typischen Stil der MCU-Filme auch das Leben dahinter zeigt. Sie ist mutiger als die Kinovorbilder, auch wenn Story und die Action sehr daran erinnern. Ich habe aber genau das erwartet. Allerdings bin ich nicht so gespannt wie bei WandaVision auf die nächste Folge, was jetzt aber erstmal nichts heißen muss. Walker wird ein wenig sympathischer, aber nicht genug um darauf zu wetten, dass er doch Cap bleibt.
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