Die Furcht an sich ist etwas, dem sich Saru stellen muss.
Ein weiterer Saru-Roman
Saru ist ein Kelpianer, eine Beutespezies, die selbst nach ihrer Entwicklung zu einer intelligenten Rasse immer noch von Raubtieren gejagt wird. Dementsprechend hat er den typischen Sinn seiner Spezies für Gefahr entwickelt. Doch aufgrund seiner ängstlichen Reaktionen auf diese, ist er an Bord der Shenzou zu einem Außenseiter geworden.
Fest entschlossen, sich vor seinen Mannschaftskollegen zu beweisen, ignoriert er auf einer Rettungsmission das Protokoll, womit er sich und die Offiziere, die ihn begleiten, in eine gefährliche Situation bringt. Am Ende muss er sich seinen Instinkten stellen, um das Leben aller Beteiligten zu retten.
Die Furcht an sich ist der nunmehr dritte Star Trek – Discovery-Roman. Und es ist nach Gegen die Zeit der zweite mit Saru als Protagonist. Geschrieben wird dieses Buch von James Swallow, den man unter anderem von Star Trek – Titan: Aus der Dunkelheit her kennt.
Gute Charakterisierungen
Dabei muss der Band eben nicht nur mit dem ersten Teil der Romanreihe verglichen werden, sondern ebenso mit der Fernsehserie, wo Saru ja von Anfang an eine wichtige Rolle innehatte.
Die gute Nachricht ist, dass es James Swallow in Die Furcht an sich gelingt, Saru so zu schreiben, dass seine Charakterisierung eher der Serie gleicht als dem Roman von David Mack. Klar, noch immer wird der Kelpianer auf eine schon fast übertriebene Art und Weise als sehr furchtsam dargestellt. Aber der Autor korrigiert dies durch mehrere gelungene Szenen, in denen man liest, wie der Kelpianer sich dem Urinstinkt seiner Spezies stellt.
So liest man beispielsweise, wie er in seiner Unterkunft ein holografisches Programm installiert hat, dass immer wieder neue, tödliche Gefahren simuliert. Eine extreme Übung, durch die er versucht, seinem Instinkt Herr zu werden. Denn eben auf Grund dieser Eigenheit, wegen seiner Furcht vor der Gefahr, wird er von seinen Mannschaftskollegen gemieden.
Auch Michael Burnham profitiert
Deshalb ist die Rettungsmission, auf die er in Die Furcht an sich geschickt wird, für ihn die Gelegenheit, sich zu beweisen. Er schießt dabei leider übers Ziel hinaus, als er das Protokoll ignoriert und damit unbeabsichtigt sich und seine Kollegen in enorme Gefahr bringt. Hieran merkt man, dass Saru im Vergleich zu seinen Auftritten in Discovery noch relativ unerfahren ist, weshalb diese Mission auch so wichtig für seine Charakterentwicklung ist.
Dabei ist er nicht der Einzige, der in diesem Buch eine wichtige Entwicklung durchmacht. Auch Michael Burnham durchläuft diese. Denn sie versucht zu verstehen, wieso Saru gegen das Protokoll verstoßen hat. Die Einsichten, die sie hierbei erhält, bilden dabei am Ende des Romans die Grundlagen für ein komplett verändertes Verhältnis zwischen den beiden.
Ebenso versteht sich James Swallow darauf, mit den Pelianern und den Gorlanern zwei interessante, außerirdische Völker einzuführen, die die Handlung bereichern. Er schildert ein komplexes Verhältnis zwischen diesen beiden Rassen untereinander, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Kein Wunder also, dass Sarus Vorgehensweise zu solchen Eskalationen führt.
Allerdings muss man bei Die Furcht an sich bemängeln, dass es einige Passagen gibt, wo Dinge im Prinzip nur geschehen, weil sie geschehen müssen, wo der Plot vorhersehbar wird und man sich als langjähriger Star Trek-Fan schon denken kann, was als Nächstes wieso geschieht. Das Gute ist, dass diese Stellen selten vorkommen, weshalb der positive Gesamteindruck dieses Romans weiterhin bestehen bleibt.
Autor: James Swallow
Titel: Star Trek – Discovery: Die Furcht an sich
Originaltitel: Star Trek: Fear Itself
Übersetzer: Helga Parmiter
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 07/2018
Einband: Taschenbuch
Seiten: 352
ISBN: 978-3-95981-865-0
Sonstige Informationen:
Produktseite
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Sehr gute Charakterisierungen von Saru und Michael Burnham
- Entwicklung von Saru
Negativ
- Stellenweise geschehen Dinge, weil sie geschehen müssen
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