Bill Mumy ist von Kindheitsbeinen an mit der Science-Fiction im Fernsehen verbunden.

Von Kindheitsbeinen an ein Schauspieler

Charles William Mumy Jr., wie der Schauspieler mit vollem Namen heißt, kam am 1. Februar 1954 in San Gabriel, Los Angeles, Kalifornien, USA zur Welt. Sein Vater Charles William Mumy war ein Rinderzüchter, der mit Muriel Gertrude Mumy verheiratet war. Ansonsten sind keine weiteren Details über seine Kindheit bekannt.

Bill Mumy fing schon früh an, Schauspieler zu werden. Bereits im zarten Alter von drei war er auf der Mattscheibe zu sehen. In der Serie Wire Service stellte er 1957 in einer Folge einen Jungen dar, der gekidnappt wurde.

Bis zu seinem nächsten Auftritt sollten zwar noch ein paar Jahre vergehen, jedoch nicht so viel Zeit, wie man vermuten würde. In den 1960ern war Bill Mumy ein sehr gefragter Kinderschauspieler, der in vielen verschiedenen Fernsehserien auftrat. Von 1961 bis 1962 war er in Alfred Hitchcock präsentiert für zwei Folgen gebucht. In der Kultwesternserie Have Gun – Will Travel stellte er in einer Episode einen kleinen Jungen am Carlton Hotel dar. Von 1961 bis 1963 war er dreimal in der Kultserie Unglaubliche Geschichte zu sehen und hatte in der Anthologiereihe Disney-Land zwischen 1962 und 1964 gleich vier Folgen, wo er auftrat. Dabei stellte er insgesamt zwei unterschiedliche Charaktere dar. Ursprünglich sollte er auch in The Munsters Eddie Munster darstellen, doch seine Eltern entschieden sich dagegen, weil er für die Rolle eine aufwendige Maske hätte tragen müssen. Was ihn aber nicht davon abhielt, 1965 in einer Episode als Gaststar aufzutauchen.

Erfolgreich verloren

Doch am berühmtesten wurde Bill Mumy für Verschollen zwischen fremden Welten, Lost in Space. In dieser Kultserie stellte er den jüngsten Sohn der Familie Robinson dar, Will. Er war in allen Episoden zu sehen und ist auch heute noch der Ursprung für den bekannten Spruch „Danger, Will Robinson!“. Drei Staffeln lang lief die Serie, ehe sie überraschend eingestellt wurde. Eine vierte Season wurde wohl versprochen, doch dann kam sie überraschenderweise nicht. Für die Entscheidung des Senders 20th Century Fox gab es keine offizielle Begründung. Mit Ursache war vermutlich, dass die SciFi-Serie ein für damalige Zeiten hohes Budget hatte und der Fernsehsender aufgrund einiger Misserfolge Geld sparen musste.

Im Verhältnis zu den sehr produktiven 1960er Jahren schaltete Bill Mumy in den 1970ern ein paar Gänge zurück. Er war in längst nicht mehr so vielen Fernsehserien vertreten wie in dem vergangenen Jahrzehnt. 1973 war er in dem Film Papillon zu sehen und hatte von 1974 bis 1975 zwei Auftritte in Detektiv Rockford – Anruf genügt. Seine wohl prominenteste Rolle in dieser Zeit war in der Comedyserie Sunshine (1975), die allerdings bereits nach 13 Folgen abgesetzt wurde.

In den 1980er Jahren hatte er im Vergleich noch weniger Auftritte. Er war in vier Musikvideos der Band Barnes & Barnes zu sehen. 1983 trat er in einem Segment des Films Unheimliche Schattenlichter auf und hatte in einer Folge von Matlock (1988) einen Gastauftritt.

Bill Mumy

Eine Raumstation zum Ersten

Ab 1990 wurde Bill Mumy als Schauspieler wieder aktiver. Er trat direkt zu Beginn des neuen Jahrzehnts in der damaligen Comicverfilmung Captain America auf, über die man besser den Mantel des Schweigens deckt. Ein Jahr darauf hatte er einen Auftritt in einer Episode von Der Rote Blitz und wirkte von 1991 bis 1992 für drei Folgen in Superboy mit, wo er Tommy Puck darstellte. 1994 fing er damit an, auch als Sprecher zu arbeiten. Denn in diesem Jahr sprach er in einer Episode von Animaniacs eine Figur. Zusätzliche Sprachrollen sollten im Laufe der Zeit folgen.

Das war auch übrigens das Jahr, wo er eine weitere prominente Rolle erhielt. Denn bis 1998 spielte er in Babylon 5 den Minbari Lennier. Der war quasi der Assistent von Delenn (Mira Furlan), wobei diese Bezeichnung für den Umfang seiner Figur zu kurz greift. In insgesamt 108 Folgen stellte er den Charakter dar.

Ebenfalls erwähnt werden muss die Fernsehserie Space Cases (1996 – 1997). Das Besondere an dieser SciFi-Serie war, dass Bill Mumy sie gemeinsam mit Peter David erschuf. Ebenso verfasste er einige Drehbücher und spielte sogar 1996 in einer Folge mit.

Erneut verloren im Weltall

Und 1998 hatte er seinen ersten und bislang einzigen Auftritt in Star Trek. Genauer gesagt wirkte er in der Deep Space Nine-Episode Die Belagerung von AR-558 mit. Er empfand die Arbeit dort als angenehm, weil er einen Menschen schauspielern konnte.

Im neuen Jahrtausend arbeitete Bill Mumy weiterhin als Sprecher, als er beispielsweise 2003 eine Figur in Scooby-Doo! sprach. In der langlebigen Serie Biography! spielte und sprach er zwischen 2001 uns 2005 dreimal den Erzähler. Und natürlich wirkte er auch für eine Folge in der 2003er Version von Twilight Zone mit.

In den 2010er Jahren sollte er wiederholt zu dem zurückkehren, was ihn berühmt machte: Lost in Space. Doch in der Zeit bis dahin arbeitete er vor allem als Sprecher. In Transformers: Rescue Bots sprach er 2014 für zwei Folgen Vigil. Und zwischen 2013 und 2018 verlieh er in 11 Episoden von Bravest Warriors verschiedenen Figuren seine Stimme. 2015 schrieb er das Drehbuch zu dem Kurzfilm Lost in Space: The Epilogue, wo er erneut seine Rolle als Will Robinson aufnahm. Und in dem 2018er Reboot der Serie konnte er in zwei Folgen Dr. Smith darstellen. Sein letztes Projekt war Space Command, wo er an der Seite von Mira Furlan in drei Episoden mitwirken konnte.

Billy Mumy ist nicht nur Schauspieler und Sprecher. Ebenso ist er ein erfolgreicher Musiker, der verschiedene Instrumente wie das Banjo oder das Keyboard beherrscht. Er ist seit 1986 mit Eileen Joy Davis verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder.

Bill Mumy im Web

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Götz Piesbergen

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