Jane Wyatts Auftritte in der Star Trek-Historie sind zwar übersichtlich, haben jedoch enormen Einfluss auf die Mythologie des Franchise gehabt.

Ein Ersatz macht Karriere

Geboren wurde die Aktrice am 12. August 1910 in Campgaw, Bergen County, New Jersey. Ihr Vater war ein Wall Street Investment Banker und ihre Mutter eine Kritikerin für die Catholic World. Ihre Eltern waren beides katholische Konvertiten und sie hatte zwei Schwestern und einen Bruder.

Jane Wyatt ging in New York auf die Miss Chapin’s School, wo sie bereits erste Erfahrungen als Schauspielerin machte. Danach ging sie für zwei Jahre auf das Barnard College, ehe sie schließlich die Auszubildende Schule des Berkshire Playhouse in Stockbridge, Massachusetts aufsuchte. Für sechs Monate spielte sie eine große Vielzahl an verschiedenen Rollen.

Ihre Schauspielkarriere begann 1931, als sie am Broadway auftrat. Sie war die Ersatzdarstellerin für Rose Hobart in einer Produktion von Trade Winds. Damals wurde sie für ihre Leistung und ihre Schönheit gelobt, weshalb sie auch bald darauf vom Theater zum Film wechselte und einen Vertrag bei Universal Pictures unterschrieb.

Kein Frieden erwünscht

Ihr erster Auftritt war in dem Kinofilm One More River aus dem Jahr 1932. Sie hatte dort eine der Hauptrollen inne. Bekannt wurde sie allerdings vor allem durch den Film In den Fesseln von Shangri-La, der 1937 herauskam. Sie war die weibliche Hauptrolle und das Love Interest von der Rolle des Hauptdarstellers Ronald Colman. Jane Wyatt meinte jedoch später über den Film, dass während des zweiten Weltkriegs alle pazifistischen Aussagen aus diesem rausgeschnitten wurden, um die GIs zu motivieren zu kämpfen, was ihrer Meinung nach den Kinofilm ruinierte.

Auch in den 40er-Jahren war sie im Filmgeschäft sehr aktiv. So trat sie beispielsweise in Boomerang (1947) und Das Todeshaus am Fluß (1950) auf. Sie arbeitete außerdem an der Seite von renommierten Schauspielern wie Gregory Peck (in Tabu der Gerechten aus dem Jahr 1947) oder Gary Cooper (in Sturm über dem Pazifik, gedreht 1949).

Ihre Karriere als Kinoschauspielerin geriet jedoch ins Stocken, als sie sich eindeutig gegen Senator Joseph McCarthy und dessen antikommunistische Hetzagenda stellte. Ebenso die Tatsache, dass sie während des Zweiten Weltkriegs bei einer Produktion des Bolschoi Balletts half, kam ihr nicht zu Gute, auch wenn sie dies auf Wunsch von Präsident Franklin D. Roosevelt tat.

Eine Reise in die Unsterblichkeit

Da ihre Filmkarriere nicht mehr richtig lief, konzentrierte sich Jane Wyatt zunächst aufs Theater, ehe sie anfing, im Fernsehen aufzutreten. Sie hatte von 1950 bis 1953 mehrere Auftritte in der Robert Montgomery Presents-Show. Ihren Durchbruch als Fernsehschauspielerin hatte sie allerdings durch die Sitcom Vater ist der Beste. Sie spielte die Ehefrau des Hauptdarstellers Robert Young und erhielt für ihre Rolle drei Jahre hintereinander 1958, 1959 und 1960 den Emmy für ihre Arbeit.

Als die Serie 1960 auslief, trat die Schauspielerin überwiegend als Gastdarsteller auf. Sie hatte zwar auch ab und zu ein paar Filmauftritte wie beispielsweise in The Two Little Bears (1961). Doch vorwiegend war Jane Wyatt in der Flimmerkiste zu bewundern, wo sie in einzelnen Episoden von St. Dominic und seine Schäfchen (1963) oder Alfred Hitchcock zeigt (1965) auftrat.

Doch für viele Star Trek-Fans unvergessen war ihr Gastauftritt in der originalen Star Trek-Serie. Im Jahr 1967 spielte sie in Reise nach Babel Spocks menschliche Mutter Amanda. Der Auftritt machte sie unsterblich.

Jane Wyatt

Wenn die Mutter den Sohn wiedersieht

In den 1970er-Jahren setzte sich ihre Karriere wie gewohnt fort. Noch immer war sie überwiegend eine Gastschauspielerin, die in Serien wie Medical Center (1975) auftrat. Oder sie spielte in Fernsehfilmen wie Tom Sawyer (1973) mit, wo sie Tante Polly darstellte. Das Highlight der 70er waren allerdings die beiden Vater ist der Beste-Reunion-Filme, die 1977 ausgestrahlt wurden und den damaligen Cast erneut zusammenbrachte.

In den 1980er-Jahren neigte sich ihre Schauspielkarriere langsam dem Ende zu. Sie hatte noch weitere Auftritte in Film und Fernsehen, darunter in den Serien Love Boat (1979 – 1987) oder Chefarzt Dr. Westphal (1983 – 1988). Am bekanntesten war ihr Kurzauftritt in Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart, wo sie erneut ihre Rolle als Spocks Mutter Amanda aufnahm. Sie selbst meinte übrigens, dass die Fanbriefe, die sie wegen diesen beiden Auftritten erhielt, deutlich umfangreicher waren, als die zum Film In den Fesseln von Shangri-La.

1992 beendete Jane Wyatt ihre Schauspielkarriere. Ihre letzte Rolle war in der Serie Die Abenteuer des jungen Indiana Jones, wo sie die ältere Version von Vicky Prentiss darstellte.

Eine Ikone verlässt die Bühne des Lebens

Jane Wyatt war von 1935 bis 2000 mit dem Investment Broker Edgar Bethune Ward verheiratet. Ihr Mann starb einen Tag vor ihrem 65. Hochzeitstag. Das Paar hatte drei Söhne. Er konvertierte sogar extra für sie zum katholischen Glauben.

Sie selbst erlitt in den 1990ern einen leichten Schlaganfall, erholte sich aber gut von diesem. Für den Rest ihres Lebens erfreute sie sich guter Gesundheit. Sie verstarb am 20. Oktober 2006 im stolzen Alter von 96 Jahren. Sie ist neben ihrem Mann auf dem San Fernando Mission Friedhof begraben.

Jane Wyatt im Web

Bildquelle: Hulton Archive GettyImages.com

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Götz Piesbergen

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