Jeff Goldblum ist unverkennbar.
Eine jüdische Kindheit mit christlichen Elementen
Es gibt Leute, die vergisst man nie. Die etwas besitzen, was sich einem förmlich einbrennt. Bei Jeff Goldblum ist es seine Körpergröße, sein schlanker Körperbau, sowie die Aura von jemanden, der das Leben nicht so ernst nimmt.
Geboren wurde der spätere Schauspieler am 22. Oktober 1969 in West Homestead, Pennsylvania. Seine Eltern waren beide jüdischen Glaubens, feierten allerdings auch Weihnachten und ließen ihre Kinder an den Weihnachtsmann glauben. Seine Mutter Shirley Jane Goldblum war Radiosprecherin und leitete später eine Firma, die Küchenutensilien verkaufte. Sein Vater Harold Leonard Goldblum war Arzt und Major in der US-Armee während des Zweiten Weltkriegs.
Jeff Goldblum hat auch Geschwister, eine Schwester mit dem Namen Pamela und einen älteren Bruder mit dem Namen Lee. Er hatte außerdem noch einen weiteren Bruder, der Rick hieß und für Jeff ein großes Vorbild war. Allerdings starb dieser, als er 23 Jahre alt war, an Dysenterie in Maroko. Der Darsteller meinte später, dass es sein verstorbener Bruder war, der in ihm die Liebe zum Jazz erweckte.
Mit Erinnerungslücken zum Ruhm
Im Alter von 17 Jahren beschloss Jeff Goldblum, Schauspieler zu werden, und zog nach New York. Dort konnte er sein Broadway-Debüt in dem Tony-Award-premierten Musical Two Gentlemen of Verona feiern. Sein Film- und Fernsehdebüt hatte er in dem Charles Bronson-Werk Ein Mann sieht rot, wo er Freak # 1 darstellte. Diese frühen Jahre seiner Karriere waren durch kleinere Nebenrollen gekennzeichnet, wie 1976 in dem Film Der lange Kalifornier, wo er einen Charakter mit dem Namen Snake übernahm.
Für erstes Aufsehen sorgte sein Auftritt in Woody Allens Der Stadtneurotiker (1977). Jeff Goldblum hatte zwar nur einen einzigen Satz, doch die Art und Weise, wie er sich darüber aufregte, dass er sein Mantra vergessen habe, blieb unvergessen. Und so langsam begann er auch größere Rollen zu kriegen, wie in dem Kultklassiker Die Körperfresser kommen aus dem Jahr 1978, wo er unter anderem mit Leonard Nimoy zusammenarbeiten konnte.
1980 hatte er dann eine seiner ersten Hauptrollen. Er wurde einer der Hauptdarsteller der Krimicomedyreihe Die Schnüffler. Doch auch wenn sie einen Emmy gewann, wurde sie nach bereits 14 Episoden wieder eingestellt und der Schauspieler trat weiterhin in Nebenrollen auf, wie beispielsweise 1983 in Der Stoff aus dem die Helden sind, wo er einen Anwerber darstellte. Doch mit der Rolle von dem exzentrischen Sidekick New Jersey in dem Kultfilm Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension spielte er sich wieder in Erinnerung. Peter Weller hatte übrigens in diesem Film die Hauptrolle inne.
Der Durchbruch!
Seinen großen Durchbruch konnte Jeff Goldblum schließlich 1986 feiern. Denn in David Cronenbergs Die Fliege-Remake spielte er die Hauptrolle. Womit er ein Superstar geworden war. Es schadete auch nicht, dass er in den kommenden Jahren weitere Rollen annahm, die dem Zuschauer in guter Erinnerung blieben. Wobei er 1988 nochmal in einem eher durchschnittlichen Film mitwirkte, nämlich in Mein Liebhaber vom andren Stern, wo er erneut mit Geena Davis zusammenarbeiten konnte, die bereits in Die Fliege die weibliche Hauptrolle innehatte. Auch Jim Carrey wirkte als einer der Hauptdarsteller mit.
1990 konnte er wieder seine Vielfältigkeit unter Beweis stellen, als er in Der teuflische Mr. Frost die Titelfigur verkörperte. In derselben Zeit sprach er bis 1991 in der Zeichentrickserie Captain Planet den Schurken Verminous Skumm. Und es war 1993, als er in Jurassic Park die Rolle des Wissenschaftlers Dr. Ian Malcolm übernahm und zu einer Art Sexsymbol wurde. Es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass er diese Figur darstellte. Unvergessen ebenso Darstellung als MIT-Wissenschaftler David Levenson in Roland Emmerichs Independence Day. Das war auch das Jahr, wo er zum ersten und letzten Mal Regie führte. Das war in dem Kurzfilm Little Surprise, der für einen Oskar nominiert wurde.
Independence Day und Jurassic Park sollten auch die nächsten Projekte seiner Karriere sein. Denn er sprach seine jeweilige Rollen aus diesen Filmen in den diversen Videospieladaptionen, die 1997 überall herauskamen. Diews war zudem das Jahr, in dem mit Vergessene Welt: Jurassic Park die Fortsetzung in die Kinos kam, wo er ebenfalls mitwirkte.
Neue und alte Rollen
2001 spielte er in dem Kinderfilm Cats & Dogs – Wie Hund und Katz Professor Brody. Was allerdings wesentlich interessanter war, war die Tatsache, dass er in demselben Jahr als Produzent arbeitete. Genauer gesagt war er Executive Producer in dem Drama Perfume, wo er zudem mitspielte. 2004 wirkte er in Wes Andersons Film Tiefseetaucher mit und produzierte 2006 die Komödie Pittsburgh, in der er auch die Hauptrolle innehatte.
Ein eher ungewöhnlicher Beitrag in seinem Lebenslauf war sein Mitwirken in der Krimiserie Criminal Intent von 2009 bis 2010. Dieser Ableger der Serie Law & Order war in den 2000er Jahren eine Kultreihe, deren Darsteller und ihre Figuren berühmt waren. Doch 2008 stieg der Hauptdarsteller Chris North aus der Reihe aus und Jeff Goldblum wurde sein Nachfolger, was für viel Aufsehen sorgte. Allerdings verließ der Schauspieler die Fernsehserie nach einem Jahr wieder, wobei es über die genauen Gründe diverse Spekulationen gab. Angeblich soll die ungewisse Zukunft der Reihe mit Ursache dafür gewesen sein.
2014 arbeitete der Darsteller wieder mit Wes Anderson in dessen Film Grand Budapest Hotel zusammen. Und 2016 erfolgte erneut eine Zusammenarbeit mit Regisseur Roland Emmerich, der Indepence Day: Die Wiederkehr drehte. 2017 hatte er einen Auftritt in Guardians of the Galaxy vol. 2, wo er mit viel Verve den Grandmaster darstellte. Eine Rolle, die er im selben Jahr in Thor: Tag der Entscheidung wieder aufnehmen sollte.
Ein Jahr darauf sollte er in das nächste Filmuniversum zurückkehren, in dem er früher aufgetreten war …
Kürzertreten? Von wegen!
… denn 2018 kam Jurassic World: Das gefallene Königreich in die Kinos, wo er wieder als Nebendarsteller Dr. Ian Malcom verkörpern sollte. Er sprach diese Figur auch in dem Videospiel Jurassic World Evolution und Jurassic World Aftermath (2020). 2021 wurde die Zeichentrickserie What If …? auf Disney Plus gesendet, wo er für eine Folge wieder den Grandmaster sprach. Zuletzt wirkte er in Jurassic World: Ein neues Zeitalter mit und gab in der Podcast-Serie Dark Dice seit 2020 in insgesamt neun Ausgaben die Figur Balmur. Und aktuell zeigt er keine Zeichen davon, irgendwie im Alter kürzerzutreten, da gleich mehrere Projekte mit ihm entweder schon in der Postproduktion – wie die Komödie The Liar – oder sich in der Planung befinden – wie The Price of Admission.
Jeff Goldblum ist aktuell zum dritten Mal verheiratet. Seine erste Ehe war von 1980 bis 1985 mit der Schauspielerin Patricia Gaul, mit der gemeinsam in Silverardo (1985) aufgetreten war. Von 1987 bis 1991 hieß die Frau an seiner Seite Geena Davis, mit der ebenfalls in mehreren Filmprojekten wie Die Fliege zusammen arbeitete. 2014 ehelichte er die kanadische rhythmische Sportgymnastin, die ihr Land bei den Olympischen Spielen vertrat, und die 30 Jahre jünger ist als er. 2015 kam ihr erstes Kind zur Welt, ein Sohn. Ein zweiter Sohn wurde 2017 geboren. Außerdem leitet er die Jazz Band Jeff Goldblum and the Mildred Snitzer Orchestra, die 2018 ihr erstes Album herausbrachte.
Jeff Goldblum im Web
- Ampl.ink von Jeff Goldblum and the Mildred Snitzer Orchestra
- Facebook von The Mildred Snitzer Orchestra
- IMDb
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