John Cho schaffte es, eine populäre Figur auf seine eigene Art und Weise zum Leben zu erwecken.

Kleine Anfänge

Der Schauspieler wurde am 16. Juni 1972 in Seoul, Südkorea, geboren. Sein Vater stammte ursprünglich aus Nordkorea und war Priester der Gemeinden Christi. Die Familie zog in die USA, wo sie unter anderem in Seattle und Monterry Park, Kalifornien, lebte, ehe sie sich am Ende ein für alle Mal in Los Angeles niederließ.

John Cho machte 1990 seinen Schulabschluss an der Herbert Hoover High School in Glendale, Kalifornien. Er studierte anschließend Englisch an der University of California, in Berkeley. Bereits während seines Studiums sammelte er erste Erfahrungen mit dem Theater, als er 1994 mit dem Berkeley Repertory Theater und dem Theaterstück The Woman Warrior auf Tour ging. Zwei Jahre später machte er seinen Bachelor und schloss damit seine Studienzeit ab.

Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er zunächst als Lehrer an der Pacific Hills School in West Hollywood, derweil er gleichzeitig bei der Theaterorganisation East West Players in Los Angeles auftrat. Seine ersten Auftritte im Film und Fernsehen waren zu jener Zeit wenig beachtenswert. Er spielte 1997 den Pizza Delivery Man in The James Foxworthy Show und Aide #3 in Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt.

John Cho

Entgegen den Klischees

Erste Aufmerksamkeit erregte er 1999, als er in American Pie den MILF-Guy #2 spielte. Auch wenn die Rolle eher gering klingt, wurde sie doch schnell bekannt und in allen nachfolgenden Filmen der Reihe ausgebaut. Im dritten Teil wurde die Figur schließlich nach ihrem Schauspieler John benannt.

Seinen Durchbruch erlangte er 2001, als er in der Sitcom Off Centre den Charakter Chau Presley darstellte, eine der Hauptfiguren der Serie. Leider hielt die Fernsehserie nur zwei Staffel lang und wurde 2002 nach 28 Episoden eingestellt.

Im selben Jahr trat er gleich in zwei erfolgreichen Filmen auf. Er war Teil von dem Kriminaldrama Better Luck Tomorrow, dessen Hauptcharaktere zwar im Beruf Erfolg hatten, aber dafür mit ihrem Leben unzufrieden waren. Ebenso trat John Cho auch in Lügen haben kurze Beine auf, wo er einen Filmregisseur aus Hong Kong darstellte. Er weigerte sich allerdings, die Rolle mit dem Akzent zu sprechen, der im Drehbuch stand, und entwickelte seinen Charakter gemeinsam mit dem Regisseur des Films Shawn Levy neu. Auf diese Weise wollte er eine Klischeedarstellung vermeiden.

Keine Modellrolle

2004 trat der Schauspieler in der Stoner-Komödie Harold & Kumar auf. Er spielte einen der Hauptcharaktere, nämlich Harold Lee. Der Film war so erfolgreich, dass er zwei Sequels hervorbrachte, die 2008 und 2011 gedreht wurden. Er mochte den Charakter, weil er so überhaupt nicht den Rollenmodellen entsprach, die asiatische Amerikaner im Film und Fernsehen normalerweise darstellten.

2009 war das Jahr, wo er als Hikaru Sulu in dem Star Trek-Rebootfilm gecastet wurde. Das geschah mit dem ausdrücklichen Segen von George Takei selber, der zu dem Regisseur des Reboots J. J. Abrams sagte, dass die Figur alle Asiaten repräsentiere. Für John Cho war dies die Erfüllung eines Traums.

Interessanterweise war er zum Zeitpunkt des Drehs 34 Jahre alt und damit deutlich älter als George Takei es mit seinen 29 Jahren zur Zeit der originalen Serie gewesen war. John Cho nahm die Rolle auch in den Fortsetzungen Into Darkness und Beyond wieder auf. In letzterem Film wurde seine Figur als schwul, glücklich verheiratet und mit Kind dargestellt, zu Ehren von dem ebenfalls homosexuellen George Takei. Dieser war allerdings mit dieser Entwicklung nicht ganz einverstanden.

Von 2009 bis 2010, 2012 bis 2013 und 2014 war John Cho Hauptdarsteller jeweils in den Serien FlashForward, Go On und Selfie. Allen Reihen gemein ist, dass sie leider nach einer Staffel eingestellt wurden. Ansonsten ist er ein regelmäßiger Gastdarsteller, der für eine Episode in einer Fernsehserie vorbeiguckt, wie zum Beispiel erst 2019 in der neusten Auflage von The Twilight Zone, in der Folge The Wunderkind.

Auch ein Cowboy muss mal Pause machen

Sein aktuellstes Filmprojekt ist die Realverfilmung des Kultanimes Cowboy Bepop. Er wurde dort als der Hauptcharakter Spike Spiegel gecastet. Doch aufgrund einer Knieverletzung, die sich John Cho im Oktober 2019 zuzog, wurde die Produktion erst mal aufs Eis gelegt. Der letzte Infostand war, dass sie im Mai dieses Jahres wieder anfangen sollte, doch aufgrund der globalen Pandemiesituation, die aktuell herrscht, darf das bezweifelt werden.

John Cho war der Leadsänger der Garagenrockband Viva La Union. Die Band hat nur ein Album herausgebracht und ihr Lied Chinese Baby wurde im zweiten Harold & Kumar-Film gefeaturet.

Seit 2006 ist der Schauspieler mit der Schauspielerin Kerri Higuchi verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder. Einen Sohn, geboren 2008, und eine Tochter, geboren 2013. Die Familie lebt seit 2015 in Los Angeles. John Cho steht seinem Vater sehr nahe und würde gerne eine Rolle in einer Geschichte über die Generation seiner Eltern spielen, die im Koreakrieg in Nordkorea aufwuchs.

Er selbst hat Erfahrungen mit Rassismus in der Filmindustrie gemacht. Deshalb versucht er, vor allem Rollen zu nehmen, die nicht den gängigen Erwartungen entsprechen. Er war einer der ersten Asiaten, der die romantische Hauptrolle in einer Fernsehserie innehatte. Die betreffende TV-Reihe war Selfie.

John Cho im Web

 

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Götz Piesbergen

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