Kein anderer Schauspieler war so sehr der Galactica verpflichtet wie Richard Hatch.
Richard Hatch, vor allem bekannt durch seine Rolle als Captain Apollo in der Serie Kampfstern Galactica, kam am 21.05.1945 in Santa Monica, Kalifornien, USA zur Welt. Er wuchs mit vier Geschwistern auf. Richard war in seiner Jugend ein aktiver Sportler, seine Leidenschaft gehörte dem Stabhochsprung. Außerdem interessierte er sich sehr für Musik und wollte als Kind eine Zeitlang sogar professioneller Pianist werden. Mit dem Schauspiel hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nichts am Hut.
Dies änderte sich jedoch, als er aufs College kam. Richard hatte sich zu einem Pflichtkurs in Vortrag und Interpretation eingeschrieben, mit dem er zunächst enorme Schwierigkeiten hatte, da er sehr unsicher und schüchtern war. Oft machte er blau, da er nicht frei vor der Klasse sprechen konnte. Als im November 1963 die tödlichen Schüsse auf John F. Kennedy fielen, war das ein Wendepunkt in Richards Leben. Er war tief getroffen und suchte nach einem Ventil, um seinen Gefühlen Ausdruck verleihen zu können. Im Kurs trug er dann einen Artikel über Kennedy vor, der ihn sehr berührte. Ohne es zu merken, ging er aus sich heraus und beeindruckte seine Mitstudenten. Nach dem College schrieb er sich auf Rat eines Freundes am Eric Morris Actors’ Workshop ein.
Auf Wiedersehen Sport
Erst während eines Auftritt in Tennessee Williams’ This Property is condemned wurde Richard bewusst, dass er wirklich Schauspieler werden konnte und auch wollte. Im Anschluss an den Workshop begann er Theater zu spielen und ergatterte schließlich 1970 die Rolle des Philip Brent in der Serie All my children. Ab diesem Zeitpunkt ging es mit seiner Karriere aufwärts.
Nach einigen Gastauftritten in anderen bekannten Serien wie Hawaii Fünf-Null, Cannon oder Die Waltons erlangte er 1976 als Nachfolger von Michael Douglas in Die Straßen von San Francisco weitreichende Bekanntheit. Für diese Rolle bekam er 1978 von der Jungendzeitschrift BRAVO den Publikumspreis Otto verliehen. Es folgten auch einige Auftritte in TV-Spielfilmen, so z. B. auch 1978 in Deadman’s Curve.
Diese Erfolge ermöglichten es Richard, im selben Jahr in der Science-Fiction-Serie Kampfstern Galactica die Hauptrolle des Captain Apollo zu übernehmen. Für seine Interpretation wurde er 1979 für einen Golden Globe nominiert.
Nach seinem Ausstieg aus der Serie, die nach einer weiteren Staffel aus Kostengründen eingestellt wurde, nahm er weiterhin Gastrollen in anderen Showrunnern wie z. B. Der Denver-Clan, Mord ist ihr Hobby oder McGyver an und arbeitete in einer Folge T.J. Hooker mit William Shatner zusammen, Darsteller des Captains der Enterprise aus der Star Trek Originalserie. Zusammen mit Michelle Pfeiffer und Peter Ustinov spielte er 1981 in Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin. Es folgten weitere TV-Spielfilme, unter anderem 1983 Gefangene des Universums.
Der Galactica verpflichtet
Der große Durchbruch gelang ihm jedoch nie. Ausgehend von seinen Erfahrungen in früheren Jahren entwickelte er Programme und Workshops, um anderen zu helfen, ihre Ängste zu überwinden und im Leben voranzukommen. Immer wieder hielt er auch Vorträge zu diesem Thema und konnte so viele Menschen berühren und ihr Leben positiv beeinflussen. Er spielte weiterhin Theater, übernahm Synchronarbeiten für Videospiele und drehte Werbespots.
Captain Apollo und der Kampfstern Galactica ließen ihn allerdings nie los. In den 1990er Jahren startete er eine langjährige Initiative, um eine Fortsetzung der Abenteuer auf den Bildschirm zu bringen. Richard verfasste eine Buchreihe, die die Geschichte da aufnahm, wo sie nach der ersten Staffel aufgehört hatte.
- Armageddon,1997
- Warhawk, 1998
- Resurrection, 2001
- Rebellion, 2002
- Paradis, 2003
- Destiny, 2004
- Redemption, 2005
Im Jahr 1999 präsentierte er den Studios einen selbst produzierten Kurzfilm mit dem Titel The second Coming. Bei den Fans und auf Sci-Fi-Conventions wurde der Trailer sehr positiv aufgenommen und es gab die große Hoffnung, dass die Serie in diesem Sinne weitergeführt werden würde.
So ist es durchaus auch seinem Engagement zu verdanken, dass es im Jahr 2004 unter dem Titel Battlestar Galactica schließlich den großen Reboot gab, auch wenn die Reise der Flotte nun anders interpretiert wurde. Zunächst stand Richard diesem Konzept skeptisch gegenüber, als ihm dann die Rolle des Tom Zarek angeboten wurde, nahm er diese jedoch gerne an. Er war der Einzige aus dem Cast der Originalserie, der auch im Reboot wieder zu sehen war.
Ein Fanmensch
Richard war sehr aktiv in der SciFi-Szene und regelmäßig Gast auf Conventions. In Filmen wie Inalienable (2008) hatte er seine Nische gefunden. In diesem Film übernahm ein anderes Crew-Mitglied von Star Trek TOS, Walter Koenig, eine Nebenrolle.
2014 spielte Richard in einem durch Crowdfunding finanzierten Star Trek Fanfilm Prelude to Axanar den Klingonen-Commander Kharn. Der 21-minütige Kurzfilm ist auf YouTube zu sehen. Er handelt von der Vorgeschichte zur Schlacht von Axanar, an der auch James T. Kirk als junger Kadett beteiligt war. Der Film ist als Dokumentation aufbereitet und beschreibt das Aufbäumen der schon fast besiegten Föderationsflotte. Aufgrund rechtlicher Streitigkeiten mit den Markeninhabern konnte ein geplanter Spielfilm, der die Geschichte der Schlacht erzählen sollte, nie realisiert werden. Es kam schließlich zu einer außergerichtlichen Einigung.
Bis zum Schluss hat er noch an seinem letzten Film Diminuendo mitgearbeitet, wieder an der Seite von Walter König. Die Veröffentlichung im Jahr 2018 konnte er aber leider nicht mehr miterleben.
Am 07. Februar 2017 verlor Richard schließlich seinen Kampf gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs. Edward J. Olmos, der im Reboot den Commander Adama verkörperte, schrieb damals auf Twitter: „Richard Hatch: Durch Dich war das Universum ein besserer Ort. Wir lieben Dich dafür. Ruhe in Frieden mein Freund!“
Richard Hatch im Web
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