Adolf Hitler marschiert durch New York und besucht das Empire State Building. Währenddessen versuchen Archer und Silik die Veränderung der Vergangenheit wieder zu korrigieren.
Faschismus, Phasengewehr & Finale
Mit Sturmfront, Teil 2 (Storm Front, Part II) liefert Enterprise das explosive Finale der etwas verrückten, aber erstaunlich konsequenten Zeitreise-Nazi-Doppelfolge – und beendet damit nicht nur diesen Ausflug in ein alternatives 1944, sondern auch endgültig den Temporalen Kalten Krieg. Und das mit Stil. Und Knall. Und verdammt viel Blechschaden.
Wer dachte, dass Teil 1 schon genug wilde Ideen hatte, bekommt hier noch mehr: Luftkämpfe über Manhattan, teleportierte Vulkane (fast), temporale Explosionen, historische Korrekturen – und mittendrin ein Captain Archer (Scott Bakula), der wieder mal tut, was getan werden muss.
Der letzte Zug durch die Zeit
Die Story nimmt da Fahrt auf, wo wir aufgehört haben: Vosk (Jack Gwaltney) werkelt weiter an seiner Zeitmaschine und steht kurz davor, die komplette Zeitlinie umzuschreiben – um eine Zukunft zu erschaffen, in der er und seine Spezies die Galaxie regieren.
Archer ist fest entschlossen, das zu verhindern – mit Hilfe der Widerstandskämpferin Alicia Travers (Golden Brooks) und der langsam wieder funktionstüchtigen Enterprise.
Während Phlox (John Billingsley) mit einem fiesen Alienwissenschaftler um sein Leben und den moralischen Kompass ringt, organisieren T’Pol (Jolene Blalock) und Trip (Connor Trinneer) die Unterstützung aus dem Orbit.
Was folgt, ist ein rasantes Actionfinale mit Bomben, Explosionen und einer phantastischen Szene, in der ein Zeppelinhangar gesprengt wird. Der Showdown in Vosks Zeitlabor ist dabei optisch ambitioniert, wenn auch erzählerisch etwas „Star Trek trifft Stargate“.
Trivia: Die Zeitmaschine von Vosk wurde so designt, dass sie bewusst an die Steampunk-Ästhetik klassischer Sci-Fi-Filme erinnert – inklusive blinkender Röhren, Klapphebel und knisternder Spulen.
Der Kreis schließt sich
Die große Stärke von Sturmfront, Teil 2 ist, dass er sich Zeit nimmt für Konsequenzen: Archer tötet nicht nur Vosk (und verhindert damit die Zeitapokalypse), sondern sorgt durch dessen Scheitern auch dafür, dass Daniels (Matt Winston) wieder auftaucht – mit einem kurzen, aber versöhnlichen „Du hast es geschafft.“
Und dann? Reset. Die Enterprise ist zurück im Jahr 2154. Die Erde ist wieder intakt. Der Temporale Krieg ist vorbei.
Aber der Preis war hoch: Wir erinnern uns an die Opfer, an die langen Wege bis hierhin – und sehen Archer mit einer leisen Müdigkeit, die sich durch all die Staffeln aufgebaut hat.
Funfact: Der Schauspieler Jack Gwaltney, der Vosk spielt, war ursprünglich für eine wiederkehrende Rolle als Romulaner geplant – entschied sich aber für diesen einmaligen, fiesen Zeitverbrecher, weil „er einfach so herrlich größenwahnsinnig ist.“
Spiegel unserer Zeit
Das Ende des Temporalen Krieges erinnert daran, wie gefährlich es ist, wenn Vergangenheit zur Waffe wird. In Zeiten, in denen Fakten oft umgedeutet und Geschichte instrumentalisiert wird, ist Sturmfront eine metaphorische Mahnung: Wer die Zeit manipulieren will, spielt mit dem Fundament der Wahrheit.
Die Folge sagt: Gegen Faschismus gibt es keine Neutralität. Gegen Lügen gibt es nur Wahrheit. Und manchmal braucht es Mut, um die Dinge wieder gerade zu rücken.
Fazit
Sturmfront, Teil 2 bringt nicht nur die Nazi-Zeitreisegeschichte zu einem befriedigenden Ende, sondern schließt auch ein großes Kapitel der Enterprise-Mythologie ab – mit Mut, Action und einem klaren moralischen Standpunkt.
Infos
Folge: Sturmfront, Teil 2
Originaltitel: Storm Front, Part II
Drehbuch: Manny Coto
Regie: David Straiton
Showrunner: Manny Coto
Produktionsnummer: 076
Erstausstrahlung USA: 15. Oktober 2004 (UPN)
Erstausstrahlung Deutschland: 11. Februar 2005 (Sat.1)
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Stark inszenierter Abschluss des Temporalen Kalten Kriegs
- Gute Action, gepaart mit moralischer Tiefe
- Endlich Klarheit über Zeitlinie und Konsequenzen
- Alicia Travers bleibt bis zum Schluss stark und glaubwürdig
Negativ
- Die Zeitreise-Erklärung bleibt vage
- Einige Nebenfiguren (z. B. Reed) bleiben komplett im Hintergrund
- Der Stilbruch zur klassischen Star Trek-Erzählweise bleibt Geschmackssache
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