Ein Planet wehrt sich ist eine typische Episode für die erste Star Trek – TNG-Staffel.

Inhalt

Auf dem Planeten Velara III, auf dem sich eine Terraforming Station der Föderation befindet, kommt es während eines Besuchs der Enterprise zu einem unerklärlichen Todesfall: Einer der Kolonisten wird aus heiteren Himmel von einem Laserbohrer getötet. Kurz darauf entdeckt Geordi (LeVar Burton) in einem der Löcher, welche man durch die Kruste des Planeten gebohrt hat ein pulsierendes Licht, welches sich als exotische Lebensform entpuppt, die offenbar alles andere als begeistert von der Anwesenheit der Menschen ist…

Rezension

Ein Planet wehrt sich beschäftigt sich mit einer für Star Trek sehr üblichen Frage: Wie reagieren wir, wenn wir auf eine Form von Leben treffen, die sich so sehr von allen uns bisher bekannten Formen unterscheidet, dass wir sie im ersten Moment gar nicht als Leben erkennen? Die Kolonisten waren drauf und dran die Lebensgrundlagen der fremden Wesen auf Velara III zu zerstören, ohne sich dessen bewusst zu sein, worauf diese sich mit Gewalt zur Wehr setzen. Der Plot und der Verlauf der Handlung dieser Folge erinnern so stark an die TOS Episode Horta rettet ihre Kinder das man fast schon von einem Quasi-Remake sprechen kann. Anders als in der Klassik-Episode stehen hier jedoch nicht so sehr die Versuche der Crew mit den Wesen zu kommunizieren im Mittelpunkt der Handlung. Vielmehr dreht sich ein Großteil der Laufzeit um die Frage ob es sich bei diesen so unscheinbaren Lichtern tatsächlich um Lebensformen handelt, zumal diese ja aus komplett anorganischer Materie bestehen.

Somit bietet diese Folge mit ihren ethisch-moralischen Fragestellungen klassisches Star Trek. Vielleicht schon etwas zu klassisch, denn man kommt nicht um den Gedanken herum, dass man all das schon vorher, und auch besser, gesehen hat.

Die Inszenierung ist halt typisch für die erste Staffel, mit ihrer oft etwas überdramatischen Musik und den auf den modernen Zuschauer recht angestaubt wirkenden Kulissen und Effekten. Vielleicht sollte man mit den Machern hier aber auch nicht allzu streng sein, denn wie wir ja heute wissen, sind sie im ersten Jahr der neuen Serie eben lieber auf Nummer sicher gegangen und haben auf altbewährtes gesetzt, man denke dabei nur an die Episode Gedankengift, die ein ganz direktes Remake der TOS-Folge Implosion in der Spirale darstellt. Die Serie befand sich hier noch in einer Findungsphase und man wollte wohl Alt-Fans ins Boot holen, indem man ihnen alten Wein in neuen Schläuchen präsentierte, in der Hoffnung ihnen die neue Serie so leichter schmackhaft zu machen.

Man kann diese Vorgehensweise natürlich auch als großes Risiko bezeichnen, denn man hätte damit auch sehr leicht auf die Nase fallen können, was ja auch fast passiert wäre, da die Quoten und die Kritikerreaktionen der ersten Folgen alles andere als optimal waren.

Doch muss man Ein Planet wehrt sich auch zugute halten, dass sie den unbedarften Zuschauer, der sich mit Star Trek gar nicht auskennt durchaus dazu bringen kann zum Fan zu werden, regt die Folge eben doch zum nachdenken über die Möglichkeit exotischer Lebewesen und wie man mit ihnen kommunizieren könnte an. Insofern hebt sie sich positiv vom Einheitsbrei anderer TV-Serien ab, die anno 1987 aktuell waren und macht den unerfahrenen Zuschauer so mit der Einzigartigkeit von Star Trek bekannt. Für den bereits mit dem Franchise vertrauten Fan bietet sie jedoch kaum neues oder gar interessantes.

Der Anführer der Kolonisten wird übrigens von Walter Gotell gespielt, der in mehreren James Bond Filmen den sowjetischen General Gogol verkörperte.

Info

Home Soil– Ein Planet wehrt sich
Staffel 1 – Episode 18

Story: Karl Guers, Ralph Sanchez & Robert Sabaroff; Buch: Robert Sabaroff
Regie: Corey Allen

 


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Sven Wedekin

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