Commander William Riker trifft auf einen Doppelgänger von sich selbst, der vor Jahren entstanden ist.
Inhalt:
Die Enterprise inspiziert die Überreste der vor acht Jahren aufgegebenen Föderationskolonie auf Nervala IV. Commander Riker (Jonathan Frakes) staunt nicht schlecht als er dort einen Doppelgänger von sich trifft. Dieser entstand als man ihn seinerzeit auf die USS Potemkin beamte. Der Transporterstrahl wurde damals von der Atmosphäre des Planeten reflektiert, wodurch auf der Oberfläche der zweite Riker materialisierte. Dieser ist noch immer in Counselor Troi (Marina Sirtis) verliebt und hocherfreut sie wiederzusehen. Sie ist zwischen den Beiden hin und hergerissen als der zweite Riker alles versucht ihre Beziehung wieder aufleben zu lassen…
Rezension:
Mit dieser Folge gab Geordi Darsteller LeVar Burton sein Regiedebüt und er hätte sich dafür wahrscheinlich keine schwierigere Geschichte aussuchen können. Schon allein die technischen Effekte, bei denen man Jonathan Frakes gleich zweimal im Bild sehen kann, haben ihn wahrscheinlich bei den Dreharbeiten einiges Kopfzerbrechen bereitet. Doch vor allem in Hinblick auf die Geschichte ist diese Folge sowohl kompliziert als auch interessant. Kompliziert, weil es für den Zuschauer nicht immer ganz leicht ist im Hinterkopf zu behalten, dass die beiden Rikers sowohl dieselbe als auch ganz verschiedene Personen sind. All die Erfahrungen, welche der uns vertraute Commander Riker auf der Enterprise gemacht hat, haben ihn im Lauf der Jahre zu einem anderen Menschen werden lassen. Der andere – Lt. Riker – ist wesentlich ungestümer und auch seine lange Zeit in der Isolation machen es ihn nicht eben leicht sich auf der Enterprise einzuleben. Deanna ist ihn in dieser Hinsicht eine große Stütze, was natürlich die Eifersucht von Commander Riker provoziert. Die Beiden liefern sich eine Art Hahnenkampf um den Counselor, wobei diese sich mehr und mehr zu Lt. Riker hingezogen fühlt. Schon allein dessen romantischer Einfall mit der Schnitzeljagd kreuz und quer durch die Enterprise führt dazu, dass er ihr Herz gewinnt. Die Situation ist für Commander Riker alles andere als leicht. Erst als er Lt. Riker das Leben rettet, können die Beiden ihren Streit begraben. Hier liegt jedoch ein Schwachpunkt der Story, denn Tatsache ist, dass bis zum Schluss keine echte Aussprache zwischen Commander und Lt. Riker stattfindet. Stattdessen wird Lt. Riker einfach von Captain Picard auf ein anderes Raumschiff geschickt. Irgendwie wirkt die Folge dadurch aber leider etwas unfertig, man hat das Gefühl hier fehlt etwas Wichtiges. Vom Standpunkt der Dramaturgie wäre es vielleicht besser gewesen, wenn Lt. Riker am Ende tatsächlich ums Leben gekommen wäre. Dies hätte ihr zusätzliche Tragik verliehen, was der Episode sicherlich gut getan hätte. In diesen Zusammenhang ist erwähnenswert, dass man im Autorenteam kurz mit den Gedanken gespielt hat Commander Riker am Ende der Folge zu töten, ihn durch Lt. Riker zu ersetzen und Data zum neuen ersten Offizier zu machen. Es ist aber sicherlich das Beste, dass diese Idee nicht umgesetzt wurde, denn es wäre für die Fans wohl schwer zu schlucken gewesen, wenn sie so kurz vor Ende der Serie eine solch massive Änderung in der Zusammensetzung der Charaktere erlebt hätte. Wir alle haben uns nun mal an den uns bekannten Commander gewöhnt.
So stellt Riker: 2 = ? ein spannendes Gedankenspiel dar, welches den Zuschauer mit der Frage konfrontiert wie er wohl reagieren würde, wenn er auf sein jüngeres Ich stieße. Wir alle machen im Lauf unseres Lebens Erfahrungen, die unsere Persönlichkeiten prägen und verändern. Eine Erfahrung wie sie Riker in dieser Episode macht würde uns mit Facetten unserer Persönlichkeit aus der Vergangenheit konfrontieren, die wir aus heutiger Sicht selbst nicht mehr mögen. Aber leider wurde in der Folge versäumt sich näher mit den psychologischen Details ihrer Grundidee zu beschäftigen. Schade drum.
Info
Second Chances– Riker: 2 = ?
Staffel 6– Episode 24
Story: Michael A. Medlock
Buch: Rene Echevarria
Regie: LeVar Burton
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Seit Anfang 2011 publiziert er regelmäßig Artikel für das Phantasika Magazine (ehemals Corona Magazine) und im Jahr 2015 hat er seinen ersten eigenen Science-Fiction Roman Das erste Kind beim Verlag „In Farbe und Bunt“ veröffentlicht, dem 2021 die Fortsetzung Das erste Kind – Destiny folgte.
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