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Vorhandenes Licht stellt die Enterprise vor eine schwierige Bewährungsprobe, während ihr Captain mit den Konsequenzen einer Tat aus seiner Vergangenheit fertig werden muss.

Spürbare Konsequenzen

Die Taten von Sektion 31 sind aufgeflogen. Und damit ebenso Jean-Luc Picards Beihilfe bei dem Sturz des Föderationspräsidenten Min Zife. Wobei er an dessen anschließender Ermordung nicht beteiligt war. Trotzdem gibt es Überlegungen, den Captain der Enterprise für seine Taten vor Gericht zu stellen.

Derweil ist das Schiff weiterhin im Odysseischen Pass unterwegs. Dabei entdecken sie ein mysteriöses Raumschiff, welches seit Jahrhunderten durchs All treibt. Und während sie dieses untersuchen, stellt sich heraus, dass sie nicht die Einzigen sind, die es entdeckt haben. Nur, dass die anderen an einer friedlichen und harmlosen Erforschung nicht interessiert sind.

Genau wie Kriegsglück ist Vorhandenes Licht ein Roman, der sich mit den Konsequenzen früherer Ereignisse beschäftigt. Bei dem Titan-Buch geht es um die Auswirkungen der The Fall-Serie, derweil Vorhandenes Licht auf die Geschehnisse von Sektion 31 – Kontrolle aufbaut, beziehungsweise ebenfalls auf den Folgen der hierzulande unveröffentlichten A Time To…-Miniserie.

Luft zum Atmen

Dementsprechend präsentiert Autor Dayton Ward zwei Handlungsstränge, die parallel zueinander stattfinden. Zum einen, wie  sich auf der Erde Admiral James Akaar mit dem Fallout der Enthüllungen auseinandersetzt und alles daran setzt, dass die Vorkommnisse lückenlos aufgeklärt werden. Wobei unsicher ist, ob und wie Jean-Luc Picard sich stellen soll.

Im zweiten Handlungsstrang stellt sich diese Frage dem Captain der Enterprise ebenfalls. Wobei er sich zusätzlich auch noch mit einem fremden Raumschiff beschäftigen muss, welches allerdings nicht nur das Interesse der Föderation, sondern ebenso das einer anderen Spezies erweckt. Dies ist der Hauptplot von Vorhandenes Licht.

Dayton Ward lässt sich dabei Zeit. Er baut die Geschichte behutsam auf und gibt den jeweiligen Plots jede Menge Luft zum Atmen, zum Sich-frei-Entwickeln. Und das tut dem Roman spürbar gut. Denn durch die langsame Fortentwicklung ist es dem Autoren möglich,  die diversen Plottwists aufzubauen.

Vor Spannung kaum auszuhalten

Und von denen existieren einige. Wiederholt gibt es Momente in Vorhandenes Licht, in denen auf einmal neue Aspekte der Handlung auftauchen. Oder es ereignet sich etwas, was die Spannungsschraube noch einen Ticken mehr andreht.

Davon profitiert vor allem T’Ryssa Chen. Die Erstkontaktspezialistin der Enterprise hat sich, seitdem sie in Mehr als die Summe eingeführt wurde, enorm verändert. Sie ist zwar immer noch ein Paradiesvogel an Bord des Raumschiffes, doch die Abenteuer, die sie erlebt hat, haben sie erwachsener werden lassen, ohne dass ihre Neugier und ihre Extrovertiertheit allzu sehr gedämpft wurden.

In Vorhandenes Licht kann man erleben, dass sie in all den Jahren feste Freundschaften geschlossen hat. Darunter auch zu dem Vulkanier Taurik, der in diesem Roman eine essentielle Rolle innehat. Die Interaktionen von Chen mit der Crew und ihr Beitrag zu der Story sind dabei großartig. Es sind vor allem ihre Taten, die dafür sorgen, dass die Geschichte sich so entwickelt, wie sie es eben tut. Und endlich hat man wieder eine Chance, ihre Fähigkeiten als Erstkontaktspezialistin in Aktion zu sehen!

Der Tod eines Bekannten

Der Fallout von Sektion 31 – Kontrolle nimmt zwar nicht den Hauptplot ein, trotzdem ist diese Geschichte nicht minder exzellent verfasst. Auch hier gibt es viele Wendungen. So stirbt eine Nebenfigur, die Star Trek sowohl im Fernsehen wie auch im Litverse lange Zeit begleitet hat. Und man erhält einen Einblick darin, wie die Aufklärungsarbeiten eingeleitet und organisiert werden. Wobei natürlich Jean-Luc Picard auch eine essentielle Rolle in diesen spielt.

Das Ende von Vorhandenes Licht ist zwar kein Cliffhanger, dennoch schließt Dayton Ward seine Handlung so ab, dass sie im nächsten Teil problemlos wieder aufgegriffen werden kann. Man darf darauf gespannt sein!

Cover © Cross Cult

Bewertung 15/15

Autor: Dayton Ward
Titel: Star Trek – The Next Generation: Vorhandenes Licht
Originaltitel: Star Trek – The Next Generation: Available Light
Übersetzer: Aimeè de Bruyn Ouboter
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 09/2020
Einband: Taschenbuch
Seiten: 440
ISBN: 978-3-96658-073-1
Sonstige Informationen:
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