Die Begegnung mit einer fremden Sonde ändert Captain Picards Leben für immer.

Das zweite Leben – The Inner Light
Staffel 5 – Folge 25

Inhalt

Sternzeit: 45944,1: Eine fremde Raumsonde kreuzt den Kurs der Enterprise. Man findet heraus, dass sie vor über eintausend Jahren vom nahegelegenen Kataan System aus gestartet wurde, dessen Sonne seinerzeit zu einer Nova wurde. Als sie einen Partikelstrahl aussendet fällt Captain Picard augenblicklich in Ohnmacht. Er erwacht in einem Haus auf einen fremden Planeten und sieht sich einer ihm unbekannten Frau namens Eline gegenüber, die behauptet er hieße in Wirklichkeit Kamin und sei mit ihr verheiratet. Der Captain kann dies natürlich nicht glauben, aber nachdem niemand von der Enterprise versucht ihn von diesem Planeten zu holen, beginnt er sich mit der Situation zu arrangieren. Er vergehen schließlich etliche Jahre, in denen er mit Eline eine Familie gründet und beginnt diese Welt als seine neue Heimat zu akzeptieren, ohne zu ahnen, dass sich sein Körper in Wahrheit noch immer bewusstlos auf der Brücke der Enterprise befindet, wo die Crew verzweifelt versucht ihn zu retten…

Das zweite Leben

Kritik

Das zweite Leben gehört zu den beliebtesten Episoden von The Next Generation. Und dies zweifellos zu recht. In erster Linie handelt es sich um eine sehr ruhige Folge, ohne Actionszenen oder nennenswerte Spezial-Effekte. Die Autoren haben sich ein höchst originelles Konzept ausgedacht, das Captain Picard mit einen Teil seiner Persönlichkeit konfrontiert, den er bisher selbst noch nicht kannte. Er war bekanntlich noch nie ein besonderer Familienmensch gewesen und hatte auch niemals den Wunsch nach Kindern gehabt. Doch auf den idyllischen Planeten Kataan wird ihm ein neues Leben geschenkt, in dem er keine Verantwortung für die Crew der Enterprise hat und sich nicht mit den Borg, den Romulanern oder potentiell gefährlichen Raumanomalien herumschlagen muss. Von der Bürde seines Kommandos befreit zu sein lässt ihn sichtlich aufblühen. Doch wie sich bald herausstellt ist auch diese Welt nicht frei von Fehlern, denn sie wird von einer Gefahr bedroht, gegen die auch Picard machtlos ist.

Patrick Stewart bringt in dieser Folge mal wieder eine darstellerische Höchstleistung. Er vermittelt dem Zuschauer eine ganze Bandbreite von Emotionen: Verwirrung, Liebe, Sorge um das Leben seiner Mitmenschen und auch Trauer angesichts eines fürchterlichen Verlusts.
Es sind Episoden wie diese, welche die Einzigartigkeit von „Star Trek“ in der Fernsehlandschaft unterstreichen, denn sie beschäftigen sich mit einer Idee, mit der man sich nur in diesem Franchise auseinandersetzen kann: Wie wäre es, wenn man die Möglichkeit hätte ein komplettes zweites Leben zu führen, in dem alles anders ist als in jenem Dasein, das man kennt? Würde man sich selbst verändern, wenn man ganz andere Entscheidungen träfe und einen gänzlichen anderen Lebensweg einschlüge? Würde man dann dadurch nicht zu einem vollkommen anderer Mensch werden?

Das zweite Leben
Aber Captain Picard bleibt auch auf Kataan letztlich der besonnene und nachdenkliche Mann, als denn wir ihn kennen. Er hat eben nun die Chance alle jene Eigenschaften seines Persönlichkeit auszuleben, die er in seinem Dienst als Sternenflottenoffizier unterdrücken muss. Dadurch lernt man auch als Zuschauer gänzlich neue Facetten des Captains kennen.
Und dies gilt auch für Picard selbst: Nach seiner Rückkehr auf die Enterprise ist er nicht mehr derselbe. Seine Zeit auf Kataan ist zu einem unauslöschlichen Teil seiner Selbst geworden, was sich in der grandiosen Schlussszene auf eindrucksvolle Weise zeigt. Wenn Picard einsam in seinem Quartier auf der Flöte eine Melodie spielt, die er in jener längst untergegangen Kultur der Kataaner kennengelernt hat, wird klar, dass ein Teil jenes Menschen, in dessen Haut er für Jahrzehnte gesteckt hat für immer auch ein Teil von ihm bleiben wird.

Fun Facts

  • Kamins Sohn Batai wird von Daniel Stewart, Patricks Stewarts Sohn im wahren Leben gespielt.
  • Gaststar Richard Riehl war bereits in mehreren Gastrollen in verschiedenen „Star Trek“ Serien zu sehen, so in „Voyager“ und „Enterprise“

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