Die Borgseuche greift in Ferne Ufer weiter um sich.

Star Trek Voyager 2 Ferne Ufer
Cover © Cross Cult

Desinteresse

Seit die Voyager zurück im Alphaquadranten ist, kommt ihre Besatzung nicht zur Ruhe. Denn besonders jetzt, wo die cybernetische Seuche um sich greift, ist die Erfahrung der Crew im Umgang mit den Borg und deren Hinterlassenschaften gefragt. Allerdings ist es unklar, ob man sie auch einfach so schalten und walten lassen wird. Denn vor allem den Ex-Borg unter ihnen schlägt großes Misstrauen entgegen.

Doch zu ihrem Glück haben sie Unterstützer. Eine geheimnisvolle Person mit dem Decknamen Wanderfalken versorgt sie mit wichtigen Infos. Und auch die neuen Crewmitglieder, wie beispielsweise der Trill Dr. Kaz, stehen ihnen zur Seite. Doch ob das ausreichen wird?

Im Grunde genommen hat Ferne Ufer alle Zutaten für einen guten Roman. Eine große Herausforderung, eine eingespielte Crew, viele abwechslungsreiche Charaktere und auch die eine oder andere interessante Entwicklung. Doch wie bereits beim Vorgängerroman schafft es Christie Golden nicht, den Leser endgültig zu überzeugen. Denn irgendwann ertappt man sich dabei, dass man desinteressiert weiterblättert.

Helfer im Hintergrund

Es ist nun nicht so, dass sich die Autorin keine Mühe gibt. Vor allem bei den neuen Charakteren merkt man, dass sie gewisse Pläne hat. Der Trill Jarem Kaz ist so eine Figur. Der Symbiont ist noch älter als der von Dax und das wirkt sich durch eine große Besonnenheit aus.

Die andere Person, die bereits schon im letzten Roman eingeführt wurde, ist Harry Kims Ex-Freundin Libby Weber. Die hat ein interessantes Doppelleben. Einerseits ist sie eine erfolgreiche Musikantin, aber andererseits auch Geheimagentin, die ihrem Freund unter dem Decknamen Wanderfalke hilft.

Von den altbekannten Charakteren ist vor allem der Plot um B’Elanna Torres spannend. Sie ist auf der Suche nach ihrer Mutter, die sich auf einer heiligen Welt der Klingonen befindet. Um sie zu finden, muss sie sich mehr auf ihre klingonische Seite verlassen. Dabei merkt man dem Plot im positiven Sinne an, dass er einen noch in den zukünftigen Romanen beschäftigen wird.

Eine ausgelutschte Thematik

Doch wie gesagt: Irgendwann ertappt man sich dabei Ferne Ufer desinteressiert weiterzublättern. Es gelingt der Autorin einfach zu keinem Zeitpunkt, dauerhaft Spannung zu erzeugen. Das liegt zum einen an der wie bereits im letzten Roman komplett ausgelutschten Borg-Thematik. Zwar versucht Christie Golden, dem Thema noch einen gewissen Touch zu geben, indem sie dem Hauptantagonisten eine tragische Vergangenheit verpasst. Aber das funktioniert leider nicht.

Es wirkt einfach zu forciert, vor allem, wenn man liest, wie sie die verschiedenen Figuren, die sie ja zu Beginn des ersten Romans in alle Richtungen verteilt hat, wieder zusammenbringt. Dabei muss sie natürlich auch die diversen Plots, die die Charaktere beschäftigte beenden oder zumindest auf Eis legen. Was ihr allerdings nicht besonders glaubwürdig gelingt.

Gleichzeitig wirkt der Plot auch sehr beliebig. Es gibt Stellen, wo, wenn man nicht genau wüsste, dass man hier einen Voyager-Roman liest, man fast den Eindruck haben könnte, dass man nur ein paar Charaktere austauschen muss, und schon würde das Buch auch perfekt zu einer anderen Reihe passen.

Im Vergleich zu Heimkehr ist Ferne Ufer zwar besser. Aber am Ende auch nur unwesentlich.

Bewertung 08/15

Autor: Christie Golden
Titel: Star Trek – Voyager 02: Ferne Ufer
Originaltitel: Star Trek – Voyager: The Farther Shore
Übersetzer: Andrea Bottlinger
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2013
Einband: Taschenbuch
Seiten: 253
ISBN: 978-3-86425-288-4
Sonstige Informationen:
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