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Beinahe wäre es mit der Schauspielkarriere von Sebastian Stan nichts geworden.

Welchem Sternenruf soll man folgen?

Sebastian Stan ist einer von vielen Darstellern, die durch die Verfilmungen der Marvel Comics berühmt wurden. Er stellte den Winter Soldier dar, eine durch einen Metallarm visuell sehr markante Gestalt. Und eine Figur, die eine der interessanten Veränderungen dieses Filmuniversums durchlaufen hat.

Geboren wurde Sebastian Stan allerdings nicht in den Vereinigten Staaten. Im Gegenteil, er immigrierte erst relativ spät in die USA. Er kam am 13. August 1982 in Constanța, Rumänien, zur Welt. Seine Eltern ließen sich voneinander scheiden, als er zwei Jahre alt war. Und als er im achten Lebensjahr war, zog seine Mutter mit ihm nach Wien, Österreich. Dort arbeitete sie nach der rumänischen Revolution 1989 als Pianistin. Vier Jahre später, als er 12 war, zog die Familie in die USA, genauer gesagt nach Rockland County, New York. Hier heiratete seine Mutter schließlich einen Schuldirektor.

Es brauchte etwas, bis Sebastian Stan zur Schauspielerei fand. Als Kind war er von der Astronomie begeistert und spielte mit dem Gedanken, dies auch später zu seinem Beruf zu machen. Doch stattdessen schickte ihn seine Mutter wiederholt zu diversen Castings, was er allerdings, wie er 2017 in einem Interview verriet, schrecklich fand. Zwar führte dies dazu, dass er 1994 sein Film-Debüt in dem Drama Amok feiern konnte. Doch bis er in sich den Willen und Gefallen an der darstellenden Kunst fand, sollte es etwas dauern.

Der erste Marvel-Auftritt

Was mit dazu beitrug, dass er sich dafür entschied, waren mehrere Umstände. Zum einen trat er in vielen Produktionen seiner Schule auf, wie beispielsweise West Side Story oder Cyrano de Bergerac. Und zum anderen nahm er an dem Sommerlager des Stagedoor Manor Teil, wo er ebenfalls in diversen Aufführungen auftrat. Es war vor allem Letzteres, das in ihm den Wunsch erweckte, es doch mit der Schauspielerei zu versuchen. Und so ging er auf die Mason Gross School of the Arts der Rutgers University. Dieses Studium ermöglichte ihm auch ein Auslandsjahr, das er am renommierten Shakespeare’s Global Theatre in London verbrachte. Und nachdem er 2002 offiziell US-Bürger wurde, machte er 2005 seinen Studienabschluss.

Bereits während seines Studiums fing Sebastian Stan an, als Schauspieler zu arbeiten. So trat er das erste Mal wieder 2003 in einer Episode von Law & Order auf. Eine seiner ersten Hauptrollen hatte er dann 2006, als er in dem Fantasy-Film Der Pakt – The Covenant mitwirkte. Übrigens führte er alle seine Stunts in diesem Kinofilm selbst durch. 2009 spielte er an der Seite von Ashton Kutcher und Anne Heche in der Komödie Toy Boy eine der Hauptrollen. In dem gleichen Jahr war er in der Alternate-Reality-Serie Kings Teil des Maincasts. Er stellte in ihr Jack Benjamin dar, Sohn des Königs Silas Benjamin, der wiederum von Ian McShane dargestellt wurde.

2011 hatte er schließlich seinen allerersten Auftritt im Marvel-Universum. In Captain America: The First Avenger spielte er Steve Rogers besten Freund James Buchanan „Bucky“ Barnes. Ursprünglich sollte dies das einzige Mal sein, da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einen Vertrag über neun Kinofilme unterschrieben hatte. Weshalb er auch, nachdem der Film in den Kinos lief, zunächst Schwierigkeiten hatte, die Miete zu bezahlen.

Sebastian Stan

Eine dauerhafte Rückkehr

2012 arbeitete Sebastian Stan mit Sigourney Weaver zusammen. Beide waren Teil des Maincasts der Miniserie Political Animals. 2012 wirkte er für sieben Folgen in der Serie Once upon a Time – Es war einmal … mit, wo er einen gewissen Jefferson darstellte, der sich dann später als der verrückte Hutmacher entpuppte. Es war 2014, als er seine dauerhafte Rückkehr ins Marvel Cinematic Universe feiern konnte. In The Return of the First Avengers nahm er seine Rolle wieder auf. Seine Figur wurde zum Winter Soldier, der von Hydra kontrolliert wurde. Zuerst ein Antagonist, war die Freundschaft zu Steve Rogers, die ihn gegen Ende zum Protagonisten machte und weiteren Auftritten den Weg bereitete. Wie beispielsweise ein Jahr später, als er einen Cameoauftritt als Bucky Barnes in Ant-Man hatte.

2015 war er Teil der Literaturverfilmung Der Marsianer: Rettet Mark Watney, wo Matt Damon die Titelrolle innehatte und unter anderem auch Michael Pena, Sean Bean und Benedict Wong mitwirkten. Ein Jahr darauf war er als Winter Soldier Ursache für The First Avenger: Civil War und hatte 2018 erneut einen Kurzauftritt. Dieses Mal in Black Panther. In dem erstgenannten Film musste ihm übrigens ein neuer Metallarm angepasst werden, weil er sich für seine Rolle über 20 amerikanische Pfund an Muskelmasse antrainiert hatte. Außerdem war dies das einzige Mal, wo die langen Haare, die sein Charakter trug, natürlich waren und nicht eine Perücke, wie normalerweise. Das lag einfach daran, dass er sonst nie die Zeit hatte, sich selbst die Haare auf die benötigte Länge wachsen zu lassen.

2018 war natürlich auch das Jahr von Avengers: Infinity War, wo nahezu alle Figuren der vorherigen Filme auftauchten. Inklusive ihm selbst. Wobei er seinen Charakter in Avengers: Endgame (2019) erneut darstellte und am gigantischen Endkampf teilnehmen konnte. Womit seine Zeit bei den Marvel-Kinofilmen jedoch noch nicht vorbei sein sollte. Denn 2021 war er Teil der Miniserie The Falcon and the Winter Soldier und sprach seine Figur in der Animationsserie What If …?.

Zuletzt konnte er in der Miniserie Pam & Tommy überzeugen, die auf der Ehe zwischen Pamela Anderson und Tommy Lee basierte. Die Reihe wurde hochgelobt und man kann in einer Folge Sebastian Stan sogar singen hören. Aktuell sind außerdem mehrere Projekte mit ihm in Arbeit, darunter auch der Thriller A Different Man, wo er zum ersten Mal Executive Producer ist.

Der Schauspieler engagiert sich sehr für gemeinnützige Organisationen, wie zum Beispiel Save the Children oder Our Big Day Out, einer rumänischen Non-Profit-Einrichtung, die Kinder zu einer höheren Lebensqualität verhilft. Er ist mit seinem Schauspielkollegen Anthony Mackie gut befreundet und hatte im Laufe der Jahre unterschiedliche Beziehungen wie beispielsweise mit der Schauspielerin und Tänzerin Dianna Agron zwischen 2011 und 2012. Von Dauer war allerdings keine davon.

Sebastian Stan im Web

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Götz Piesbergen
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