Bele jagt Lokai seit 50.000 Jahren quer durch die Galaxis.

Die Handlung

Die Enterprise nimmt Kurs auf Ariannus. Auf dem Planeten greift eine Epidemie um sich, welche durch eine Dekontamination eingedämmt werden soll. Auf dem Weg dorthin wird ein als gestohlen gemeldetes Shuttle entdeckt. An Bord befindet sich Lokai (Lou Antonio) vom Planeten Cheron, der aufgrund seiner schlechten Verfassung sofort auf die Krankenstation gebracht wird. Besonders auffällig an ihm ist seine Pigmentierung: halb schwarz, halb weiß.

Kurz darauf trifft die Enterprise auf ein weiteres Raumschiff und ein weiterer Cheroner namens Bele (Frank Gorshin) kommt an Bord. Er verfolgt Lokai seit Jahrtausenden und fordert seine Auslieferung. Er behauptet, Lokai sei ein Verbrecher. Kirk (William Shatner) verweigert Lokais Auslieferung, da hierzu kein Vertrag bestünde und weil Lokai sich wegen seines Diebstahls vor einem föderalen Gericht verantworten muss.

Als Bele und Lokai aufeinander treffen, geraten sie in eine heftige Diskussion, in der Bele Lokai als Mörder und Verräter bezeichnet. Lokai hingegen bezichtigt Bele und dessen Volk, ihn und seinesgleichen zu unterdrücken. Bevor beide aufeinander losgehen, geht Kirk dazwischen.

Um Lokai nach Cheron zu bringen, manipuliert Bele mittels Gedankenkraft das Schiff, so dass keine Kursänderungen mehr möglich sind. Sich selbst schützt der Cheroner mit einem Kraftfeld, sodass er unangreifbar ist. Kirk aktiviert gemeinsam mit Spock (Leonard Nimoy) und Scotty (James Doohan) die Selbstzerstörung und erzwingt so das Kommando zurück. Die Enterprise setzt wieder Kurs auf Ariannus, wo die Bekämpfung der Seuche erfolgreich durchgeführt wird.

Unterdessen erklärt Bele Kirk und Spock, dass Lokais Volk unvollkommen sei, was an der Gesichtsfarbe erkennbar sei. Tatsächlich ist Beles Gesichtsfärberung spiegelverkehrt. Gleichzeitig erreicht eine Nachricht vom Sternenflottenkommando die Enterprise, in der die Auslieferung Lokais abgelehnt wird. Daraufhin reißt Bele erneut die Kontrolle an sich und setzt Kurs auf Cheron. Dort angekommen stellt sich heraus, dass beide Völker einander längst ausgelöscht haben. Bele und Lokai beschuldigen sich gegenseitig der Kriegstreiberei, woraufhin Lokai nach Cheron flüchtet. Zwar versucht Kirk zu vermitteln, aber beide können ihren Hass nicht abstreifen. Bele beamt ebenfalls nach Cheron und verfolgt Lokai weiter.

Kirk befiehlt, den Orbit zu verlassen.

Bele jagt Lokai

Rezension

Rassismus, Hass, Xenophobie… Starke Themen dominieren die Folge Bele jagt Lokai.

Cheron

Der Planet hat zwei Völker hervorgebracht, welche sich nur auf dem ersten Blick ähneln. Auf dem zweiten Blick fällt der Unterschied auf: Ein Teil der Bevölkerung ist links schwarz und rechts weiß, bei der zweiten Bevölkerungsgruppe ist dies andersrum. Lokai gehört zur erstgenannten Gruppe, welche von den anderen versklavt wurde. Zwar wurde laut Beles Angaben die Sklaverei abgeschafft, aber Lokais Volk gilt weiterhin als minderwertig.
Beles arrogantes, herrisches Gebaren, wenn er über Lokai spricht, erinnert an einen Angehörigen einer selbsternannten Herrenrasse. Ein unschönes Wort, aber der Vergleich passt sehr gut. Beles Volk unterdrückt Andersartigkeit und er selbst lässt sich auch von Kirk nicht überzeugen, dass Rassismus unsinnig ist. Zu stark sind Abscheu und Hass, welche allein auf dem Aussehen von Lokais Volk beruhen.

Das kommt bekannt vor. Auch die irdische Geschichte ist geprägt von Rassismus, Unterdrückung, Ausbeutung, Versklavung. Beispielsweise galten die Völker Afrikas lange Zeit als minderwertige Menschen, welche verschleppt und als Sklaven gehalten wurden. Auch heutzutage ist Rassismus immer noch präsent. Bele jagt Lokai hat also (leider) nichts von seiner Aktualität verloren. Noch immer hassen Menschen Menschen, weil sie eine andere Hautfarbe haben, so sinnlos das auch klingt und ist.

Zündstoff

Die Episode bietet einiges an Zündstoff, nicht nur was die Rassismus-Thematik betrifft. Hier wird zum ersten Mal der Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert. Eine fantastische Szene, in der Kirk zwar vorhersehbar blufft, aber dennoch die Nerven der Zuschauer ordentlich strapaziert werden. Im Gegensatz zu späteren Serien, müssen hier die drei ranghöchsten Offiziere jeweils einen Code eingeben. Später sind es nur noch zwei.

Auch die Dialoge zwischen Bele und Lokai sind höchst gelungen, spiegeln sie doch den Hass aufeinander sehr deutlich wieder. Die Darstellung der Schauspieler Antonio und Gorshin ist hervorragend. Das unbeirrbare Festhalten an einer inzwischen uralten Feindschaft, die sicht- und spürbare Abneigung der beiden, die nicht bereits sind, auch nur ein Jota aufeinander zuzugehen, werden mit einer faszinierenden Glaubwürdigkeit präsentiert. Ebenso sind Kirks Versuche, Bele umzustimmen, grandios. Gleichzeitig ist hier anerkennend festzustellen, dass Kirk diesmal die Erste Direktive nicht verletzt. Zwar soll Lokai wegen seines Diebstahls nach den Gesetzen der Föderation verurteilt werden, aber Kirk lässt die beiden am Ende gewähren und verlässt den Schauplatz. Was aus den beiden wird, bleibt der Phantasie der Zuschauer überlassen. Wahrscheinlich bekämpfen sie sich, vom Hass zerfressen, bis in alle Ewigkeit. Eine immense Lebensspanne scheinen sie ja zu haben, wenn man bedenkt, dass Lokai vor 50.000 Jahren einen Aufstand angezettelt haben und anschließen geflüchtet sein soll.

Fazit

Bele jagt Lokai ist eine unheimlich gut geschriebene Episode, welche sehr deutlich beleuchtet, wohin extremer Hass führt.

Bester Dialog:

Kirk: „Was ist anders an ihm?“

Bele: „Er ist weiß auf der anderen Seite!“

Funfacts

  • Die Selbstzerstörungssequenz in Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock ist die gleiche wie in Bele jagt Lokai. Allerdings übernimmt Chekov (Walter Koenig) einen Part, da Spock nicht anwesend ist.
  • Ursprünglich sollte ein Teufel einen Engel jagen. Doch dann kam man auf die Idee, die Sinnlosigkeit von Vorurteilen durch ein einfaches, aber sehr auffälliges Make-Up zu unterstreichen.

Der deutsche Titel

Bele jagt Lokai, ja, das tut er auch. Let that be your last Battlefield hingegen klingt etwas dramatischer. In der Tat kämpfen Bele und Lokai auf dem letzten Kriegsschauplatz. Alle anderen sind längst tot.


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