Wenn eine vor vier Jahren plötzlich verschwundene Raumstation wieder auftaucht, dann muss da irgendetwas nicht in Ordnung sein. Also muss doch jemand mal dort hin und nachsehen. Wer weiß, wen man da so trifft?
Staffel 1, Folge 20 – Juli 2258
„Verloren in der Zeit“ – „Babylon squared“
Die Handlung
Eine Untersuchung von ungewöhnlichen Vorkommnissen in Sektor 14 ergibt, dass Babylon 4 wieder aufgetaucht ist, nachdem die Station vor vier Jahren plötzlich verschwand. Commander Sinclair und Garibaldi begeben sich auf eine Rettungsmission.
Zur gleichen Zeit nimmt Delenn an einer Versammlung des Grauen Rates teil. Dort möchte man, dass sie die Führung des Rates übernimmt. Eine Position, die sie nicht annehmen will, da sie dann nicht nach Babylon 5 zurückkehren kann.
Auf Babylon 4 stellt sich heraus, dass die Station durch die Zeit zu treiben scheint. Dies führt zu Visionen aus unterschiedlichen Zeitebenen für alle an Bord. Außerdem trifft Commander Sinclair auf das Alien Zathras. Im ersten Moment scheint dieser Sinclair zu erkennen, schüttelt dann jedoch den Kopf und sagt, Sinclair sei nicht „der Eine“.
Zathras erklärt, dass die Station in einer anderen Zeit gebraucht werde, um einen großen Krieg zu gewinnen. Gleichzeitig erscheint eine Person in einem Raumanzug, die von Zathras als der Eine bezeichnet wird.
In letzter Minute gelingt es, die letzten Mitglieder der Besatzung von Babylon 4 zu evakuieren, bevor die Station endgültig verschwindet und zumindest für den Augenblick in der Zeit verloren geht.
Am Ende sieht man noch die Person in dem Raumanzug und es stellt sich heraus, dass es sich dabei um einen wesentlich älteren Commander Sinclair handelt, der versuchte, sein jüngeres Selbst zu warnen, es aber nicht geschafft hat.
Rezension von „Verloren in der Zeit“
Was für eine Folge. Hier gibt es so unglaublich viel, das sich erst mit der Kenntnis der kommenden Folgen und Staffeln komplett einordnen lässt. Zwar wissen wir jetzt, was mit Babylon 4 passiert ist, doch die Frage nach dem “Warum” bleibt offen. Und natürlich auch die Frage, wohin es mit der Station eigentlich geht. Es wird jedoch klar, dass Commander Sinclair noch große Aufgaben bevorstehen. Da kann man auf jeden Fall noch auf Einiges gespannt sein.
Auch Delenn (Mira Furlan) ist zumindest selbst davon überzeugt, auf Babylon 5 noch eine wichtige Aufgabe zu haben. Hier wäre es natürlich spannend, zu wissen, woher diese Prophezeiung stammt, die sie anspricht. Auch hier wird die Zukunft uns sicher mehr verraten. Immerhin ist sie jedoch gewillt, ihrem Herzen (und der Prophezeiung) zu folgen, ja sogar selbst den Sitz im Grauen Rat zu verlieren. Entsprechend wichtig wird es schon sein. Auch wenn man am Ende Delenn nicht sieht, so ist klar, dass sie hier zu dem älteren Sinclair spricht.
Die wichtigste Frage, die am Ende offen bleibt, ist, wer denn eigentlich der Eine ist. Im ersten Moment scheint hier alles auf Sinclair hinzudeuten. Doch wenn man sich das näher ansieht, gibt es dabei auch einige Widersprüche. Und natürlich ist auch die Frage der Herkunft von Zathras noch zu klären. Hier kann man aber fast sicher sein, dass dieser Sinclair noch einmal begegnet. Die Frage ist nur wann.
Insgesamt ist das Ganze großartig gelungen und zeigt wieder einmal, wie viel Planung zur Zukunft der Handlung bereits zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen war. Ein Handlungsbogen, der noch mehrere Staffeln in Anspruch nehmen wird, bevor der Kreis sich schließt. So stellt diese Folge mehr Fragen, als sie beantwortet. Doch gerade dies macht sie so gut, dass man einfach weiter gucken will. Insgesamt ergibt die Handlung Sinn. Und das ist bei allem, was Zeitreisen betrifft, eigentlich schon eine Besonderheit. Liegt aber auch daran, dass die Interaktionen mit den Zeitreisenden minimal sind. Für die Besatzung von Babylon 4 ist es einfach so, als wären sie plötzlich einige Jahre in der Zukunft.
Fazit: Je näher das Ende der ersten Staffel kommt, desto dichter wird die Handlung. Eine großartige Folge, die auf jeden Fall Lust auf mehr macht.
Fun Facts
- Das Aussehen des Raumanzuges ist keine beabsichtigte Anlehnung an 2010. Vielmehr war der einzig verfügbare Anzug einer, der bereits in „2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“ verwendet wurde. Dieser wurde dann soweit wie möglich modifiziert.
- Babylon 4 war wesentlich größer als Babylon 5.
Der deutsche Titel
Hier kann ich mich wieder einmal nicht beklagen. “Verloren in der Zeit” ist aussagekräftig mit Bezug zur Handlung, ohne hier etwas zu verraten. So soll es sein.
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