Eine mysteriöse dunkle Zone zieht Kirks Aufmerksamkeit auf sich. Um herauszufinden, was es damit auf sich hat, befiehlt Kirk den direkten Kurs ins Innere.

Staffel 2, Folge 18 – Sternzeit 4307,1 – 4309,4
„Das Loch im Weltraum“ – „The Immunity Syndrome“

Das Loch im WeltraumDie Handlung

Die Enterprise soll nach dem Raumschiff Intrepid Ausschau halten. Zu dem von Vulkaniern bemannten Schiff ist der Kontakt abgerissen. Es stellt sich heraus, dass das Schiff vollständig zerstört wurde. Die Enterprise folgt dem Kurs der Intrepid und trifft auf ein seltsames, tiefschwarzes Gebiet. Kirk befiehlt, das Schiff hineinzusteuern, da diese düstere Zone sich genau auf dem Kurs der Intrepid befindet.

Im Inneren beginnt die Enterprise auf zunächst unerklärliche Weise an Energie zu verlieren. Auch die Besatzung schwächelt. McCoy und sein Team haben alle Hände voll zu tun.

Spock entdeckt, dass in dieser düsteren Zone eine negative Energie vorherrscht. Da das Schiff unweigerlich immer weiter hineingezogen wird, soll ein Vorwärtsschub die Enterprise verlangsamen. Es gelingt. Schließlich taucht die Ursache der dunklen Zone auf: eine gigantische Amöbe. Diese hat bereits die Intrepid und auch das System Gamma 7A „auf dem Gewissen“.

Kirk beschließt, die Amöbe zu vernichten, bevor die Enterprise selbst zum Opfer wird. Spock startet mit einem Shuttle Richtung Zellkern, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln. Bevor er Kirk übermitteln kann, wie die Amöbe bekämpft werden kann, reißt der Kontakt ab.

Bei der Diskussion darüber, was Spock gemeint haben könne, spricht McCoy von Antikörpern, was Kirk auf die Lösung bringt. Er lässt eine mit Antimaterie geladene Sonde starten. Der Plan gelingt. Bei der Explosion werden das Schiff und das Shuttle aus der dunklen Zone hinausgeschleudert.

Das Loch im WeltraumRezension zu „Das Loch im Weltraum“

Das Antreffen eines allesverschlingenden Wesens ist keine neue Idee. Solcherlei ist beispielsweise bereits bekannt aus „Planetenkiller“. Die Frage, ob es sich um ein übermächtiges Wesen handeln könnte, ist schnell zu beantworten. Wenn man erst einmal weiß, wie es bekämpft werden kann, dann nicht. Zunächst jedoch erscheint die Amöbe in ihrer Riesenhaftigkeit einschüchternd. Vor allem, weil die düstere Zone, die es umgibt, einem sämtliche Energie entzieht.

Eine Riesenamöbe

Gespannt verfolge ich, wie die Enterprise in die tiefschwarze Wolke / Zone eintaucht. Es ist nichts zu sehen. Spock hat nicht genügend Daten, um eine Aussage zu treffen. Langsam tastet sich das Schiff vor. Und da taucht sie auf: eine gigantische, poppig bunte Amöbe! Allein das Bild reichte mir, um diese Folge zu einer meiner Lieblingsepisoden zu erklären. Der quietschbunte riesenhafte Einzeller durchquert die Galaxie und vertilgt einfach alles, was er findet: Planeten, Raumschiffe, Vulkanier.

Der Aufbau entspricht der mikroskopisch kleinen irdischen Variante: durchsichtig, pulsierendes Endoplasma und ein Zellkern. Außen sind die typischen Scheinfüßchen erkennbar. Bekanntlich sind Amöben nicht intelligent. Somit tut dieses immense Wechseltierchen das, was ihre winzigen Verwandten auch tun: Umherstreifen und Nahrung aufnehmen. Dies tun sie üblicherweise, indem sie ihre Nahrung mit den Scheinfüßchen „umarmen“ und in ihre Nahrungsvakuolen befördern. Aber genug mit dem Biologieunterricht (war mein Lieblingsfach in der Schule).

Prinzipiell halte ich Lebensformen wie diese nicht für unmöglich. Es wurden bereits in der Tiefsee verhältnismäßig große Amöben gefunden, die satte 10 Zentimeter Durchmesser aufweisen. Wie sich jedoch ein solcher Einzeller im Vakuum des Alls behaupten und sich obendrein noch fortbewegen kann, bleibt leider im Dunkeln.

Die Crew

Urlaubsreif und überarbeitet hätten sie den geplanten Landurlaub dringend nötig gehabt. Stattdessen soll die Enterprise die vermisste Intrepid suchen. Es ist auffällig, dass sich immer nur die Enterprise in der Nähe der Schauplätze befindet und nie ein anderes Schiff. Dabei dürfte die Flotte doch gar nicht so klein sein. Man sieht auch fast immer nur die Enterprise agieren und selten weitere Schiffe. Allerdings mag das dem bemessenen Budget geschuldet sein. Wenig Geld bedeutet eben auch so wenig Aufwand wie möglich betreiben zu müssen, was ich hier sehr schade finde. Star Trek TOS hat einiges an Potenzial gehabt, nur nie die Chance bekommen, wirklich alles aus sich herauszuholen.

Zurück zur Crew, die in dieser Folge einiges zu erleiden hat. Nicht nur die Urlaubsreife macht ihr zu schaffen, sondern auch die negative Energie in der düsteren Zone. Ein Schwächeanfall jagt den nächsten. Auch die Offiziere sind davor nicht gefeit. Außer Spock, wie es scheint. Seine vulkanische Konstitution lässt ihn wohl länger durchhalten.

In „Das Loch im Weltraum“gibt es auch wieder ein neues Stück „Wissenswertes über Vulkanier“. Ganz zu Beginn spürt Spock den Tod der vulkanischen Besatzung der Intrepid, ebenso die Emotionen, welche diese zuletzt spürten: reines Erstaunen. Offenbar sind Vulkanier (und auch Halbvulkanier) mit den Angehörigen ihres Volkes über eine Art telepathisches Netz verbunden.

Eingefleischte Fans, welche auch dem Star Wars Universum nicht abgeneigt sind, werden an dieser Stelle feststellen, dass Obi-Wans Reaktion auf die Zerstörung eines ganzen Planeten durch Darth Vader der von Spock ähnelt.

Spock und McCoy

Die ewig im Clinch liegenden und doch eng befreundeten Offiziere lassen auch hier keine Gelegenheit aus, ihre „Diskussionen“ zu führen. Vor allem reißen sie sich darum, wer von ihnen auf die Außenmission gehen soll. Eigentlich würde Kirk sich in die Gefahr stürzen, doch er ist alles andere als qualifiziert. Zumal ich auch immer noch der Meinung bin, dass ein Captain auf dem Schiff zu bleiben hat. Seine Aufgabe ist das Kommando. Alles andere delegiert er an die jeweiligen Spezialisten.

Hier sind nun zwei geeignet. Der eine durch seine medizinische Ausbildung, der andere als Wissenschaftler. Vor allem McCoy ist anzumerken, dass er ganz versessen auf diese einzigartige Möglichkeit ist. Ebenso wie Spock, aber der verbirgt natürlich sämtliche Regungen hinter seiner üblichen Maske der Distanziertheit.
Dennoch ist ihm anzumerken, dass er innerlich frohlockt, als Kirk ihn für die Shuttlemission auswählt. McCoys Enttäuschung ist greifbar.

Die Dialoge zwischen Spock und McCoy sind definitiv druckreif. Es macht einfach Spaß zu verfolgen, wie sie sich gegenseitig die Argumente um die Ohren hauen und zwischendurch festzustellen, dass sie doch dickere Freunde sind, als sie jemals zugeben würden. McCoys „Halt’s Maul, Spock, wir holen Sie da raus!“ spricht diesbezüglich Bände.

Fazit

Das Thema um die riesenhafte Amöbe mag nicht jedem liegen. Dafür wartet “Das Loch im Weltraum” dennoch mit Spannung auf, abgerundet durch zwei Offiziere, die weder miteinander noch ohne einander auskommen können.

Fun Facts

  • „Das Loch im Weltraum“ ist nach insgesamt 14 Folgen die letzte Folge, bei der Joseph Pevney Regie geführt hat.

Der deutsche Titel

„Das Loch im Weltraum“ verrät diesmal nichts über die Geschehnisse, was ich recht angenehm finde. Zu oft sind die deutschen Titel so offensichtlich, dass ein Teil der Spannung im Vorfeld verschwindet.

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Kirsten P.

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