In Wo ist er? werden weitreichende Entscheidungen getroffen.
Das wird später noch wichtig werden
König Durin III (Peter Mullan) verhält sich immer gieriger. Er häuft Reichtum um jeden Preis an und als Sauron (Charlie Vickers) um Mithril bittet, lehnt er ihn ab. Weil er so später höhere Preise verlangen kann.
Der selbst hat eigene Probleme. Die Orks unter der Führung von Adar (Joseph Mawle) belagern Eregion und Celebrimbor (Charles Edwards) verhält sich immer unberechenbarer. Derweil soll sich auf Numenor Elendil (Lloyd Owen) einem göttlichen Urteil unterziehen. Und der Fremde (Daniel Weyman) steht vor einem Scheideweg, wo er sich entscheiden muss, was ihm wichtiger ist.
Es ist in Wo ist er? einiges los. Zum ersten Mal seit einigen Folgen gibt es dieses Mal wieder vier Handlungsorte, auf die sich die Episode konzentriert. Und man hat das Gefühle, dass hier Ereignisse Fahrt aufnehmen, die später noch von Bedeutung sein werden.
Gollum lässt grüßen
Ein Handlungsort ist das Zwergenkönigreich Moria. Wo man sieht, wie Durin III im wahrsten Sinne des Wortes immer mehr Reichtümer anhäuft. Zu sehen, wie sich rings um seinen Thron herum lauter Gold oder goldene Gegenstände häufen verdeutlicht dabei umso mehr, wie sehr die Gier des Rings ihn übernommen hat. Und wie sehr er die Versuche seines Sohns, dass er eben diesen abnehmen soll, in den Wind schlägt.
In einer Szene von Wo ist er? wirkt er sogar regelrecht gollumhaft. Er nennt den Ring „Schatz“ und gibt sich verärgert, als sein Sohn ihn mit seiner Entwicklung konfrontiert. Und treibt diesen immer mehr in die Verzweiflung.
Der künftige Thronerbe steht deshalb immer mehr unter Druck und Stress. Seine Frau Disa will, dass er sich gegen seinen Vater einsetzt, derweil sein Vater alle Versuche, ihn von seinem Pfad abzubringen, abblockt. Durin IV sieht ja durchaus ein, dass sein Papa sich verändert hat. Aber am Ende ist er immer noch sein Vater, mit dem er jede Menge positive Erinnerungen verknüpft. Zu sehen, wie er deswegen in Tränen ausbricht, tut einem in der Seele weh.
Der Wandel ist nicht aufzuhalten
Nicht, dass es in den anderen Handlungen besser aussieht. Überall merkt man, dass Dinge nicht besser werden, sondern sich im Gegenteil sogar eher verschlechtern. Und dass die Versuche der Guten in Wo ist er? sich gegen diesen Wandel zu stemmen, von vorneherein zum Scheitern verurteilt sind.
Exemplarisch dafür kann man Galadriels Plot nehmen. Sie ist eine Gefangene/Gast von Adar, der sie dazu überreden will, ihm dabei zu helfen, Sauron zu töten. Doch als sie ihn warnt, dass dieser die Orkarmee von ihm übernehmen will, ignoriert er die Warnung und lässt sie wieder fesseln.
Wobei der künftige Herrscher von Mordor ebenfalls seine Probleme hat. Celebrimbor steht dermaßen unter Druck, dass er sich gegenüber seinen Untergebenen immer fremdartiger verhält. In seiner Gestalt als Annatar kann er dies zwar in Wo ist er? Ausgleichen und ausnutzen. Doch verbraucht sein Schmied mehr Mithril als sie haben. Und wegen Durin III Gier kriegen sie auch keinen Nachschub. Oder?
Woher kommt das Mithril?
Hier leistet sich die Folge einen Faux-Pas. Denn man sieht, wie Sauron auf ein Mal Mithril hervorholt, ohne dass klar wird, wo er das Material her hat. Das ist schon ein herber Schnitzer, der so gar nicht zu der Serie passt.
Ansonsten kann man in Wo ist er? gut erkennen, wie sehr Sauron daran gelegen ist, dass der Elfenschmied endlich die neun Ringe für die Menschen erstellt. Das geht sogar so weit, dass er mit Hilfe seiner Magie Celebrimbor eine Idylle vortäuscht, obwohl in Wahrheit die Orks Eregior belagern und es alles andere als gut aussieht. Was zum einen zeigt, über welche Wahnsinnskräfte der spätere Herr über Mordor verfügt. Aber ebenso, wie weit er bereit ist zu gehen, um endlich das gewünschte zu erhalten.
Übrigens muss man Charlie Vickers hier loben. Zuvor hatte ich noch das Gefühl, dass er in seiner Rolle als Annatar irgendwie gehemmt wirkt. Bis er hier in zwei Szenen mit minimalsten Mundwinkelverzug deutlich macht, wie zufrieden Sauron in Wahrheit ist. Großartig!
Wenn ein geplantes Urteil sich als Bumerang erweist
Auch auf Numenor nehmen Dinge in Wo ist er? Ihren Lauf. Hier versucht der neue Herrscher der Insel, Ar-Pharazôn, einen Showprozess zu veranstalten, als er Elendil auffordert, ihm Loyalität zu schwören. Was dieser nicht macht und deshalb einem Urteil der Valar unterzogen werden soll. Was er vermutlich nicht überleben soll.
Hier zeigt übrigens, wie sehr dessen Tochter Eärien hin- und hergezogen ist. Einerseits ist sie eine treue Gefolgsfrau von dem neuen Herrscher, die ihn und seine Ideen unterstützt. Andererseits will sie nicht, dass ihr Vater stirbt und bittet ihn, Loyalität zu schwören. Was dieser weigert, selbst dann, als seine eigentliche Herrin Míriel auftaucht.
Das Urteil der Valar in Wo ist er? verläuft dann völlig anders als geplant. Und am Ende wirkt es so, als ob der Plan von Ar-Pharazôn sich als Bumerang entpuppen könnte. Es bleibt hier also weiter spannend.
Minimaler Fortschritt
Die Plots mit dem Fremden und seinen verschollenen Freunden entwickeln sich nur minmalst weiter. Der Fremde muss sich entscheiden, ob er seine Begleiter quasi opfert, um sein Schicksal zu erfüllen, oder ob er sich dagegen entscheiden und seine Freunde rettet. Die derweil bei den Starren Liebe und Bestimmung finden. Hoffentlich wird diese Handlung in der nächsten Folge etwas mehr in den Vordergrund gerückt, weil das verspricht interessant zu werden.
Bis auf eine Kleinigkeit ist dies eine weitere exzellente Folge.
Info
Drehbuch: Justin Doble
Showrunner: J. D. Payne & Patrick McKay
Regie: Sanaa Hamri
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