Das Motiv der Propheten ist wieder eine Ferengi-Folge.

Du hast dich aber verändert

Grand Nagus Zek (Wallace Shawn) besucht Deep Space Nine überraschend. Doch etwas stimmt mit dem Oberhaupt der Ferengi nicht. Er scheint krank zu sein. Er ist nett, höflich und freundlich.

Als Quark (Armin Shimerman) und Rom (Max Grodénchik) nachfragen, was los ist, natürlich ganz uneigennützig, präsentiert ihnen Zek neue Erwerbsregeln. Und die sind eine komplette Katastrophe. Anstatt die besten Ferengi-Eigenschaften wie Profit und Gier zu fordern und zu fördern, soll jetzt die Kundenzufriedenheit in den Vordergrund gestellt werden. Zwar versucht Quark gemeinsam mit seinem Bruder herauszufinden, ob der Große Nagus insgeheim eine Botschaft in seinen neuen Regeln versteckt hat. Doch trotz aller Bemühungen können sie nichts herausfinden.

Schließlich findet der Barbesitzer heraus, dass Zek etwas von Cardassia geholt hatte und einen Abstecher durchs Wurmloch nahm. Das Objekt, was er bei sich hatte, war nichts anderes als ein Drehkörper. Was für Quark den Ausschlag gibt, Zek zu kidnappen und mit ihm ins Wurmloch zu fliegen.

Vergnüglich

Dort angekommen gelingt es Quark, mit den Wurmlochwesen zu reden. Die verraten ihm, dass Zek vorhatte, sie für seine Zwecke einzuspannen, sie dazu zu bringen, dass sie ihm erzählen, wie die Zukunft ausgehen wird. Doch von seiner Gier abgestoßen hatten sie ihn zur Strafe verändert. Erst nach gutem Zureden nehmen sie die Veränderung zurück und der Grand Nagus ist wieder sein altes Selbst.

Julian Bashir (Alexander Siddig) ist derweil in die engere Auswahl eines medizinischen Preises gekommen. Er selbst glaubt, anders als seine Freunde und Kollegen, nicht daran, dass er ihn gewinnt. Wobei er allerdings trotzdem heimlich eine Dankesrede formuliert. Doch dann wird der Gewinner bekannt gegeben und zu aller Enttäuschung ist es nicht der Stationsarzt.

Mit Das Motiv der Propheten stehen wieder die Ferengi im Mittelpunkt des Geschehens. Und wie auch schon in Profit oder Partner ist das Ergebnis eine sehr vergnügliche Folge. Eine, in der sich einmal mehr zeigt, dass dieses gierige Volk für jede Menge abwechslungsreiche Plots gut ist.

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Einfach nur grandios!

So ist es interessant zu sehen, welche Auswirkungen der umgedrehte Grand Nagus Zek hat. Wie sehr die Umgebung auf ihn reagiert. Es wird damit quasi bestätigt, dass das Wort des Oberhauptes der Ferengi Gesetz ist, da seine neuen Regeln und Geschäfte scheinbar widerspruchlos umgesetzt werden. Auch wenn sie gegen alles verstoßen, was dieser Rasse bislang lieb und teuer war.

Und so entsteht ein Teil der Faszination von Das Motiv der Propheten daraus zu sehen, wie sich Quark bemüht, mit den Veränderungen fertig zu werden und gleichzeitig herauszufinden, was da genau geschehen ist. Dabei hilft ihm ausgerechnet der stumme Diener von Zek, Maihar’du. Übrigens erfährt man nebenbei, wieso dieser sich immer nur mit Mimik und Gestik ausdrückt. Anscheinend kann seine Spezies nur mit denen reden, deren direkte Bedienstete sie sind.

Der Plot um den veränderten großen Nagus ist wieder einer, über den man sich die ganze Zeit prächtig amüsieren kann. Was aber auch daran liegt, dass Armin Shimerman und Max Grodénchick zur Höchstform auflaufen. Allein schon die Szene in Roms Quartier, wo Quark lauter Sachen aus seinem privaten Lager entdeckt, ist einfach nur grandios!

Nicht sonderlich viel Blut vorhanden

Doch gibt es da noch den B-Plot von Das Motiv der Propheten. Und es ist wie üblich in der Geschichte von Star Trek. Wenn eine Folge zwei Handlungsfäden gleichzeitig hat, dann ist der zweite in den allermeisten Fällen eine Enttäuschung.

Das ist in dieser Episode zum Glück nicht wirklich der Fall. Aber trotzdem ist die Handlung um Julian Bashirs potenziellen Preisgewinn eher nichtssagend. Das Einzige, was man daraus entnehmen kann, ist, dass der gute Doktor zwar wiederholt betont, er würde nicht davon ausgehen, den Preis zu gewinnen. Nur um dann insgeheim sich doch dafür vorzubereiten. Auch dieser Plot wird humorig dargestellt, kann allerdings unterm Strich nicht vollends überzeugen, weil er im Verhältnis zur Haupthandlung blutarm und inhaltsleer wirkt.

Der englische Titel von Das Motiv der Propheten ist Prophets Motive. Bedeutung und Aussage sind in diesem Fall gleich.


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