In der Zitadelle am Rande der Vergeltung gibt es jede Menge Überraschungen, die einen mehr oder weniger von den Socken hauen.
Noch mehr Übergang
Colleens (Jessica Henwick) Ausbildung von Danny Rand (Finn Jones) ist nahezu abgeschlossen. Doch sie ist sich noch unsicher, ob er es schafft, bei der Begegnung mit Davos seine Emotionen im Griff zu haben. Gleichzeitig müssen sie aber auch verhindern, dass die Triaden in ein sinnvolles Gemetzel laufen. Alles andere als einfach.
Wobei sie nicht die Einzigen sind, bei denen es gerade nicht glatt läuft. Joy Meachum (Jessica Stroup) gibt nach außen vor, Davos (Sacha Dhawan) zu unterstützen, derweil sie in Wahrheit nach der Schale sucht, mit der das Ritual zum Transfer der Iron Fist-Fähigkeit durchgeführt wurde. Walker (Alice Eve) hingegen ist verwirrt, als sie Marys Nachricht sieht, weil dies nicht mit ihren Erinnerungen übereinstimmt. Und Davos selbst muss erkennen, dass ihm nicht unbedingt überall Gegenliebe entgegenfliegt.
Ich hatte ja schon Sturm im Kopf als Übergangsfolge bezeichnet. Doch Zitadelle am Rande der Vergeltung ist dies im Vergleich noch mehr. Hier werden endgültig die finalen Vorbereitungen für die letzten beiden Episoden getroffen. Bei denen es die eine oder andere Überraschung gibt, mit der man so nicht gerechnet hat.
Jede Menge Überraschungen
Sicherlich die größte geschieht am Ende der Folge. Die ganze Zeit predigt Colleen Danny, dass er seine Gefühle kontrollieren muss, wenn er Davos begegnet. Sie macht ihn darauf aufmerksam, wie sehr die Iron Fist sein bisheriges Leben bestimmt hat. Und triezt ihn am Ende in einem Käfigkampf, der an den Anfang der Serie erinnert, bis er kurz davor steht, sie zu besiegen. Davon aber ablässt und sie stattdessen fragt, ob sie nicht die Iron Fist tragen möchte. Weil sie sich besser kontrollieren kann, als er und Davos.
Es ist natürlich ein heftiger Cliffhanger, bei dem Colleens Antwort aussteht. Die Entscheidung von Danny schockiert den Zuschauer, weil man nicht damit gerechnet hat, dass er bereit ist, die Iron Fist einfach so aufzugeben. Schließlich war diese, wie er ja früher immer klar gemacht hat, Teil von dem, was ihn ausgemacht hat. Das zeigt, dass er die Lektionen seiner Freundin und Senseis verinnerlicht hat. Wenn auch nicht so, wie man es vermuten würde.
Falls es dazu kommen würde, wäre dies eine gewaltige Veränderung. Denn bislang war ja das ganze Leben von Danny Rand davon bestimmt, dass er die Iron Fist hat. Sie und der Kampf gegen die Hand waren lange Zeit sein gesamter Lebensinhalt. Und nachdem die Terrororganisation in The Defenders von der Bildfläche verschwanden, blieb ihm ja nur noch die Iron Fist. Und anscheinend hat ihr Verlust kombiniert mit Colleens Worten dazu geführt, dass er umdenkt. Und das ist eine spannende Entwicklung.
Der Wahn wird größer
Wobei man ja auch bei Davos beobachten kann, wie sehr die Iron Fist ihren Träger verändert. Er war ja schon zuvor ein sehr fixierter Mensch, jemand der stets nur ein Ziel hatte und im Prinzip von dem Mangel an Erfolg und Möglichkeiten frustriert war. Jetzt hat er diesen Mangel nicht. Er hat die Iron Fist. Und muss doch erkennen, dass er erneut Limits hat. Die bei ihm dazu führen, dass er die Realität komplett verdreht wahrnimmt. Als ein Unschuldiger meint, dass er keiner Gang angehört und sich aus allem raushalten will, dreht Davos förmlich durch und tötet diesen Mann. Und als dann einer seiner Schüler einen Mitschüler umbringt, weil dieser mit allem nichts mehr zu tun haben will, lobt er den Täter. Was ja im Grunde zeigt, wie kaputt seine Moral mittlerweile ist.
Dabei merkt man später in seinem Gespräch mit Joy Meachum, wie aufgebracht er in Wahrheit ist. Wie sehr ihn diese Ablehnung dann doch getroffen hat. Und wie sehr dies seinen Wahn steigert, die Stadt von allem Übel zu reinigen. Wodurch das Bedrohungsszenario, was durch ihn schon die ganze Zeit entstanden ist, nur noch mehr gesteigert wird.
Der dritte wichtige Plot ist der um Mary Walker. Man erfährt einiges über ihre Vergangenheit, wobei dabei die Existenz einer dritten Persönlichkeit angedeutet wird. Was ihr Walker so überhaupt nicht gefällt. Auch hier kann man gespannt darauf sein, was da noch für Enthüllungen kommen werden.
Wird noch allen Plots gerecht werden?
Zitadelle am Rand der Vergeltung ist übrigens eine Folge, die ohne Misty Knight auskommt. Sie wird kurz erwähnt, aber ansonsten taucht sie in dieser Episode nicht auf. Was vermutlich auch besser so ist, weil diese Folge schon ziemlich prall gefüllt ist, weshalb ihre Anwesenheit dazu geführt hätte, dass der eine oder andere Charakter untergegangen wäre.
Wobei dies auch ein wenig Angst vorm Finale auslöst. Denn es sind noch so viele Plots offen und es kommen nur noch zwei Episoden. Da stellt sich die Frage, wie will es die Serie schaffen, alle Handlungen zufriedenstellend zu beenden. Das wird sich dann aber nächste Episode zeigen.
Info
Drehbuch: Melissa Glenn
Showrunner: M. Raven Metzner
Regie: Julian Holmes
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