Das Raumschiff der Guerillakämpfer bringt sie in Sicherheit – doch sie werden zu Gefangenen des Mißtrauens

Perry Rhodan 315 Kreuzfahrt durch Magellan
©Perry Rhodan KG

Titel: Kreuzfahrt durch Magellan
Autor: H. G. Ewers
Titelbild: Johnny Bruck
Erschienen: 1967

Der Inhalt

Atlan muss 300 Birnenschiffe der Gurrads verfolgen, die sich allmählich in immer kleinere Gruppen aufteilen. An Bord eines Schiffes sind Perry Rhodan, Roi Danton und weitere etwa 100 Terraner. Eben jenes Schiff erreicht einen Planeten der Gurrads. Zwar befinden sich die Terraner in Gefangenschaft – sie konnten nach mehreren Transitionen nicht bei Bewusstsein bleiben – sind aber mit den Gurrads in Verhandlungen getreten.

Klischees und Übertreibungen

Nachdem Ewers im Heft der Vorwoche so ziemlich jedes Klischee des militärischen Unsinns erfüllt hat (weggeschossene Gliedmaßen? Ach was, der tapfere Terraner lacht nur darüber), tritt er hier auf die Bremse. Was dem Heft an sich ganz guttut. Allerdings nimmt er auch hier Motive von Scheer und überdreht diese in den Bereich Blödsinn.
So gehen an Bord der terranischen Schiffe bei der Transition von 300 Birnenschiffen alle Taster durch – soweit okay. Allerdings gibt es durch umherfliegende Splitter Schwerstverletzte. Da ging Ewers eindeutig die Fantasie durch.

Zigaretten mit Kampfdrogen sind auch so ein Ding für sich. Andererseits, es macht tatsächlich wenig Unterschied, ob sich unsere Helden ein Pflaster mit Aufputschmitteln in den Nacken pappen oder das Zeug rauchen. Toll finde ich beides nicht. Andererseits schreie ich ja immer wegen mangelndem Realismus. Und Kampfdrogen sind im Zweiten Weltkrieg auf allen Seiten zum Einsatz gekommen.

Viele andere kleine seltsame Äußerungen in Kreuzfahrt durch Magellan, zum Beispiel Atlan, der immer noch von der Zielstrebigkeit der Terraner überrascht ist… Der Knilch lebt seit über 10000 Jahren mit Terranern und bekommt dennoch regelmäßig Schnappatmung. Seufz.
Das Urei der Winga spielte noch mal eine winzige Nebenrolle.

Manchmal gute Ideen in Kreuzfahrt durch Magellan

Roi Daton lässt den Großadministrator und damit seinen eigenen Vater von dessen Soldaten in Gewahrsam nehmen. Zum Schutz, denn die Gurrads könnten den Zellaktivator bei einer Durchsuchung für eine Waffe halten. Was Perry natürlich nicht dankt, sondern mit Tobsuchtsanfällen quittiert. Ein an sich also guter Gedankenansatz wird hier wieder durch gnadenlose unglaubwürdige Übertreibung negiert. Schade.

Garagendach!

Was gab’s sonst in Kreuzfahrt durch Magellan? Melbar Kasom weiß nun durch Oro Masut, dass es sich bei Roi Danton um Perrys Sohn handelt. Und Action gab es. Eines der Hefte, die jedes Klischee der Kritiker erfüllt. Dümmliche Handlung, Action um der Action willen und bei allem glänzt der gnadenlos überlegene Terraner als Krone der Schöpfung.

Wenn der an sich unfaire Bericht in der Sendung Monitor aus den 1960ern je auf die Serie zutraf, dann mit Sicherheit auf diesen Doppelband. Ab auf’s Garagendach damit.

[Anmerkung des Korrektorats: Die heutige Schreibweise wäre Misstrauens]


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Mario Staas
2 Gedanken zu „Review: Perry Rhodan 315 – Kreuzfahrt durch Magellan“
  1. Für die damalige Zeit-PR300 bis 399 war der Roman ganz ok. Roi hatte mal eine wichtige Rolle. Mir hat der Roman gefallen. Die Bände 312 und 313 waren viel schlimmer.

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