Das Sheppard-Syndrom lautet der Titel des achten Bands der Olympus Mons-Reihe von Christophe Bec und Stefano Raffaele.

Es liegt also die Vermutung nahe, dass wir heute mehr über das Sheppard-Programm und dessen mögliche Verbindung zum Zwergplaneten Farout erfahren. Außerdem dürfte heute enthüllt werden, was sich unter der künstlichen Eisschicht auf Farout verbirgt.

Olympus Mons Bd 8 - Das Sheppard-Syndrom
Cover © Splitter Comics

Berg Ararat

Eine kurze Sequenz führt uns zu Beginn von Das Sheppard-Syndrom zurück zum Berg Ararat und zu dem Gespräch zwischen Aaron Goodwin und Jelena Schewtschenko. Jelena erklärt ihr gealtertes Erscheinungsbild, indem sie angibt, mittlerweile mehr als 500 Jahre alt zu sein. Wie zu erwarten, ist die uralte Frau nicht in die Vergangenheit gereist, sondern dem Seher in einer Vision erschienen.

Später erscheint ihm während seines Rückflugs aus der Türkei die verstorbene Seherin Marta, mit der er bereits in den vorherigen Bänden mehrfach kommuniziert hat. Aus einem Gespräch ergibt sich, dass es den Menschen, die bisher gestorben sind, im Jenseits gut gehe. Dies gelte aber zukünftig nicht mehr, da sich die Menschen, die – wohl wegen des Sheppard-Programms – über 500 Jahre alt werden, nicht mehr in der Lage sind, ihren Geist von ihrer körperlichen Hülle zu trennen.

Im weiteren Verlauf der Handlung von Das Sheppard-Syndrom lässt sich Aaron auf eine Affäre ein, wird aber während einer Liebesnacht wieder von seinen Visionen geplagt, was verständlicher macht, weshalb er sich über das Sheppard-Programm von seiner Gabe befreien möchte.

Das Sheppard-Programm

Unsere Vermutung, dass ein Zusammenhang zwischen dem Planeten Farout und dem Sheppard-Programm bestehen könnte, bestätigt sich. Es stellt sich nämlich nun heraus, dass der Erzählstrang, in dem sich Aaron Goodwin von dem Programm behandeln lässt, von der Farout-Mission aus betrachtet in der Zukunft angesiedelt ist. Das Sheppard-Programm verwendet zur Behandlung der Menschen die bereits im Vorgängerband kennengelernte „Ursuppe“. Jetzt erfahren wir, dass Jelena und ihr Team diese Substanz von Farout auf die Erde gebracht haben.

Im Rahmen des Programms werden uns lauter glückliche alte Menschen in einheitlicher weißer Kleidung gezeigt, was natürlich den Verdacht nahelegt, dass hier etwas nicht stimmen kann. Verstärkt wird dieser Eindruck durch den Umstand, dass Aaron in einer Vision die behandelten Menschen an einer schlimmen Krankheit zugrunde gehen sieht.

2036

Es folgt ein Blick in das Jahr 2036, in dem ein außerirdisches Raumschiff über einem zentralen Gebäude des Sheppard-Programms und vielen behandelten Menschen in weißer Kleidung zu sehen ist, bevor es zurück in den Weltraum fliegt. Hier sehen wir, dass ein Android das Raumschiff steuert und sein Schiff schließlich mit einer größeren Flotte vereint.

Mission Farout

Im Jahr 2030 befinden sich die sieben Raumfahrerinnen weiterhin auf Farout, wo sich nun bestätigt, dass das Eis auf dem Planeten keines natürlichen Ursprungs ist und eine metallene Struktur verdeckt, die von Außerirdischen geschaffen worden zu sein scheint. An einer günstigen Stelle gelingt es, die Metallstruktur zu durchbohren. Doch die gelbe Flüssigkeit, die sich darunter verbirgt, liefert von der Planetenoberfläche aus gemessen sonderbare Daten. Daher müssen zwei der Raumfahrerinnen ins Innere des Zwergplaneten vorstoßen.

Unten entdecken sie ein gewaltiges Meer, das aus der mysteriösen gelben Flüssigkeit besteht. Einer der beiden Raumfahrerinnen bekommt die Nähe zu dieser Flüssigkeit nicht, sodass sie wieder heraufgezogen werden muss. Später geschieht einer zweiten Raumfahrerin ähnliches, wobei beide Frauen unter gravierendem Gedächtnisverlust leiden. Schließlich besorgt Jelena Schewtschenko die letzte Probe, bevor sie ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird. Aus der gelben Flüssigkeit steigt überraschend Einstein in flüssiger Form hervor, der von seinen Mitandroiden wenig später dafür bestraft und vielleicht sogar hingerichtet wird, der Menschheit von Farout erzählt zu haben.

Die Menschheit und der Krieg der Außerirdischen

Denn wie sich zeigt, führt diese Informationsweitergabe zu ernsthaften Konsequenzen für die Androiden. Wie schon im Vorgängerband erscheint nämlich auch nun wieder ein außerirdisches Schiff, das die Menschen bei ihrer Expedition zu beobachten scheint. Auf dem Planeten selbst zeigt sich schließlich einer der Außerirdischen, die sich im Krieg mit den Androiden befinden. Dieser erklärt, dass es nie die Absicht seiner Kultur gewesen sei, die rückständige Menschheit zu vernichten. Auch erlaubt er, dass die Raumfahrerinnen eine Probe der gelben Flüssigkeit mit zur Erde nehmen.

Allerdings sorgt er im Anschluss für die Zerstörung Farouts, da die gelbe Flüssigkeit die biologischen Waffen seiner Spezies neutralisieren kann. Indem Einstein die Menschen auf Farout aufmerksam machte, fügte er seiner Seite also erheblichen Schaden zu, da die anderen Außerirdischen schon länger auf der Suche nach diesem Reservoir der gelben Flüssigkeit waren und sie nun durch Verfolgung der Raumfahrerinnen gefunden haben.

Schein oder Sein?

Erneut hat Jelena einen ihrer Träume. Diesmal befindet sie sich wieder auf dem Mars, wo sie auf ihre Kosmonautenkollegen trifft, die sich damals für sie aufgeopfert haben. Beide Männer nehmen in guter Stimmung außerirdisches Essen zu sich, bevor sie schließlich daran zugrunde gehen.

Jelena kommentiert ihren Traum später, indem sie zu den anderen Raumfahrerinnen sagt, dass es ihr manchmal vorkommt, als habe sie den Mars nie wirklich verlassen, weshalb alles, was danach passierte, nicht der Realität entspreche. Diese Aussage reiht sich in mehrere kleinere Kommentare in den Bänden Mission Farout und Das Sheppard-Syndrom ein. Beide Hefte spielen mit einem Spannungsfeld zwischen realer und nichtrealer Welt bzw. zwischen Schein und Sein.

Mein Eindruck von Das Sheppard-Syndrom

Wie schon im Band Mission Farout ist auch bei Das Sheppard-Syndrom manches zunächst etwas verwirrend und erschließt sich erst nach einer gewissen Auseinandersetzung mit der Handlung. Spannend ist die Ungewissheit zwischen Schein und Realität sowie der Frage, wer es nun gut mit der Menschheit meint und wer nicht. Und welche Rolle spielt das Sheppard-Programm bei allem?

Besonders die Panels, die die im Weltraum spielenden Erzählstränge darstellen, überzeugen weiterhin durch ihre enorme Pracht.

Fazit

Das Ende ist nahe! Auf Das Sheppard-Syndrom folgt nun als letzter Band Vorsehung, der hoffentlich alle offenen Fragen zufriedenstellend beantworten wird. Wir bleiben gespannt!

 

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Michael Kleu

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