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In Fundamente 1 wird der Ursprung des Ingenieurscorps der Sternenflotte näher beleuchtet.

Der Ursprung von dem, was heute Standard ist

Die U. S. S. DaVinci reagiert auf den Hilferuf eines fremden Raumschiffes, das von seiner Besatzung nicht mehr kontrolliert werden kann. Und während die Ingenieure nach Mitteln und Wegen suchen, eine Katastrophe zu verhindern, führt Captain David Gold ein Gespräch mit Montgomery Scott, der sich von den Ereignissen an seine Vergangenheit erinnert fühlt. Weshalb er anfängt, davon zu erzählen, wie das damals war.

Damals, das war, kurz bevor er Chefingenieur an Bord der alten Enterprise wurde. Er und einige andere Ingenieure wurden spontan von der Sternenflotte zusammengerufen, um den Meltdown einer Raumstation zu verhindern. Dieser stand auf Grund eines Ionensturms kurz bevor. Die Rettungsmission wurde ein Wettlauf gegen die Zeit.

Heutzutage ist man die Wundertaten des Ingenieurcorps der Sternenflotte gewöhnt. Jeder einzelne Vertreter von dieser Organisation, wo auch immer er, sie oder es stationiert sein möge, ist häufig in der Lage, Unmögliches möglich zu machen. Doch wie genau das Corps, wie man es heute kennt, entstand, das war bislang unbekannt. Mit Fundamente 1 wird jetzt eine Romantrilogie angefangen, in der die Entstehung näher beleuchten wird.

Keine Figur, aus dem Fokus zu geraten

Verfasst wurde diese Geschichte von Kevin Dilmore und Dayton Ward. Beide haben bereits in der Interphase-Duologie zusammengearbeitet. Und mit 203 Seiten ist ihr Roman außerdem einer der umfangreichsten der Corps of Engineers-Reihe.

Die beiden Autoren wissen diesen Platz auch gut zu nutzen. Vor allem die Vergangenheitsebene kann überzeugen, was daran liegt, dass zum einen Montgomery Scott von der klassischen Crew im Mittelpunkt steht, was normalerweise eher selten der Fall ist. Und es ist eben dieser Handlungszeitpunkt, nämlich kurz vor Beginn der originalen Star Trek-Serie, der mit dazu beiträgt, dass diese Geschichte etwas Besonderes ist. Denn so besteht nicht die Gefahr, dass er von den anderen Enterprise-Offizieren überschattet wird.

So erlebt man in Fundamente 1, wie es war, als das Ingenieurscorps der damaligen Zeit noch nicht die Infrastruktur bzw. Organisation besaß, die es heutzutage besitzt. Wodurch bereits damals die bewundernswerte Eigenschaft der Ingenieure betont wird, in jeder Situation improvisieren zu können. Und dabei wie selbstverständlich die reinsten Wundertaten vollbringen zu können.

Das perfekte Bindeglied

Gleichzeitig lernt man auch eine Figur kennen, die für die Geschichte des Corps wichtig sein wird. Mahmud al-Khaled ist ein charismatischer Charakter, der aus der Situation das Beste macht. Das erkennt man beispielsweise daran, dass er ein Raumschiff kommandiert, das im Prinzip schon längst von der Sternenflotte ausgemustert worden ist. Doch er hat dieses Schiff genommen und gemeinsam mit anderen Ingenieuren nach ihren eigenen Bedürfnissen modifziert. Hier erkennt man den Grundstein für die spätere Existenz einer DaVinci.

Fundamente 1 ist ein erhellender und erfrischender Rückblick in die Vergangenheit. Einer, der wirklich zeigt, wie weit sich das Corps entwickelt ist. Dass die Existenz einer U.S.S. DaVinci in der Seriengegenwart nur deshalb eine Selbstverständlichkeit ist, weil die Ingenieure im Laufe der Jahre sich mühsam die entsprechenden Privilegien erarbeitet haben.

Und mit Montgomery Scott wurde das perfekte Bindeglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart gefunden. Damals wie auch in der Handlungsgegenwart ist er ein Zeuge von wichtigen Ereignissen. Und die beiden Autoren schaffen es sehr gut, sein schottisches Charisma wunderbar wiederzugeben.

Was Fundamente 1 allerdings nicht davon abhält, in einigen wichtigen Elementen zu enttäuschen. Denn die Gegenwartsebene ist nur Mittel zum Zweck, um eine Rahmenhandlung zu erschaffen, anhand derer eben zurückgeblickt werden kann. Dementsprechend notdürftig zusammengestückelt wirkt sie und ist nicht sehr überzeugend. Es wirkt beispielsweise merkwürdig, dass Captain David Gold und sein Vorgesetzter Montgomery Scott über die Vergangenheit plauschen, derweil die anderen Ingenieure auf einem lebenswichtigen Einsatz sind. Wobei allgemein diese Übergangsmomente einen forcierten Eindruck machen, so als ob die Autoren auf Biegen und Brechen den Schwenk in jene vergangene Zeit durchführen mussten!

Die Vergangenheitsebene von Star Trek – Corps of Engineers 17: Fundamente 1 ist der stärkste und überzeugendste Aspekt des Romans. Die Gegenwartsebene leidet allerdings unter dem Fakt, dass man ihr anmerkt, dass sie nur Mittel zum Zweck ist, um den Rückblick halbwegs sinnvoll einzubetten.

Star Trek Corps of Engineers 17 Fundamente 1
© Cross Cult

Bewertung 10/15

Autor: Dayton Ward, Kevin Dilmore
Titel: Star Trek – Corps of Engineers 17: Fundamente 1
Originaltitel: Star Trek – Corps of Engineers: Foundations, Book 1
Übersetzer: Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 12/2015
Einband: eBook
Seiten: 203
ISBN: 978-3-86425-716-2
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen
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