Das Gesicht im Sand sorgt für viel Aufregung bei den Siskos.

Wenn sich viel und wenig zugleich ändert

Drei Monate sind vergangen, seitdem Jadzia Dax ermordet und das Wurmloch anscheinend zerstört wurde sowie seit die Propheten verschwunden sind. Seit jenen Ereignissen ist Benjamin Sisko (Avery Brooks) auf der Erde, von der Sternenflotte beurlaubt und sich nicht sicher, was er nun tun soll. Bis er eine Vision hat, die für ihn vieles verändert.

Zurück auf Deep Space Nine versuchen sich seine zurückgebliebenen Offiziere so gut es geht ohne ihn zu arrangieren. Kira Nerys (Nana Visitor) wurde seine Nachfolgerin und muss sich unter anderem mit Romulanern beschäftigen. Gleichzeitig ist Worf (Michael Dorn)  aggressiv und unruhig, weil er befürchtet, dass seine Jadzia nicht im klingonischen Totenreich, dem Sto’Vo’Kor, ist. Er muss nach einer Möglichkeit suchen, ihr den Weg dorthin zu ebnen.

Drei Monate sind also seit den Ereignissen von Tränen der Propheten vergangen. Das ist in Das Gesicht im Sand gefühlt gleichzeitig viel und wenig Zeit. Viel, weil sich an Bord von Deep Space Nine einiges getan hat. Wenig, weil sich auf der Erde vergleichsweise nichts geändert hat.

Sind sie noch am Leben?

Doch Deep Space Nine war noch nie eine Serie, die sich zu lange auf einem Status Quo ausgeruht hat. Und so werden in dieser Episode viele Sachen in die Wege geleitet, die den Stand der Dinge verändern. Hat man zu Beginn der Folge noch einen Benjamin Sisko, der anscheinend nicht weiß, was er machen soll, hat er gegen Ende der Episode ein Ziel vor Augen.

Der Weg bis dahin ist allerdings nicht geradlinig, sondern mit einigen Überraschungen gespickt. Die größte davon ist sicherlich das titelgebende Das Gesicht im Sand, welches Benjamin Sisko in einer Vision sieht. Zunächst einmal ist dies ein sicherer Hinweis darauf, dass die Propheten, die Wurmlochwesen, eben doch nicht ausgelöscht sind. Stattdessen scheinen sie noch in Verbindung zu ihrem Abgesandten zu stehen.

Und nicht nur das: Erneut zeigt sich, dass es sich hierbei um Lebensformen handelt, die nicht an die Standards Zeit und Raum gebunden sind. Wie sonst ließe sich erklären, dass sie bereits vor der Geburt Benjamin Siskos aktiv waren und ihm einen Hinweis gegeben haben, wo er als nächstes hin muss. Hier wird geschickt Spannung erzeugt, weil man eben wissen möchte, wie es weitergehen wird und welche Enthüllungen den Zuschauer hier noch erwarten werden.

Ein unnötiges Attentat

Allerdings wirkt der Attentatsversuch auf den Kommandanten von Deep Space Nine in Das Gesicht im Sand unnötig. Es bildet zwar eine Verbindung zum gezeigten Aufkommen des Pah-Geister-Kults auf Bajor, doch wirkt die entsprechende Szene, in der Benjamin Sisko schwer verletzt wird, unglaubwürdig. Vor allem deshalb, weil er direkt beim nächsten Auftritt wieder komplett normal wirkt, so als sei nichts geschehen.

Natürlich ist es auch gut, dass Deep Space Nine nicht vergessen wurde. Und hier ist das Schöne, das Kira Nerys zum kommandierenden Offizier der Raumstation ernannt wurde. Übrigens hat Nana Visitor in dieser Staffel ein neues Outfit samt Frisur erhalten.

Der bajoranische Major entpuppt sich als großartige Nachfolgerin des abwesenden Benjamin Siskos. Ein Mal mehr beweist sie, dass sie keine Jasagerin ist, sondern Befehle von Vorgesetzten durchaus in Frage stellt. Allerdings lässt sie sich, was Das Gesicht im Sand zeigt, auch von guten Argumenten von ihrer Position abbringen.

Da kommt etwas Wahnsinniges auf uns zu

Der Auftritt der Romulaner ist dabei ein schönes Schmankerl, einfach weil sich ein Mal mehr zeigt, dass dieses Volk unberechenbar ist. Sie können freundlich sein, verfolgen aber andererseits ihre eigenen Pläne, die sie mit ihren Alliierten nicht teilen – was enorme Konsequenzen nach sich zieht.

Doch auch der Tod von Jadzia Dax wird nicht vergessen bzw. die Folgen davon. Hier kann vor allem Worf glänzen, der sich in Das Gesicht im Sand extrem unausgeglichen gibt und sogar die Einrichtung der holografischen Bar des Sängers Vic Fontaine zerstört. Jedoch werden seine Aktionen nachvollziehbar, als man die Gründe dafür erfährt. Und am Ende wird hier etwas aufgebaut, was absolut wahnsinnig ist und ebenfalls das Interesse des Zuschauers für die nächste Folge weckt.

Es ist übrigens sehr gut, dass die Cardassianer und das Dominion nicht vergessen wurden. Zwar beschränken sich die Auftritte dieser auf einige wenige Szene, in denen sich überwiegend Weyoun und Gul Damar miteinander unterhalten. Doch das reicht aus, um den Zuschauer mit wichtigen Informationen zu versorgen, was den Kriegsverlauf angeht. Und auch hier wird Interesse für die nächste Episode geweckt.

Was ebenso für das Ende von Das Gesicht im Sand allgemein gilt, als eine neue Figur eingeführt wird, die gleichzeitig jedoch eine alte Bekannte ist. Man weiß noch nicht allzuviel über sie, nur dass sie schon von ihrem Äußeren her das komplette Gegenteil zu früherem Auftreten ist. Was es mit ihr auf sich hat, wird man dann ebenfalls höchstwahrscheinlich in der nächsten Folge erfahren.

Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
9/10
Total Score

Positiv

  • Die Propheten sind noch am Leben
  • Kira Nerys neue Stationskommandantin
  • Trauer von Worf umd Jadzia

Negativ

  • Attentat auf Benjamin Sisko
Götz Piesbergen

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