Veritas, also die Wahrheit, steht im Mittelpunkt der achten Lower Decks-Folge.

Ein Gericht, das keins ist

Die Ensigns Mariner (Tawny Newsome), Boimler (Jack Quaid), Rutherford (Eugene Cordero) und Tendi (Noël Wells) stehen vor einem Gericht. Sie müssen über verschiedene Ereignisse aussagen, die sich zuletzt auf der Cerritos ereigneten. Dabei sollen sie die Wahrheit sagen.

Mariner erinnert sich daran, wie Captain Freeman (Dawnn Lewis) auf Grund eines Missverständnisses ihrer Tochter einen Konflikt mit den Clicker heraufbeschwört. Rutherford hingegen erzählt davon, wie er von Lieutenant Shax (Fred Tatasciore) und Lieutenant Commander Billups (Paul Scheer) dazu genutzt wird, um einen antiken, romulanischen Bird-of-Prey zu stehlen. Dabei hat der Ensign wiederholt mit Blackouts zu kämpfen, da sich sein Implantat ständig neustartet. Und Tendi erzählt, wie sie mit Commander Ransom (Jerry O’Connell)und drei anderen Offizieren ein „Paket“ von einem romulanischen Schiff stehlen.

Ihr Befrager Clar (Kurtwood Smith ) ist mit den Antworten nicht zufrieden und wirft die drei in einen Behälter voller Aale, unter dem auch noch Feuer angezündet wird. Erst Ensign Boimler kann die Lage erklären, indem er berichtet, wieso die Berichte teilweise so widersprüchlich sind. Es kann immer wieder vorkommen, dass die Senioroffiziere durcheinander kommen, sei es durch Manipulation von Q (John de Lancie) oder anderen Umständen. Am Ende stellt sich heraus, dass die Befragung keine ist, sondern eine Party. Clar war nämlich in dem Paket und wollte seine Befreiung feiern. Damit löst sich die Feier auf und die vier Ensigns werden von Captain Freeman dafür gelobt, dass sie die Ideale der Sternenflotte in der Befragung hochgehalten haben. Und als die Ensigns ihres Weges gehen, taucht Q auf, der sie herausfordern will, was die müden Kadetten jedoch ignorieren.

Eine Pointe mit Problem

Veritas verdeutlicht ein Problem, dass die Lower Decks-Serie hat. Ein Problem, dass sich schon in der letzten Folge Viel Lärm um Boimler zeigte: Nämlich, dass die Macher dazu neigen, zu Gunsten einer finalen Pointe oder eines Happy Ends eine sich logisch entwickelnde Story unlogisch zu beenden.

In diesem Fall trifft es auf das Gerichtsverfahren zu, das sich am Ende als eine Party entpuppt. Die Erklärung, wieso die ganzen Eindrücke, die die Ensigns hatten, dem widersprechen, wirkt nicht glaubwürdig. Zu sehr kollidieren die Impressionen der Befragung, die man im Laufe der Folge erhält, mit den Erklärungsversuchen von Clar am Ende der Episode.

Dabei ist Veritas die Folge, in der man am meisten merkt, dass die Serie von Star Trek-Liebhabern gemacht wird. Sie strotzt nur so vor Anspielungen und Eastereggs, nicht nur auf The Next Generation, sondern auch auf TOS. Sei es das Design des romulanischen Raumschiffs oder Rutherfords Fächertanz, man merkt die Liebe der Macher zu den früheren Serien. Sie nehmen diese Sachen zwar auf den Arm, aber tun dies mit Liebe und Respekt vor den großen Vorbildern.

Veritas

Die übermächtige Nervensäge ist wieder zurück

Wobei natürlich das absolute Highlight der Folge der Auftritt von Q ist. Das ist jetzt die vierte Star Trek-Serie, in der John DeLancie als jenes übermächtige Wesen zu sehen ist. Und gleichzeitig die erste Zeichentrickserie und die erste Serie der neuen Star Trek-Ära, wo dies geschieht. Und wie es bei Lower Decks üblich ist, wird dieser Auftritt in einen Gag umgemünzt, der einfach nur herrlich ist!

Auch die verschiedenen Erzählungen können überzeugen. Die von Rutherford ist sticht heraus, da er immer wieder das Bewusstsein verliert, weil sein Implantat sich ständig neu startet. Danach findet er sich ständig in neuen, herrlich absurden Situationen wieder, in denen er nicht weiß, wie er da hineingekommen ist. Es ist köstlich komisch.

Aber am Ende ist Veritas eben eine Lower Decks-Folge, in der es um Pointen geht. Und wenn zum Finale hin extra für eine solche die Handlung hingebogen wird, dann macht sich dies bemerkbar. Hier zeigen sich die Zwänge der Art der Serie als zu groß, was verdammt schade ist.

Veritas bedeutet „Wahrheit“. Es ist ein lateinischer Begriff, der auch als Folgenname im Original verwendet wird.


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Götz Piesbergen

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