William Riker und Beverly Crusher erleben einen Worst Contact.

Von Reinlichkeit keine Spur

Eine außerirdische Spezies aktiviert ihren ersten funktionsfähigen Warpantrieb. In diesem Moment kriegen sie Besuch von einem Team der U.S.S. Enterprise. Diese Gruppe, bestehend aus Commander William Riker (Jonathan Frakes), Doctor Beverly Crusher (Gates McFadden) sowie einem weiteren Offizier, wollen sie in der großen galaktischen Gemeinschaft willkommen heißen.

Doch diese Erstkontaktmission entwickelt sich schnell zu einem Albtraum für die Sternenflottenoffiziere. Denn die Aliens haben diverse schlimme Angewohnheiten. Sie bohren in der Nase und streifen das Ergebnis irgendwo ab, unter anderem auf ihrer Kleidung. Sie nehmen es mit der Hygiene nicht so genau, was man ihrer Umgebung schnell anmerkt. Und als sie vor lauter Freude über den Erstkontakt Riker und Co. in der Mikrowelle gekochten Fisch anbieten, um gemeinsam Reality TV zu schauen, ist das Maß voll. Der erste Offizier greift zu drastischen Maßnahmen.

Die ersten beiden Very Short Treks-Folgen waren gelungen. Sie nahmen Star Trek und seine Prinzipien nicht allzu genau, sondern nutzten es und seine Angewohnheiten, um daraus humorvolle Episoden zu bauen. Wobei die Art der Komik in To Skin a Cat und Holiday Party sehr unterschiedlich war. Dementsprechend gespannt konnte man sein, was für eine Art von Witz in Worst Contact drankommen würde.

Kein besonders guter Humor

Zunächst einmal bietet diese Folge ein Wiedersehen mit Jonathan Frakes und Gates McFadden, die beide ihre jeweiligen berühmten „Star Trek“-Rollen wieder aufnehmen. Zeitlich scheint die Episode während der TNG-Serie zu spielen, wobei man natürlich auch betonen muss, dass die Reihe ja außerhalb jeglicher Kontinuität spielt. Aber die Uniformen deuten zumindest darauf hin.

Worst Contact etabliert dabei ein Alien-Volk, das vom Aussehen her ein wenig an die Talosianer aus der The Original Series aus Talos IV- Tabu erinnern. Sprich, robenartige Klamotten und anscheinend große Gehirne, die in einem blumenkohlartigen Kopf drinnenstecken. Zunächst einmal freut man sich über ihre Freude, endlich den Warp-Antrieb fertiggestellt zu haben. Doch jegliche Euphorie stirbt dann langsam, aber sich ab, je weiter die Folge sich entwickelt.

Denn ausgerechnet beim Humor scheitert diese Episode. Bereits in den beiden vorherigen Folgen gab es nicht wenige Stimmen, die diese Art von Komik nicht gut fanden. Ich fand diese damals allerdings gut, habe aber mit dieser hier meine Probleme. Denn Lachen konnte ich hier nicht wirklich.

Flacher Humor

Die Gags entstehen in Worst Contact nämlich aus der Tatsache, dass die Aliens absolut unhygienisch sind. Sie popeln in der Nase und alles in dem Raum, in dem die Handlung stattfindet, steht nur so vor lauter altem Rotz. Zwar gibt es zwischendurch ein wenig Erholung, als der Mikrowellenfisch und Reality-TV erwähnt werden. Doch als die spezielle Sauce erwähnt und gezeigt wird, ist alles aus, genauso wie bei der Erstkontaktcrew.

Es ist ein derber Humor. Einer, der bewusst unter die Gürtelinie geht. So etwas Ähnliches gab es zwar schon in Holiday Party. Doch dort wurde er nicht lange allein stehen gelassen, sondern es wurde sofort eine Reaktion der Partygäste gezeigt, die auch verbal auf das Gezeigte eingingen. Das fehlt hier komplett. Man sieht nur das sich steigernde Entsetzen auf dem Gesicht von William Riker und Co., die trotz allem versuchen, einen guten Erstkontakt hinzubekommen. Und das ist ist einfach nicht genug.

Deshalb fällt auch der Abschlussgag von Worst Contact so flach aus. Er funktioniert nicht, weil er darauf aufbaut, dass man sich wenigstens ein wenig über die vorherigen Gags amüsiert hat. Hier möchte man es nur der Crew gleichtun und die Flucht ergreifen.

Ein Reinfall

Mit dieser Folge hat sich die Very-Short-Treks-Reihe keinen Gefallen getan. Das war ein Reinfall.

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Götz Piesbergen

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