In Skin a Cat heißt es aufpassen, was man sagt.

Aussagen, die einen in den Hintern beißen

Die Enterprise in einem Paralleluniversum ist von Klingonen umzingelt. Die Situation scheint hoffnungslos. Doch der Captain (Pete Holmes) hat eine Idee.

Nur jedes Mal, wenn er diese näher ausführen will, benutzt er ein englisches Sprichwort, dass das eine oder andere Besatzungsmitglied verärgert. So reagiert zum Beispiel M’Ress (Cristina Milizia) allergisch auf „there’s more than one way to skin a cat.“ Und während der Captain von einem Fettnäpfchen ins andere tritt, wird die Situation für das Schiff immer hoffnungsloser.

Short Treks war der Name für eine Art „Serie“, die mehr eine Anhäufung von Kurzepisoden waren. Mal wurden in diesen Charaktere aus anderen Serien beleuchtet, wie zum Beispiel Harry Mudd in Houdini, mal einfach nur eine alleinstehende Handlung vorgestellt, wie in Ephraim and Dot, und ein anderes Mal waren sie auch ein Prequel zu einer kommenden Star-Trek-Serie, wie in „Kinder des Mars“, die die damals bevorstehende Star Trek – Picard-Reihe einleitete. 2020, nach der letzten Folge der zweiten Staffel, war erstmal Schluss, wobei Alex Kurtzman Interesse bekundete, weitere Seasons zu produzieren.

Absurd und surreal

Jetzt sind überraschenderweise die Very Short Treks rausgekommen. Anlass dazu sind 50 Jahre Star Trek – The Animated Series, weshalb ab dem 08.09. jede Woche eine neue Episode rauskommt. Gleichzeitig wurd betont, dass diese Serie nicht Teil des offiziellen Kanons ist, also außerhalb jeglicher Kontinuität spielt. Allerdings galt auch die ursprüngliche Zeichentrickserie früher als nicht kanonisch. Bis Lower Decks sie dann doch als Teil der Kontinuität etablierte.

In jedem Fall bildet Skin the Cat den Auftakt. Und dieser Titel lässt schon erahnen, was einen in den kommenden Wochen erwarten wird. Nämlich lustige Kurzepisoden, die im Stil der Animated Series gehalten sind. Und laut den Vorankündigungen wird es wohl ebenfalls einige prominente Star-Trek-Schauspieler geben, die ihre Rollen für diese Serie wieder aufnehmen werden. Jonathan Frakes ist bereits angekündigt, und in dieser Episode hört man auch Ethan Peck als Spock.

Dass diese Geschichte außerhalb jeglicher Kontinuität spielt, beweist der Handlungsverlauf, den man als absurd und surreal bezeichnen kann, allerdings im positiven Sinne. Im Laufe von ungefähr 3 ½ Minuten wird ein Feuerwerk an Gags abgefeuert, so dass man aus dem Lachen und Prusten nicht mehr rauskommt.

Ein böses Ende, herrlich

Skin the Cat kann man, wie alle anderen Episoden der Serie auch, „nur“ über den offiziellen Star Trek-YouTube-Kanal sehen oder auf Startrek.com. Die Reihe wird nicht auf einem der bekannten Streamingdienste ausgestrahlt und dementsprechend gibt es auch keine deutschsprachige Synchronisation. Vielleicht wird es Untertitel geben, aber um ehrlich zu sein, bemitleide ich jetzt schon die Person, die versuchen würde, die Gags dieser Folge zu übersetzen.

Denn die ganze Episode, die ganze Handlung basiert darauf, dass der arme, nicht namentlich genannte Captain, ein englischsprachiges Sprichwort oder eine Phrase nach der anderen verwendet. Und damit immer wieder ein neues Besatzungsmitglied beleidigt. Sogar dann, wenn er „I’m a dumbass, I screwed up“ sagt, tauchen auf ein Mal Crewmitglieder mit entsprechendem Aussehen auf und sind beleidigt.

Es ist herrlich zu sehen, wie der Captain sich in Skin the Cat immer weiter reinreitet – bis ihm irgendwann ein Licht aufgeht, wieso dem so sein könnte. Daraufhin versucht er, die Lage zu seinen Gunsten zu wenden, was jedoch zu spät ist. Die Folge endet richtig böse und fies, was allerdings im Kontext der Episode kein schlechtes Finale ist.

Sieht fast aus wie damals

Der Animationsstil dieser Folge orientiert sich vollkommen an Star Trek – The Animated Series. Der minimalistische Stil der Reihe wird gut kopiert, wobei man ab und an auch merkt, dass die Animationstechniken sich seit damals weiterentwickelt haben und manches zwangsläufig moderner aussieht. Dennoch wird die Atmosphäre von damals in die Moderne transportiert.

Skin the Cat feiert auch ein Wiedersehen mit M’Ress und Arex. Erstere hat sogar eine Sprechrolle, wird allerdings – aus nachvollziehbaren Gründen – dieses Mal nicht von Majel Barrett gesprochen. Es ist trotzdem ein wundervolles Wiedersehen mit diesen Figuren.

Es ist in jedem Fall ein guter Auftakt, der neugierig macht, was einen als nächstes erwartet.

 

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Götz Piesbergen

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