Viele Auftritte von Bill Paxton endeten in dem vorzeitigen Tod seiner Figur.

Ein letztes Mal JFK

Wer ein Fan von James Cameron ist, der wird mit dem Namen Bill Paxton sicherlich etwas anzufangen wissen. Denn der am 17. Mai 1955 in Fort Worth, Texas, geborene Schauspieler ist in vielen Filmen des bekannten Regisseurs aufgetreten.

Dabei konnte der Darsteller die Wurzeln seiner Familie in viele europäische Länder zurückverfolgen. So kamen seine Vorfahren unter anderem aus Deutschland, England und den Niederlanden. Sein Groß-Groß-Großvater war der konföderierte Brigade-General Elisha Franklin Paxton, derweil er entfernt mit der Schauspielerin Sara Paxton verwandt war. Als Achtjähriger konnte er außerdem den US-Präsidenten John F. Kennedy an dem Morgen des Tages sehen, an dem dieser ermordet wurde.

Bill Paxton machte seinen Schulabschluss 1973 an der Airlington Heights High School. Danach studierte er am Richmond College in England, ehe er dann später nach Los Angeles zog. Dort arbeitete er vor allem in Requisiten- und Kunstabteilungen, ehe er anschließend beschloss, sich nicht mehr als Regisseur, sondern als Schauspieler zu versuchen. Der Grund dafür war, dass viele Filmschulen im Süden von Kalifornien seine Bewerbungen um einen Platz ablehnten.

Die Zusammenarbeit mit zwei Größen

Seine erste Rolle hatte er 1975 in dem Film Verrückte Mama. Er spielte dort eine Figur mit dem Namen John, wofür er allerdings nicht in den Credits aufgeführt wurde. Bei dem Kurzfilm The Egyptian Princess, an Unfolding Story stellte er einfach „The Man“ dar. Gleichzeitig war er auch Produzent dieses Films.

In dem Musikvideo zu dem Song Fish Heads (1980) von der Band Barnes & Barnes hatte er sogar noch mehr Verantwortung. So führte Bill Paxton zusätzlich Regie und schrieb das Drehbuch. Auch bei Love Tap, welches ein Jahr später heraus kam, war er als Darsteller und Drehbuchautor aktiv. 1983 trat er in dem Horrorfilm Hall of Death – Die Todeshalle auf, wo er sogar mit einer der Hauptdarsteller war. Was ihn allerdings erst richtig bekannt machte, war sein Auftritt in James Camerons Terminator. Er stellte dort einen der Punks dar, die als erstes dem zeitreisenden Killerroboter begegneten. Es sollte nicht die letzte Zusammenarbeit mit dem Regisseur und mit Arnold Schwarzenegger sein.

Die nächste Rolle, durch die er mehr Leuten bekannter wurde, war 1985 in L.I.S.A. – Der Helle Wahnsinn, wo er den älteren Bruder des Protagonisten Wyatt Donnelly darstellte. Das war auch dasselbe Jahr, in dem er erneut auf Arnold Schwarzenegger in dem Action-Film Das Phantom Kommando traf. 1986 trat er dann in Aliens – Die Rückkehr auf. Seine Rolle als Private Hudson sowie die Phrase „Game Over Man“ machten ihn berühmt. Und er erhielt dafür den Saturn Award for Best Supporting Actor. In demselben Jahr hatte er auch die wiederkehrende Rolle in der Miniserie Fresno. 1987 trat in dem Vampirfilm Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis auf und war 1989 in dem SciFi-Film Slipstream zu sehen, in dem Mark Hamill die Hauptrolle innehatte.

Bill Paxton

Kultstatus erlangt

Anfang der 1990er hatte Bill Paxton in dem Krimi Blue Heat – Einsame Zeiten für Helden eine der Hauptrollen inne. Und er trat in Predator 2 als Jerry Lambert auf. 1992 war er sogar ein Mal der Hauptdarsteller. Das war in der Horrorkomödie Scary – Horrortrip in die Nacht. 1993 war er an der Seite von Kurt Russell, Val Kilmer und Sam Elliot in dem Western Tombstone zu sehen, wo er Morgan Earp darstellte. Und 1994 arbeiteten er, Arnold Schwarzenegger und James Cameron erneut zusammen. Das war in True Lies. Seine ernste Seite konnte er in dem Drama Apollo 13 beweisen, als er den bekannten Astronauten Fred Haise schauspielerte.

1996 war er der männliche Hauptdarsteller in dem Katastrophenfilm Twister. Der Film erlangte einen kleinen Kultstatus. 1997 war er erneut Teil eines James-Cameron-Werkes. Und zwar wirkte er in Titanic mit. Der Kinofilm war der erfolgreichste in der gesamten Karriere von Bill Paxton. Ein Jahr später hatte er es mit einem Affen zu tun, als er an der Seite von Charlize Theron die Hauptrolle in Mein großer Freund Joe spielte.

Im neuen Jahrtausend trat er als erstes in dem Thriller Vertical Limit in einer der Hauptrollen auf. Er hatte eine kleine Rolle in Robert Rodriguez՚ Spy Kids 2: Die Rückkehr der Superspione. Und er war 2003 in dem Limb-Bizkit-Musikvideo Eat you Alive zu sehen. 2004 stellte er in Jonathan Frakes Thunderbirds-Verfilmung den Familienpatriarchen Jeff Tracey dar. Allerdings war der Film für Fans der britischen Vorlage eine ziemliche Enttäuschung.

Ein schwarzer Tag

In der zweiten Hälfte der der 2000er Jahre bestimmte vor allem eine Fernsehserie die Karriere von Bill Paxton. Und zwar war dies die Dramareihe Big Love, wo er den Polygamisten Bill Henrickson darstellte, der mit gleich drei Frauen gleichzeitig eine Beziehung hatte. Die Reihe lief von 2006 bis 2011 und hatte außerdem noch ein Prequel Big Love: In the Beginning im Jahr 2007, wo in Form sogenannter Webisoden, also Episoden, die im Internet gezeigt wurden, wie dieses Beziehungsgeflecht entstand.

2012 trat er erneut zusammen mit Kevin Costner auf. Das geschah, wenig überraschend, wieder in einem Western. Dieses Mal war es allerdings die Miniserie Hatfields & McCoys. Ein Jahr später war er gemeinsam mit Laurence Fishburne in dem SciFi-Film The Colony zu sehen. Seine nächste große Rolle war 2014 in der Serie Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.. Dort war er für sechs Folgen der Gegenspieler John Garnett. 2015 war er sogar der Hauptdarsteller in der Westernminiserie Texas Rising. Seine letzten Rollen war 2017 in dem Film The Circle, wo er erneut auf Tom Hanks traf, sowie die Hauptrolle in der Miniserie Training Day. Dass sie nach 13 Episoden eingestellt wurde, lag vermutlich an dem Schicksal von Bill Paxton.

Denn Bill Paxton verstarb am 25. Februar 2017 an einem Schlaganfall. Er hatte Anfang des Jahres in einem Interview enthüllt, dass er eine kaputte Herzklappe hatte. Das lag daran, dass er im Alter von 13 Jahren rheumatisches Fieber gehabt hatte. Um dies zu beheben, unterzog er sich einer Operation am offenen Herzen, die dann eben zu seinem Tod führte. Als das geschah, wurde ihm überall Tribut gezollt. Und zwei Jahre nach seinem vorzeitigen Ableben kam mit Talking Tiger Mountain Revisited nachträglich ein Kinofilm heraus, in dem er nochmal zu sehen war.

Zum Zeitpunkt seines Todes war er das zweite Mal verheiratet. Seine erste Ehe war die mit Kelly Rowan von 1979 bis 1980. Seine zweite Ehefrau war Louise Newbury, die er 1987 ehelichte. Mit ihr hatte er zwei Kinder. Zum einen seinen Sohn James Paxton, der ebenfalls Schauspieler wurde, zum anderen eine Tochter mit dem Namen Lydia.

Bill Paxton im Web

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Götz Piesbergen

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