Christopher Eccleston ist vor allem als Doktor in guter Erinnerung.

Eine anstrengende Anfangszeit

Der Brite Christopher Eccleston konnte in seiner bisherigen Karriere in vielen Rollen glänzen. Manche von ihnen waren legendär, wie die Wiederbelebung eines prominenten SciFi-Charakters. Andere hingegen waren unter seiner Würde, wie die Darstellung eines Comicschurkens in einem Film, der allgemein als einer der schlechtesten seiner Art gilt.

Der Schauspieler kam am 16. Februar 1964 in einer Arbeiterklassefamilie in Salford, Lancashire, England, zur Welt. Er hat zwei Brüder, die Zwillinge und acht Jahre älter als er sind. Die Familie lebte in den ersten Monaten seines Lebens in der Blodwell Street, ehe sie in den Ortsteil Little Hulton zog. Er ging auf die Joseph Eastham High School, wo er Schulsprecher wurde.

Es war das Fernsehen, welches ihn im Alter von 19 Jahren dazu inspirierte, sein Glück mit der Schauspielerei zu versuchen. Zu diesem Zweck absolvierte er einen Grundlagenkurs an der Salford Tech und trainierte anschließend an der Central School of Speech and Drama. Als er 25 Jahre alt war, gab er sein Bühnendebüt an der Bristol-Old-Vic-Bühne, wo er in dem Stück A Streetcar named Desire auftrat. Die Anfangszeit war für ihn allerdings anstrengend, da er noch nicht vollständig von der Schauspielarbeit leben konnte, weshalb er zu Beginn diverse Nebenjobs, wie beispielsweise als Modell eines Künstlers, hatte.

Zum Abschied der Tod

Seine erste Fernsehrolle war in der Fernsehserie Blood Rights (1990), wo er in einer Episode als Dick auftrat. Es schlossen sich weitere Gastauftritte in diversen Fernsehreihen an, ehe er mit Gib’s ihm Chris 1991 seinen ersten Kinofilm hatte. Gleichzeitig war dies auch die erste Hauptrolle, die Christopher Eccleston erhielt.

Die erste Hauptrolle im Fernsehen hatte er 1993. Dort spielte er nämlich in dem Drama Friday on My Mind den Kollegen eines im Golfkrieg verstorbenen Mannes, der mit dessen Ehefrau eine Beziehung angeht. Was ihn endgültig bekannt machte, war seine Rolle als D.C.I. Bilborough in Für alle Fälle Fitz, wo er in zehn Episoden von 1993 bis 1994 mitwirkte. Als er allerdings den Machern der Serie bekanntgab, dass er bei dieser aufhören wollte, töteten sie einfach seine bei den Zuschauern beliebte Figur.

Parallel dazu trat Christopher Eccleston auch in seinen ersten US-Filmen auf, wie beispielsweise dem Horrorfilm eXistenZ (1999) oder Nur noch 60 Sekunden (2000). In beiden hatte er Nebenrollen. Doch seine Heimat Großbritannien war nie weit entfernt. Und so konnte er 2001 in dem britischen Fernsehfilm Othello als Ben Jago auf seine klassische Theaterausbildung zurückgreifen. 2002 hatte er einen Gastauftritt in der Kultcomedyserie The League of Gentlemen.

Christopher Eccleston

Der erste, neue Doktor

Es war allerdings eine andere Reihe, die ihn weltweit berühmt machen sollte. Denn 2005 wurde die britische Kult-SciFi-Serie Doctor Who nach einer langjährigen Abstinenz wieder ins Fernsehen zurückgebracht. Und niemand Geringeres als Christopher Eccleston sollte den Titelhelden spielen.

Das Interessante an der Sache war, dass der Schauspieler selber nie wirklich ein Fan der alten Serie war. Dass er seinen Namen auf die Liste potentieller Darsteller des Titelcharakters setzen ließ, lag an seiner Freundschaft mit dem Showrunner Russel T. Davis. Mit dem Ergebnis, dass er den Zuschlag erhielt und am Ende mit dafür sorgte, dass die Reihe sehr erfolgreich wurde und noch bis heute läuft. Was vielleicht auch an seiner Darstellung lag. Sein Doktor war ein Kriegsveteran mit seelischen Narben, die er versuchte, mit Humor zu überspielen. Ebenso war sein Outfit realistischer und nicht mehr so exzentrisch wie bei seinen Vorgängern. Wobei er allerdings direkt nach dem ersten Jahr die Serie wieder verließ.

Bis heute hat sich Christopher Eccleston über die Gründe seines Ausscheidens nie detailliert geäußert. Er meinte, dass es zwischen ihm und einigen Verantwortlichen der Serie gleich zu Beginn zu Meinungsverschiedenheiten kamen und er sich vermutlich allgemein nicht wohl fühlte. Ebenso betrug seine Vertragslaufzeit nur ein Jahr, da die Macher der Reihe sich unsicher waren, ob die Wiederbelebung ein Erfolg sein würde. Was es am Ende auch war, es führte dazu, dass der Darsteller lange Zeit nichts mehr mit Doctor Who zu tun haben wollte. Zwischendurch war er für das Jubiläum der Reihe als Schauspieler des War Doctors im Gespräch, doch nachdem er mit dem damaligen Showrunner Steven Moffat geredet hatte, lehnte er dankend ab. Wodurch die Rolle an John Hurt ging. Erst in der letzten Zeit haben sich die Verhältnisse gebessert, sodass er in den Audioproduktionen von Big Finish wieder den neunten Doktor geben konnte.

Kein Glück in Amerika, Glück in England

Zwei Jahre darauf ging es für ihn nach Amerika, wo er in fünf Folgen der Heroes-Serie als Claude auftrat. Zwei weitere vergingen, ehe er in der Verfilmung G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra den Schurken Destro darstellte. 2011 kehrte nach Großbritannien zurück, um in der Krimiserie The Shadowline zu begeistern. Doch Amerika ließ ihn nicht los, sodass er 2013 in Thor: The Dark Kingdom als Malekith, der Dunkelelf, und damit als Hauptantagonist, gecastet wurde. Allerdings blieb er, genau wie bei G.I. Joe, auch hier deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück, wobei die Filme allgemein eine Enttäuschung waren.

Doch seiner Karriere tat dies kein Abbruch. So konnte er in dem Biofilm Legend 2015 mitwirken. Von 2014 bis 2017 war er Teil des Cats der Mystery-Serie The Leftovers, wo Christopher Eccleston als Matt Jamison begeistern konnte. Und zuletzt konnte er in der Komödie Dodger seine komödiantische Seite zeigen.

Privat war der Schauspieler von 2011 bis 2015 mit der Texterin Mischka verheiratet. Das Paar bekam 2012 einen Sohn und 2013 eine Tochter. Er selber bekannte sich in einer Autobiografie als jemand, der mit einer chronischen Essstörung und Depressionen zu kämpfen hatte. Des Weiteren ist er ein lebenslanger Fan des Manchester FC. Er ist ein Atheist und setzt sich für gemeinnützige Zwecke ein.

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Götz Piesbergen

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