Dominique Pinon beweist, das Größe nicht alles ist, um erfolgreich zu sein.

Ein auffallender Mann

Dominique Pinon fällt auf. Zum einen mit seiner für einen Mann unterdurchschnittlichen Körpergröße von 1,66 Metern. Und zum anderen wegen seines zusammengeknautscht wirkenden Gesichts. Dabei ist er ein großartiger und vielfach preisgekrönter Schauspieler, der vor allem in seiner Heimat Frankreich aktiv ist.

Geboren wurde er am 4. März 1955 in Saumur, Maine-et-Loire, Pays de la Loire, Frankreich. Über seine familiäre Herkunft ist nichts bekannt. Er studierte zunächst Literatur an der Fakultät der Künste in Poitiers, ehe er nach Paris zog. Dort schrieb er sich an der Cours Simon School of Dramatic Arts ein, um da das Schauspielhandwerk zu erlernen.

Sein Filmdebüt gab er 1980, als er in dem Kurzfilm La découverte auftrat und dort auch die Hauptrolle innehatte. Seinen ersten Auftritt im Fernsehen hatte er ein Jahr später, als er in einer Episode der französischen Krimiserie Julien Fontanes, Untersuchungsrichter eine Rolle hatte. 1983 war er sogar Teil des Maincasts der kurzlebigen Fernsehserie Merci Sylvestre, bei der Dominque Pinon in allen sechs Folgen zu sehen war.

International aktiv

1984 hatte er schließlich eine seiner ersten Rollen in einem englischsprachigem Film. Er hatte in Dream One eine Nebenrolle als Monkey, derweil die Hauptrolle von Jason Connery, Sohn von Sean Connery, dargestellt wurde. Ein Jahr darauf wirkte er in der intereuropäischen Produktion Via Mala mit. Die dreiteilige Miniserie, die auf deutsch gedreht wurde und mit Mario Adorf als Schauspieler glänzen konnte, erhielt sogar einige Preise, wobei Pinon persönlich keinen davon gewann.

1986 spielte Dominique Pinon in dem Kultfilm Betty Blue mit. Diese Produktion wurde sogar für einen Oscar als bester ausländischer Film nominiert, gewann diese Auszeichnung allerdings nicht. Ein Jahr darauf war er in der italienischfranzösischen Filmproduktion Die Legende des heiligen Trinkers Woitech und konnte dabei mit Rutger Hauer zusammenarbeiten.

1991 konnte man den Darsteller in der nächsten Produktion bewundern, die heute als Kultfilm gilt. Es handelt sich dabei um die französische Krimikomödie Delicatessen, die viele Preise erhielt. Er selbst gewann den Sitges des katalonischen Internationalen Film Festivals als bester Schauspieler. Und ein Jahr später spielte er in dem Kurzfilm The Strange Encounters and Timeless Wanderings of a Man Called ‚R‘ die Titelrolle. 1995 kam dann der nächste Kultfilm, nämlich Die Stadt der verlorenen Kinder mit Ron Perlman in der Hauptrolle.

Dominique Pinon

Eine Hand für Kultfilme

Es war 1997, als er bei Sigourney Weavers letztem Auftritt als Ellen Ripley in Alien – Die Wiedergeburt mitspielte. Seine Rolle war die des querschnittsgelähmten Vriess, einem Weltraumsöldner. Neben der bereits genannten Hauptdarstellerin hatte Dominique Pinon auch die Chance, mit Winona Ryder und erneut Ron Perlman zusammenzuarbeiten. 1999 trat er wieder in einem französischen Film auf, genauer gesagt in Ein Fisch namens Ärger.

Das neue Jahrtausend startete für ihn erneut mit einer Rolle in einem Kurzfilm. In der Liebeskomödie Die wunderbare Welt der Amelie (2001), die von seinem Stammregisseur Jean-Pierre Jeunet gedreht wurde, stellte er den Nebencharakter Joseph dar. Der Film wurde mit Preisen förmlich zugeschüttet, wobei für ihn persönlich kein einziger abfiel. 2003 spielte er in der Comicadaption Clever & Smart den überheblichen Detektiven Fredy Mazas.

Es war 2004, als Dominique Pinon in dem Horrorfilm Darkhunters die Hauptrolle spielte. Zwei Jahre später hatte er einen Gastauftritt in der deutschen Krimiserie Nachtschicht. Zwei weitere Jahre später wirkte er in der italienisch-französisch-englischen Coproduktion The Oxford Murders mit. Dort waren seine prominentesten Co-Darsteller Eliah Wood und John Hurt.

Auf kein Genre festzuschreiben

2010 spielte er in der Dramakomödie Mumu mit und war 2012 für eine Episode zu Gast in der Krimiserie Le sang de la vigne. 2014 war er der Darsteller der Titelfigur des Kurzfilms Ferdinand Knapp, für den er eine Special Mention des VideoMaker Film Festivals kriegte. Internationale Bekanntheit erlangte er auch durch seine wiederkehrende Rolle in der Fantasyserie Outlander, wo er in fünf Episoden als Master Raymond auftrat. 2018 sprach in der Trickfilmadaption von Jack Londons Die Abenteuer von Wolfsblut den Beauty Smith. Seine letzten großen Projekte waren die Fernsehserien The Island of Thirty Coffins (2022) und die Krimiserie Cassandre (2012 bis 2023), wo er in nahezu allen Episoden zu sehen war. Seine nächsten Werke werden unter anderem die Komödie Go West! und Coffeehouse Mysteries sein.

Neben seiner Film- und Fernseharbeit ist Dominique Pinon auch ein großartiger Theaterschauspieler, der in weit über 40 Produktionen aufgetreten ist. Über sein Privatleben ist nichts bekannt. Seit 2014 ist er ein Offizier des Ordre des Arts et des Lettres.

Dominique Pinon im Web

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Götz Piesbergen

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