Liv Tyler agiert bei ihrer Rollenauswahl unvorhersehbar.

Ein Traum wird wahr

Jeder wünscht sich, eines Tages herauszufinden, dass man insgeheim das Kind berühmter Eltern ist. Für Liv Tyler ist dieser Wunsch Wirklichkeit geworden. Sie ist die Tochter des Modells und Sängerin Bebe Buell und des bekannten Rocksängers Steve Tyler. Als sie am 1. Juli 1977 zur Welt kam, waren ihre biologischen Eltern allerdings schon längst voneinander getrennt. Und so nannte ihre Mutter den Rockmusiker Todd Rundgren, mit dem sie damals zusammen war, als Vater des Kindes, der auch die entsprechenden Papiere unterzeichnete und sich mit um ihre Erziehung kümmerte, bzw. sogar für diese bezahlte. Obwohl das Paar sich 1979 trennte.

Der Verdacht, dass Steve Tyler ihr Vater war, kam Liv als sie ihn im Alter von zehn oder elf Jahren traf. Sie bemerkte eine starke Ähnlichkeit zwischen ihr und dessen anderer Tochter Mia. Und als sie ihre Mutter deswegen fragte, bestätigte sie diese Vermutung. Diese Enthüllung wurde allerdings erst 1991 öffentlich, als sie ihren Namen von Liv Rundgren zu Liv Rundgren Tyler umänderte. Und seitdem sie die Wahrheit über ihre Herkunft weiß, hat sie eine feste Beziehung sowohl zu ihrem wahren Vater wie auch zu ihrem anderen Papa.

Liv Tyler ging auf die Congressional Schools of Virginia, Breakwater School und Waynflete School in Portland, Maine. Danach kehrte sie nach New York zurück und war ab dem Alter von 12 Jahren dort auf speziellen Junior High und High Schools. Denn sie hat das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, für das ihre Mutter eine entsprechende Schule aussuchte. Danach ging sie auf die Crossroads School for Arts & Sciences in Santa Monica, wo sie 1995 ihren Abschluss machte und sich schließlich auf ihre Schauspielkarriere konzentrierte.

Ein vielseitiges Talent

Die 1993 anfing, als sie in dem Musikvideo Amazing der Band ihres Vaters Aerosmith auftrat. Ein Jahr darauf war sie in dem Mystery-Thriller Stummer Schrei zu sehen, in dem sie gemeinsam mit Darstellern wie Richard Dreyfuss und Linda Hamilton auftreten konnte. Im selben Jahr trat sie erneut in einem Aerosmith-Video auf, dieses Mal zu dem Song Crazy. Beide Videos wurden ein Jahr später in der DVD Big Ones You Can Look At gesammelt.

1996 konnte sie ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen, als sie gemeinsam mit Tom Hanks in That Thing You Do! auftrat. Das komplette Gegenteil geschah dann ein Jahr darauf, als Liv Tyler in dem Drama Die Abbotts – Wenn Hass die Liebe tötet zu sehen war. Übrigens spielten dabei auch Jennifer Connelly und Joaquin Phoenix mit. Mit Letzterem hatte sie zu der damaligen Zeit eine Beziehung.

Und wie um ihre Vielseitigkeit deutlich zu unterstreichen, war sie 1998 in dem Actionfilm Armageddon als Tochter des von dem von Bruce Willis dargestellten Harry S. Stamper zu sehen. Ben Affleck spielte in dem Streifen ihren Liebhaber. 1999 nahm der Regisseur Robert Altman sie unter die Fittiche, als er sie für seinen Film Aufruhr in Holly Springs castete.

Liv Tyler

Wunderbar unvorhersehbar

Das Jahr 2001 war schließlich das, in dem Liv Tyler ihren endgültigen Durchbruch feiern konnte. Zunächst präsentierte sie sich in Eine Nacht bei McCools als Vamp, ehe sie danach in Der Herr der Ringe: Die Gefährten mitwirkte. Sie stellte dort die Elfin Arwen dar und nahm diese Rolle auch in den Fortsetzungen Die zwei Türme (2002) und Die Rückkehr des Königs (2003) wahr. Wie bei so vielen ihrer Schauspielkollegen der Peter-Jackson-Adaption von J. R. R. Tolkiens-Fantasytrilogie war sie danach ein Weltstar und konnte sich aussuchen, was sie spielen würde.

Und genau wie ihr Kollege Viggo Mortensen fokussierte sie sich zunächst nicht auf Big-Budget-Filme, sondern trat nach dem Ende der Trilogie in Kevin Smiths Jersey Girl auf, wo sie erneut mit Ben Affleck zusammenarbeiten konnte. 2008 war sie schließlich in Der unglaubliche Hulk zu sehen, wo sie Betty Ross darstellte.

Im Jahr 2014 hatte sie eine Rolle in dem Mystery-Drama Jamie Marks is Dead. In demselben Jahr spielte Liv Tyler in der SciFi-Komödie Space Station 76 den weiblichen Hauptcharakter. Zwischen 2014 und 2017 hatte sie in allen drei Staffeln der Mystery-Serie The Leftovers die Hauptrolle der Meg Abbott. Dies war übrigens auch die Reihe, in der Christopher Eccleston ebenfalls einer der Hauptdarsteller war.

Auch im Fernsehen zu sehen

Es sollte nicht ihr letzter Fernsehauftritt bleiben. Denn in der britischen Miniserie Gunpowder (2017) wirkte sie ebenso in einer Hauptrolle mit. Derweil sie in der historischen Fernsehserie Harlots – Haus der Huren von 2018 bis 2019 eine größere Gastrolle hatte und in insgesamt 16 Folgen zu sehen war. Und zuletzt hatte sie in der Serie 9-1-1: Lone Star für zehn Episoden eine Rolle.

Persönlich hatte die Actrice wechselnde Beziehungen. Sie war von 1996 bis 1998 mit Joaquin Phoenix zusammen und wurde in diesem Zeitraum sogar Veganerin. Doch nach dem Ende der Liaison fing Liv Tyler wieder an, Fleisch zu essen. Danach verliebte sie sich in den Rockmusiker Royston Langdon von der Band Spacehog. Sie verlobten sich 2001 und heirateten 2003 auf Barbados. Ihr gemeinsamer Sohn kam 2004 zur Welt und 2008 trennten sie sich wieder voneinander. Seit 2014 ist sie mit britischen Sports- und Entertainmentmanager David Garner zusammen. Sie verlobten sich 2015, wobei unklar ist, ob daraus auch eine reguläre Ehe entstand. 2015 kam ihr gemeinsamer Sohn zur Welt und ein Jahr später ihre Tochter.

Liv Tyler setzt sich sehr für die Belange der UNICEF ein und wurde 2003 zu einer Goodwill-Botschafterin der gemeinnützigen Organisation ernannt. Ebenso unterstützt sie den Women’s Cancer Research Fund. Sie hat diverse Auszeichnungen gewonnen, wie beispielsweise 2008 den Scream Award für Best Horror Actress in The Strangers.

Live Tyler im Web

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Götz Piesbergen

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