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Geschieht in Corps of Engineers 2 ein Schwerer Fehler?

Star Trek - Corps of Engineers 02 Schwerer Fehler
Cover © Cross Cult

Nichts weltbewegend Neues

Für den Binären 110 ist eine schwere Zeit angebrochen. Bei einer Mission hat er vor kurzem seinen Partner 111 verloren und muss versuchen, damit fertig zu werden. Doch viel Zeit zum Trauern bleibt ihm nicht, da die U.S.S. DaVinci einen neuen Auftrag erhält.

Denn die künstliche Intelligenz Ganitriul wurde sabotiert. Bislang hatte diese sich um alle Belange der Bewohner des Planeten Eerlik gekümmert. Mit der Konsequenz, dass diese vollkommen verweichlicht sind und durch den Ausfall der KI schwer getroffen worden sind. Deshalb soll der Computer so schnell wie möglich repariert werden, ehe Schlimmeres passiert.

Die Mission der DaVinci in Schwerer Fehler ist jetzt kein weltbewegender Plot. Er wurde in der einen oder anderen Art und Weise schon oft im Laufe der Star Trek-Historie und anderen Sci-Fi-Werken verwendet. Was dennoch den Ausschlag gibt, dass man diese Geschichte zumindest lesen sollte, ist der Name des Autors.

Dasselbe altbekannte Rad

Denn Keith R. A. DeCandido ist kein Unbekannter. Mit Die Gesetze der Föderation hat er eines der besten Litverse-Werke überhaupt verfasst. Und auch fast alle anderen Romane, die von ihm hierzulande veröffentlicht wurden, sind gelungen.

Der Autor versucht auch gar nicht erst, das Rad neu zu erfinden. Die Story rund um Ganitriul folgt den bereits vorher breit ausgetretenen Pfaden anderer ähnlicher Erzählungen. Dementsprechend vorhersehbar verläuft die Geschichte. Schon von Beginn an weiß man, wer der Verräter sein wird, wieso die KI ausgeschaltet wurde und was generell geschehen ist. Deshalb ist dieser Teil der Story auch entsprechend langweilig, eben weil sie nichts Neues bietet.

Was die Geschichte allerdings davor rettet, zu einem Flop zu werden, ist die Charakterisierung von 110. Behutsam schreibt der Autor zu Beginn der Story, wie der Binäre versucht, mit dem Verlust seines Partners fertig zu werden. Doch Schwerer Fehler macht klar, dass dies nicht ganz so einfach ist.

Kein Status quo

Keith R. A. DeCandido gibt dabei einen guten Einblick in das Seelenleben eines Binären. Wie es für ihn ist, wenn auf einmal sein Partner, der ihn im wahrsten Sinne des Wortes ergänzte, nicht mehr da ist. Wenn da eine Lücke klafft, körperlich wie mental. Die Probleme, die 110 damit hat, werden eindrucksvoll dargestellt.

Doch Schwerer Fehler beharrt nicht auf dem Status quo. Stattdessen wird man hier Zeuge davon, wie es die Arbeit ist, die dem Binären dabei hilft, sich langsam zu fangen. Das gipfelt in einer beeindruckenden Szene, in der man sieht, wie 110 zum ersten Mal wirklich alleine agiert, ohne Unterstützung seines Partners. Für die Entwicklung der Figur ist dies natürlich von großer Bedeutung.

Die zweite Ausgabe der Corps of Engineers-Reihe ist jetzt kein Überflieger. Dafür sorgt allein der Plot um Ganitriul. Aber sobald sich Keith R. A. DeCandido auf den Binären fokussiert, ist die Geschichte sehr gut.

Bewertung 10/15

Autor: Keith R. A. DeCandido
Titel: Star Trek – Corps of Engineers 02: In der Höhle des Löwen
Originaltitel: Star Trek – Corps of Engineers: Fatal Error
Übersetzer: Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 06/2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 87
ISBN: 978-3-86425-479-6
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen
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