Data entdeckt, dass die Bergbaumaschinen auf Tyrus VII A womöglich ein Bewusstsein entwickelt haben.
Inhalt
Die Wissenschaftlerin Dr. Farallon (Ellen Bry) hat eine revolutionäre Methode entwickelt, um den Bergbau auf fremden Planeten zu vereinfachen. Diese möchte sie nun auf den Planeten Tyrus VII A testen, wozu sie sich einer ihrer anderer Erfindungen bedient, den Exocomps, kleinen Robotern, die über eine künstliche Intelligenz verfügen und lernfähig sind. Während der Tests kommt Data (Brent Spiner) mehr und mehr zu dem Schluss, dass die Exocomps womöglich ein Bewusstsein entwickelt haben und somit lebendig sind. Als Captain Picard (Patrick Stewart) und Geordi (LeVar Burton) auf dem Planeten in Lebensgefahr geraten ist der Moment gekommen die Hypothese auf die Probe zu stellen…
Rezension
Diese Folge beschäftigt sich mit einem Thema, das in unterschiedlichen Variationen zuvor schon öfters bei „Star Trek“ behandelt wurde, nämlich der Frage nach unseren Umgang mit künstlichen Lebensformen und der Frage ab wann man eine KI als lebendig bezeichnen kann. In der Episode Wem gehört Data? der zweiten Staffel wurde bereits ausführlich erörtert ob man Data einfach nur als extrem hochentwickelte, aber letztlich doch seelenlose Maschine oder vielleicht doch als eine neue Art von Leben bezeichnen kann. Dieselbe Frage wirft Data nun selbst auf nachdem er auf klare Beweise dafür gestoßen ist, dass die Exocomps ebenfalls eine gänzlich neue Lebensform darstellen, die unabsichtlich von Dr. Farellon erschaffen wurde. Diese reagiert auf diese Theorie zunächst deutlich ablehnend, wodurch sie als recht verbohrt und unsympathisch erscheint. Captain Picard steht Datas Vermutungen hingegen offen gegenüber, was zu seinem Verhalten in Wem gehört Data? passt, wo er auch von Anfang an dafür plädiert seinen zweiten Offizier als lebendes Mitglied der Gesellschaft zu betrachten.
Hier erweist sich mal wieder wie sehr Star Trek seiner Zeit oft voraus war. In unserer heutigen Zeit befassen sich Philosophen und KI Fachleute tatsächlich mit der Frage, ob hochentwickelte künstliche Intelligenzen eines Tage dieselben Rechte wie Menschen zugestanden werden sollten, wenn sie deren Level an kognitiven Fähigkeiten erreicht haben. Etwas unglaubwürdig ist es, dass ausgerechnet Commander Riker die Idee, die Exocomps könnten lebendig sein zunächst auch für Blödsinn hält. Wenn man Bedenkt wie lange er Data schon kennt und weiß, dass eine solche Behauptung in den Raum werfen würde, wenn er sich nicht absolut sicher ist, dass sie stimmt, sollte man annehmen, dass gerade Riker seinen Kameraden mehr vertraut. Man könnte fast glauben, er schlägt sich in dieser Angelegenheit nur deshalb auf Dr. Farellons Seite, weil er ein Auge auf sie geworfen hat. Erst als Data anbietet sein eigenes Leben zu opfern, um Picard und Geordi zu retten beginnt er seine Meinung zu ändern. Datas Bereitschaft seine Zerstörung zu riskieren, um die Exocomps zu retten zeugt nicht nur von seiner inzwischen weit entwickelten Humanität, sondern auch davon wie wichtig ihm das Überleben dieser Roboter ist. Er kann sich bis zu einem gewissen Grad mit ihnen Identifizieren, da er ja aus eigener Erfahrung weiß wie schwer es für eine künstliche Lebensform ist als gleichwertig angesehen zu werden.
Auch wir als Zuschauer entwickeln im Verlauf der Episode ein immer stärkeres Mitgefühl mit den Exocomps, obwohl sie rein äußerlich so rein gar nichts menschliches an sich haben. Aber die Requisite hat hier wirklich gute Arbeit geleistet, indem sie ihnen die Anmutung eines kleinen Tieres gegeben haben, bei denen man nach anfänglichen Zögern gut vorstellen kann, dass sie über ein echtes Selbstbewusstsein verfügen. So macht man als Zuschauer dieselbe Entwicklung durch wie die Crew: Erst hält man Datas Hypothese für Abwegig, dann ist man geneigt ihr zuzustimmen und am Ende ist man vollends von ihr überzeugt – genau wie auch von der Episode.
Info
The Quality of Life– Datas Hypothese
Staffel 6 – Episode 09
Buch: Naren Shankar
Regie: Jonathan Frakes
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Seit Anfang 2011 publiziert er regelmäßig Artikel für das Phantasika Magazine (ehemals Corona Magazine) und im Jahr 2015 hat er seinen ersten eigenen Science-Fiction Roman Das erste Kind beim Verlag „In Farbe und Bunt“ veröffentlicht, dem 2021 die Fortsetzung Das erste Kind – Destiny folgte.
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