Captain Picard trifft eine Urlaubsaffäre wieder und Q mischt mit.

Gefangen in der Vergangenheit – Q-Pid
Staffel 4 – Episode 20

Buch: Ira Steven Behr
Regie: Cliff Bole

Inhalt

Im Rahmen einer Archäologiekonferenz an Bord der Enterprise kommt es für Captain Picard (Patrick Stewart) zu einem unerwarteten Wiedersehen mit Vash (Jennifer Hetrick), seiner Urlaubsaffäre vom Planeten Risa. Es ist ihm sichtlich unangenehm, sich vor seiner Mannschaft mit ihr sehen zu lassen. Doch richtig turbulent werden die Dinge erst, als auch noch Q (John De Lancie) auftaucht und die ganze Crew inklusive Vash in ein Robin-Hood-Szenario versetzt …

Rezension

Diese Folge gehört wohl zu den ungewöhnlichsten der an ungewöhnlichen Folgen reichen vierten Staffel. Es war für den Captain schon immer schwierig, sein Privatleben vor der Crew zu verbergen. Selbst seinen engsten Vertrauten gegenüber, wie zum Beispiel Dr. Crusher, hat er sich in dieser Hinsicht immer recht verschlossen gezeigt. Als nun Vash auf der Enterprise auftaucht, ist er hin- und hergerissen zwischen der Wiedersehensfreude und seinen Versuchen, seine Gefühle für sie vor den anderen nicht offen zu zeigen.

Leider muss man als Zuschauer sagen, dass die Chemie zwischen Patrick Stewart und Jennifer Hetrick nach wie vor nicht wirklich vorhanden ist. Wie schon in der Vorgängerepisode Picard macht Urlaub sind die beiden kein harmonierendes Paar, vor allem aufgrund des nicht zu übersehenden Altersunterschiedes. Dieser ist in der Episode sogar noch offensichtlicher, wenn Patrick Stewart den wohl ältesten Robin Hood der Filmgeschichte gibt. Aber auch charakterlich geben Hetrick und Stewart kein besonders gutes Paar ab, dafür unterscheiden sie sich in ihren Persönlichkeiten einfach zu sehr voneinander. Es ist daher wohl das Beste, dass dies dann auch der letzte Auftritt Vash’s bei TNG ist, denn so richtig vermissen wird sie wohl keiner.

Gefangen in der Vergangenheit

Was die bereits erwähnte Chemie zwischen den Charakteren angeht, muss man hingegen das Zusammenspiel von Stewart und deLancie einmal mehr lobend erwähnen, denn diese ist wirklich perfekt. Allerdings ist es auch etwas seltsam, dass sich ausgerechnet Q hier als Ratgeber in Liebesdingen betätigt. Man muss sich schon fragen, warum ausgerechnet das allmächtige Superwesen sich so sehr um Captain Picards Beziehung zu einer ihm unbekannten Frau kümmert. Zwar behauptet er, dass er Picard hierdurch mal wieder eine Lektion erteilen will, aber recht nachvollziehbar erscheint diese Begründung für sein Handeln nicht. Noch seltsamer mutet an, dass er ausgerechnet die Robin-Hood-Sage als Bühne benutzt. Bei näherer Betrachtung wirkt dieser Einfall etwas weit hergeholt. Aber da diese Folge etwa zur selben Zeit produziert wurde, in der der berühmte Kevin-Costner-Film über den bekannten Gesetzlosen aus dem Sherwood Forrest in die Kinos kam, wollte man wohl vom Hype um diesen potentiellen Blockbuster profitieren. Dies ist leider nur teilweise gelungen, da es einfach zu gewöhnungsbedürftig ist, die Enterprise Crew verkleidet als Robin Hoods Bande zu sehen. Eine Ausnahme bildet hier eindeutig Data, der als Bruder Tuck einfach großartig aussieht. Die Rollen von Counselor Troi und Dr. Crusher sind leider eher undankbar, beim finalen Kampf greifen sie nicht aktiv ins Geschehen ein, sondern schlagen den Männern von Prinz John einfach nur Kochtöpfe auf die Köpfe.

Grundsätzlich sind die Mittelalterszenen handwerklich sauber gemacht. Die Kostüme und das Setdesign sind, wie bei TNG üblich, mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden.

Der deutsche Titel Gefangen in der Vergangenheit ist leider etwas unglücklich gewählt, da sich Picard und seine Leute ja nicht wirklich in einer anderen Zeit, sondern nur in einer von Q geschaffenen Phantasiewelt befinden.

Die Folge präsentiert sich so als eine eher entspannte Geschichte, ohne tieferen Sinn, die einfach nur unterhalten und auch witzig sein will. Und dies gelingt ihr auch durchaus gut.

 

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Sven Wedekin

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