Ohne Ira Steven Behr wäre Star Trek – Deep Space Nine nicht zu der Serie geworden, die heute von vielen Fans als die beste Star Trek-Reihe überhaupt angesehen wird.

Erste Schritte zum Ruhm

Ira Steven Behr sieht unverwechselbar aus. Seine Markenzeichen sind sein in unterschiedlichen Farben gefärbter Bart, seine Sonnenbrille und sein Hut, den er in der Öffentlichkeit immer auf hat. Dabei hat er eine erfolgreiche Karriere, bei der er unter anderem für eine der beliebtesten Star Trek-Serien aller Zeiten verantwortlich war.

Geboren wurde er am 23. Oktober 1953 in New York City. Er war das Kind einer jüdischen Familie, das am Lehman College in New York Massenkommunikation Theater studierte. Im Anschluss wurde ihm ein Stipendium für die Brandeis University angeboten, um dort Dramatik zu studieren. Doch stattdessen beschloss er, nach Los Angeles zu ziehen, um da eine Karriere als Drehbuchautor für Fernseh- und Filmcomedys anzustreben.

Doch es kam anders und Ira Steven Behr wurde bei Dramaserien aktiv, als 1981 sein erstes Skript für die Serie Jessica Novak verfilmt wurde. Seine erste größere Aufgabe war die Fernsehserie Fame – Der Weg zum Ruhm, als er bei dieser nicht nur für die Drehbücher von 13 Episoden verantwortlich war. Ebenso war er von 1984 bis 1986 der Executive Script Consultant und produzierte die Reihe von 1986 bis 1987.

Von Frust zum Erfolg

Von 1989 bis 1990 sollte er das erste Mal mit Star Trek in Berührung kommen. Denn in diesem Zeitraum war er der Drehbuchautor von drei The Next Generation-Folgen, nämlich Picard macht Urlaub, Gefangen in der Vergangenheit und Die alte Enterprise. Doch wirklich glücklich war er in dieser Zeit nicht. Wie er selber sagte, fühlte er sich nicht erfüllt, da es unter anderem keinen Konflikt zwischen den Figuren gab und die Arten von Geschichten, die erzählt werden konnten, limitiert waren. Weshalb er die Serie dann nach einem Jahr wieder verließ, wenn auch nicht in Unfrieden.

Denn Michael Piller, der damalige Showrunner von The Next Generation, blieb mit ihm in Kontakt und holte ihn für Star Trek – Deep Space Nine zurück. Was eine gute Entscheidung war, da Ira Steven Behr maßgeblich mit dafür verantwortlich sein sollte, dass die Serie sich so den Ruf aufbauen konnte, für die man sie heute kennt. So war er die erste Season im Jahr 1993 der Supervising Producer, wurde dann 1994 Co-Executive Producer, ehe er 1995 zum richtigen Executive Producer und Showrunner der Serie wurde. Er war es auch, der für die Entwicklung des wichtigsten Storyarcs der Reihe zuständig war, den Dominion Krieg. Und mit insgesamt 53 Episoden verfasste er mehr Drehbücher als irgendein anderer Drehbuchautor der Reihe. So schrieb er unter anderem die Skripte für Folgen wie Die Suche 1 und 2 oder das Serienfinale Das, was du zurücklässt.

Doch auch die Ferengi sollten von ihm profitieren. Denn er war es, der diese Spezies zu dem weiterentwickeln sollte, für die sie heute bei vielen Fans beliebt ist: Nämlich eine raffgierige, durch und durch kapitalistische Gesellschaft mit überraschenden Aspekten. Und so war es ebenfalls kein Wunder, dass er 1995 Die Erwerbsregeln niederschrieb und sogar mit dem Produzenten Robert Hewitt Wolfe 1997 Legends of the Ferengi verfasste, in dem Kurzgeschichten zu einigen Regeln erzählt wurden.

Der Phantastik treu geblieben

Nach dem Ende von Deep Space Nine war Ira Steven Behr nicht lange beschäftigungslos. So wurde er 2002 zum Consulting Producer der James Cameron-Serie Dark Angel und von 2002 bis 2003 Executive Producer der damaligen Twilight Zone-Inkarnation, für die er ebenfalls Drehbücher für vier Folgen beisteuerte. Auch bei 4400 – Die Rückkehrer war er von 2004 bis 2007 der ausführende Produzent und steuerte insgesamt 15 Skripte bei.

2011 war er Showrunner der Serie Alphas und dasselbe auch von 2014 bis 2016 in der Reihe Outlander: Die Highland Saga. Zuletzt produzierte er Lucky, einen der letzten Auftritte des Schauspielers Harry Dean Stanton, und die via Crowdfunding finanzierte Dokumentation What we left behind: Looking Back at Star Trek – Deep Space Nine. Dies war auch das einzige Mal, dass er Regie führte.

Über das Privatleben des Drehbuchautoren und Produzenten ist nichts bekannt.

Ira Steven Behr im Web

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Götz Piesbergen

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