In Star Trek – Voyager 14: Architekten der Unendlichkeit Buch 1 erwartet ein ungewöhnlicher Planet die Full Circle Flotte.

Star Trek Voyager 14 Architekten der Unendlichkeit Buch 1
© Cross Cult

Zurück in den Delta-Quadranten

Ich bin kein Fan der Voyager-Fernsehserie. Es gab viel Potenzial, das jedoch kaum umgesetzt wurde. Die Romane von Kirsten Beyer hingegen zählen mit zu den besten Star Trek-Reihen, die momentan von Cross Cult herausgebracht werden.

Wann die Autorin geboren wurde, ist nicht bekannt. Sie hat ihren Master in „Fine Arts und Acting“ an der UCLA, der University of California und Los Angeles gemacht. Mit Star Trek – Voyager ist sie seit der Fernsehzeit verbunden, da sie wiederholt Stories für die Reihe einreichte, die jedoch nie verfilmt wurden. Einige Zeit später kam sie in Kontakt mit Marco Palmieri, dem damaligen Redakteur der Star Trek-Romane beim Pocket Book-Verlag und konnte dort ihr erstes Buch unterbringen. Später wurde sie die Nachfolgerin von Christie Golden als Hauptautorin der Voyager-Bücher im Litverse. Diese Arbeit führte dann am Ende auch dazu, dass sie Drehbuchautorin bei den neuen Trek-Serien Discovery und Picard wurde.

Die Voyager, unter dem Kommando von Captain Chakotay, ist Teil der „Full Circle“-Flotte, geführt von Admiral Janeway. Diese erforscht den Delta Quadranten und stößt dabei auf fremde Völker und Welten. Zu Letzterem gehört auch ein Sonnensystem, das einen Planeten beherbergt, der nicht innerhalb der habitablen Zone liegt. Doch auf der Welt finden sich merkwürdige Kuppeln, in denen ein Leben möglich ist. Nach näherer Untersuchung wird beschlossen, dass die Besatzungen der Raumschiffe dort eine dringend benötigte Erholungspause einlegen sollen.

Die Chance, sich zu beweisen

Lieutenant Devi Patel sieht darin die Chance, eine aufsehenerregende Entdeckung zu machen, mit der sie sich hervorheben kann. Harry Kim hingegen hat ganz andere Sorgen: Seine Freundin Nancy Colon, die an einer unheilbaren Genkrankheit leidet, erleidet einen Anfall und fällt ins Koma. Dabei stellt sich heraus, dass dadurch das gemeinsame Kind in Gefahr gerät. Der Embryo kann gerettet werden, doch wie soll es jetzt weitergehen?

Man kann, wenn man Architekten der Unendlichkeit Buch 1 liest, sehr gut erkennen, wieso die Voyager-Reihe unter Kirsten Beyer so gelungen ist. Einerseits verwendet sie altbekanntes, wie das titelgebende Schiff sowie einige bekannte Besatzungsmitglieder wie Tom Paris. Andererseits bettet sie all dies in ein abwechslungsreiches Szenario ein, garniert mit vielen Extras, nämlich der „Full Circle“-Flotte sowie der Mission, den Delta Quadranten nach dem Verschwinden der Borg zu erforschen.

Mit dem vorliegenden Roman führt Kirsten Beyer dabei viele Subplots, die sie in den letzten Büchern anfing, weiter. Den Fokus legt die Autorin hierbei auf das Beziehungsdrama zwischen Nancy Conlon und Harry Kim. Letzterer hatte ja in Sachen Beziehungen nie ein glückliches Händchen und das wird in Architekten der Unendlichkeit Buch 1 weitergeführt. Denn mit diesem Band kommt eine tragische Komponente mit hinzu, in Form des Kindes, das die beiden gezeugt haben und das in allerletzter Sekunde gerettet werden kann. Dadurch entstehen mehrere Fragen: Wer kümmert sich um das Baby, wenn es „geboren“ wird? Und was ist, wenn Nancy Colon wieder erwacht? Ist sie mit der Aktion der Ärzte im Nachhinein überhaupt einverstanden?

Ein unnötiger Cliffhanger

Anschaulich beschreibt die Autorin dabei die Anstrengungen der Ärzte, wie sie sowohl um das Leben des Lieutenants als auch des Kindes kämpfen. Hier sieht man wunderbar, wie unterschiedlich die Doktoren von der Persönlichkeit sind und am Ende trotzdem zusammenarbeiten. Das fällt vor allem bei dem Holodoc auf, der zwar immer noch seine schon fast obligatorischen arroganten Phasen hat, die aber durch die Kooperation mit seinen geschätzten Kollegen deutlich gedämpft werden.

Auch der Grund für den Ehrgeiz von Devi Patel wird gut dargestellt. Man empfindet dabei sogar fast so etwas wie Sympathie für sie. Wobei einem natürlich von Vorneherein klar ist, dass ihr Unterfangen nicht gut ausgehen wird.

Leider endet Architekten der Unendlichkeit Buch 1 auf einem fiesen Cliffhanger. Hier ist das Problem, dass dieser nicht Teil der US-Vorlage war, sondern von Cross Cult selber so eingefügt wurde. Das verursacht einen bitteren Beigeschmack, da es viel zu sehr an die Methoden von Bastei Lübbe erinnert, die die Honor Harrington-Bücher zuletzt immer auf zwei Romane aufteilten, selbst wenn die Originalbücher diesen Vorgang nicht rechtfertigten. Das auch Cross Cult so etwas macht, enttäuscht.

Doch davon mal abgesehen ist dies ein sehr guter Roman.

Bewertung 13/15

Autor: Kirsten Beyer
Titel: Star Trek – Voyager 14: Architekten der Unendlichkeit Buch 1
Originaltitel: Star Trek – Voyager: Architects of Infinity
Übersetzer: Renè Ulmer
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 02/2020
Einband: Taschenbuch
Seiten: 264
ISBN: 978-3-86425-761-2
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