Die Orville soll erste Friedensverhandlungen mit den Krill aufnehmen. Aber Gordons alter Freund Orrin versucht das mit allen Mitteln zu verhindern.
Staffel 2, Folge 10
Das Blut der Patrioten – Blood of Patriots
Die Handlung
Um Friedensgespräche aufzunehmen, trifft sich die Orville mit einem Krillschiff. Von dort flieht bei der Ankunft ein Shuttle, das mit zwei Insassen auf der Orville landet. Es sind Gordon Malloys alter Freund Orrin Channing und dessen Tochter Leyna. Vor 20 Jahren haben die Krill sie bei einem Angriff gefangen genommen. Orrins Frau wurde getötet.
Die Krill werfen dem Flüchtenden vor, vier ihrer Schiffe zerstört zu haben – trotz Waffenstillstand. Sie drohen, die Friedensverhandlungen auszusetzen, sollte Captain Mercer den Mann nicht umgehend ausliefern. Ed sucht verzweifelt nach einer anderen Lösung. Aber das Verhalten des neuen Gastes ist seltsam. Die Orville-Crew misstraut ihm, vor allem, als im Maschinenraum Gegenstände verschwinden. Nur Gordon hält weiter an seinem alten Freund fest. Erst als Orrin ihn um Hilfe bei der Beschaffung eines Shuttles bittet, um eine Fortsetzung der Friedensgespräche zu verhindern, wacht Malloy auf. Er berichtet Sicherheitschefin Talla von den Plänen und will Captain Mercer in Kenntnis setzen.
Trotzdem kapert Gordon mit Orrin ein Shuttle. Wie sich herausstellt, ist dies aber lediglich eine List, um die Motive seines Freundes aufzudecken. In der Zwischenzeit erkennt Dr. Finn, dass Leyna nicht die ist, die sie vorgibt. Sie gehört zur Spezies der Envall, deren Blut bei Kontakt mit Stickstoff explodiert. Somit ist das Mädchen eine exzellente Waffe, die ihr vermeintlicher Vater in seinem persönlichen Kampf gerne nutzte. Nun plant Orrin eine Selbstmordmission. Er will das Krillschiff, das eigentlich für eine Friedensmission gekommen ist, in die Luft jagen. Gordon zerstört aber die Steuerkonsolen und entkommt in letzter Minute mit einem Raumanzug. Das Shuttle mit Orrin an Bord explodiert.
Ed unterzeichnet mit der tiefreligiösen Spezies schließlich ein vorläufiges Friedensabkommen.
Rezension
Es hat 21 Folgen gedauert, bis wir Gordon einmal von einer ernsten Seite zu Gesicht bekommen. Es steckt offenbar doch weit mehr in ihm, als die Fähigkeit, alles nur mit einem flachen Witz zu kommentieren. So ist es fast ein bisschen schade, dass er im Vergleich zum Rest der Crew bisher so wenig ernsthafte Sendezeit bekommen hat. Aber besser spät als nie. Man kann sich gut in seine Zwickmühle hineinversetzen. Soll er nun seinen Freund verraten, der ihm vor 20 Jahren das Leben rettete und dafür in Gefangenschaft landete? Oder soll er seinen Prinzipien treu bleiben und doch lieber die Umsetzung eines recht zweifelhaften Friedensabkommens mit den Krill unterstützen?
Auch kann der Zuschauer sehr gut mitfühlen, wie viel Überwindung Malloy aufbringen muss, sich aus dem Shuttle in den freien Raum zu stürzen. Sehr viel Liebe zum Detail liefern auch die kleinen Kratzer, die in diesem Moment auf dem Schutzhelm zu sehen sind. Warum Malloy so lange an seinem alten Freund festhält, bleibt fraglich. Sonderlich sympathisch wirkt Orrin (MacKenzie Astin) jedenfalls von Anfang an nicht. Talla bringt es auf den Punkt: Sie vertraut ihm nicht, kann das Gefühl aber nirgendwo festmachen. Ihr gehören auch die wenigen witzigen Momente der Folge. Sie muss Zeit schinden, weil Ed noch Nachforschungen über die zerstörten Krillschiffe anstellen will. Deshalb lässt sich die Sicherheitschefin einiges einfallen, um das Boarding der Krill zu erschweren: Von völlig unnötigen Fragen, über Urinproben, bis hin zu Einweghandschuhen. Den entnervten Krill bleibt keine Peinlichkeit erspart. Sie bleiben aber verhältnismäßig geduldig.
Etwas schade ist, dass der Handlungsstrang um Isaac völlig hinten überfällt. Nach Identity I und II sitzt er einfach wieder auf der Brücke und leistet Dienst, so als ob nichts gewesen wäre. Hier hätte man – wenigstens kurz – über das Geschehene diskutieren müssen.
Außerdem erstaunt, dass die bisher so feindseligen Krill mir nichts dir nichts zu Gesprächen bereit sind. Bisher waren sie schließlich nicht unbedingt für ihr Entgegenkommen und ihre Offenheit gegenüber „Ungläubigen“ bekannt. Eine „Füllfolge“ hätte gutgetan, die das „Dazwischen“ zumindest ein wenig beleuchtet.
Bemerkenswert
Der englische Original-Titel “Blood of Patriots” bezieht sich auf ein berühmtes Zitat von Thomas Jefferson: “The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants”. Tatsächlich ist die Episode eine erweiterte Metapher. Orrin nennt sich selbst einen Patrioten und benutzt Envall-Blut als Waffe, um Rache zu nehmen für den Tod seiner Familie und den Frieden mit den Krill zu verhindern. Sein unrühmlicher Tod sichert den Frieden und nährt den “Baum der Freiheit”.
„Blood of Patriots“ wurde von Seth MacFarlane geschrieben. Regie führte Rebecca Rodriguez.
Fazit zu Das Blut der Patrioten
Unterm Strich eine gelungene Folge. Schön ist wie immer, dass The Orville keine Schwarz-Weiß-Malerei betreibt: Idioten sind sowohl bei den Krill als auch in der Planetarischen Union zu finden.
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