Alarm auf Siga – die Planetenmaschine soll aktiviert werden und könnte einfach alles verändern.

Die Planetenmaschine
© Pabel-Moewig Verlag KG

Titel: Die Planetenmaschine
Autor: Rainer Schorm
Titelbild: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erschienen: 03.04.2020

Zur Handlung

Ronald Tekener landet ohne seine Schwester, welche auf dem Transport durch den Zeitbrunnen (siehe NEO 222) verloren geht, auf Siga. Dort kommt es zu seltsamen Vorfällen: Eine Politikerin verschwindet, die für die Kolonie lebenswichtige Aalzucht wird sabotiert und der auf Luna gestohlene Kreellblock mit Eric Leyden und Co. taucht ebenfalls auf Umwegen auf Siga auf.

Es beginnt eine wilde Jagd, welche in der Tiefe des Planeten endet. Dort befindet sich eine Planetenmaschine, welche im Auftrag von Iratio Hondro in Betrieb genommen werden soll und die Raum-Zeit verändern könnte. Batterie dieser Maschine soll besagter Kreellblock sein.

Eine zufällig zusammengewürfelte Einsatztruppe aus dem Kaiser von Olymp, dessen Assistenten, zwei Siganesen, einem Ertruser, einem Ferronen sowie Ronald Tekener und einem Frachterkapitän in Diensten der Abteilung III verhindern die Aktivierung in letzter Sekunde.

Gedanken zu “Die Planetenmaschine”

Ich muss an dieser Stelle den Roman in zwei Teile unterteilen, auch wenn er vom Aufbau her sogar drei Teile enthielt. Mit dem ersten Teil, welcher in etwa die ersten 50% umfasst, habe ich mich unwahrscheinlich schwergetan. Für mich persönlich waren diese 80 Seiten zäh zu lesen, schienen handlungstechnisch nur sehr langsam voranzukommen und ich hatte schon die ernsthafte Befürchtung, dass wir nach den wirklich hervorragenden letzten NEOs hier einen steilen Qualitätsabfall erleben würden. Zum Glück gab es noch den “zweiten Teil”.

Etwa ab der Hälfte ging es nämlich richtig los. Neben Action, neuen Figuren und tatsächlichem Handlungsfortschritt gab es auch den einen oder anderen Hintergrund. Letztere wurden zwar großteils eher angedeutet und noch etwas mythisch verschleiert, aber das ist zu diesem Zeitpunkt natürlich völlig nachvollziehbar, schließlich befinden wir uns gerade in der Mitte der laufenden Staffel.

Ein paar begeisternde Fakten oder neue Rätsel, die mir den vorliegenden NEO dann doch wieder deutlich versüßten:

  • Mit Neryman Tulocky tritt erstmals ein Oxtorner auf den Plan. Woher der plötzlich kommt, warum keiner von dieser Kolonie (wenn es denn eine ist?) je gehört hat und ob er vielleicht sogar einen Okrill besitzt (hoffnungsvoll lächelnd sitzt der Autor des Beitrages vor dem Monitor), bleibt dabei noch offen.
  • Anson Argyris geht in den Einsatz und am Ende wird seine Maske beschädigt. Ronald Tekener erkennt die Person darunter und ist erstaunt oder sogar entsetzt. Aber auch diese Identität bleibt zunächst im Dunkeln.
  • Iratio Hondro ist zurück. Das mag einem gefallen oder nicht, aber diese Geschichte ist natürlich noch nicht zu Ende erzählt. Er greift also nach der nächsten Kolonie, scheitert aber erneut.
  • Die Planetenmaschine, welche wir auch aus dem Compariat schon kennen, scheint keine Ausnahmeerscheinung zu sein. Auch auf Epsal und Imart muss es eine solche Vorrichtung geben, wie wir erfahren. Wer hat sie erbaut? Welchem Zweck dienen sie und warum wissen ES und NATHAN scheinbar deutlich mehr darüber?
  • Auch die Zeitbrunnen scheinen damit in ganz enger Verbindung zu stehen. Beides, Zeitbrunnen und Planetenmaschinen sind zudem uralt. Die Liduurii sehen dagegen wie Kinder aus, wie uns Argyris verrät.

Dann ist da ganz am Ende noch ein Detail, über das ich gestolpert bin. Hier sagt Anson Argyris auf die Frage, ob tatsächlich die Raum-Zeit verändert werden könnte:

“Mit Planetenmaschinen wie dieser? Ganz ohne Zweifel. Sie wurden nicht zu dem Zweck gebaut, zu dem Hondro sie benutzen soll, aber es ist möglich.”

Zu dem Hondro sie benutzen SOLL? Hier wird ein eindeutiger Hinweis auf noch viel höhere Instanzen gelegt. Damit wird Hondro wahrscheinlich selbst zu einer Marionette. Es fragt sich nur: zu wessen?

Fazit

Verglichen mit der unglaublich hohen Qualität der vorherigen NEOs sackt dieser leicht ab. Zum Glück nimmt Rainer Schorm ab der Mitte jedoch ordentlich Fahrt auf und präsentiert ab dieser Stelle ganz viel Lesevergnügen. Für mich ist dieser Verlauf schon fast ein typischer Schorm-NEO. Ganz oft habe ich Probleme, in den Roman reinzukommen, habe am Ende aber trotzdem das Gefühl, dass sich das Durchhalten absolut gelohnt hat. Letztlich meckere ich hier auf hohem Niveau. Nachdem wir NEO-Leser in letzter Zeit ziemlich verwöhnt wurden, war das jetzt ein halber Roman auf etwas niedrigerem – aber noch lange nicht schlechtem – Niveau!

Vor allem die vielen kleinen Hinweise in der zweiten Hälfte haben mich absolut entschädigt. Gemeinerweise endet auch dieser NEO wieder mit einem fiesen Cliffhanger. Die Expokraten scheinen daran aktuell ganz besonders viel Spaß zu haben. Aber sollen sie ruhig, solange wir dafür so viel Lesespaß bekommen!


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