Lesezeit circa: 5 Minuten

Die SOL auf dem Weg nach Arkon – die Terraner treffen auf Überschwere, Verräter und Die Imperatrix

Perry Rhodan NEO 261 – Die ImperatrixTitel: Die Imperatrix
Autor: Ben Calvin Hary
Titelbild: Dirk Schulz/Horst Gotta
Erschienen: 17. September 2021

Zur Handlung

Nach einer erneuten Raumschlacht gegen die Maahks, welche durch eine Flotte von Gon Mekara – oder Überschweren – unter dem Kommando des Kriegshelden Leticron zum Guten gewendet wird, fliegt die SOL den Flottenstützpunkt Salex IV an.

Dort bittet der Stützpunktkommandant – der gleichzeitig Atlans Ziehbruder ist – um Hilfe bei der Aufklärung einer Verschwörung. Da Atlan zufällig mitbekommt, dass seine Mutter, Die Imperatrix, sich inkognito auf dem Planeten aufhält und offenbar verletzt ist, willigt er ein, um gleichzeitig nach ihr zu suchen.

Die Nachforschungen führen dazu, dass Leticron als Hintermann der Verschwörung enttarnt werden kann, Atlans Mutter entführt und dank seiner überall postierten Spitzel mit seiner kompletten Flotte entkommt.

Gedanken zu Die Imperatrix

Fangen wir mal ganz vorn im Roman an, bei der Raumschlacht gegen die Maahks: Die Inszenierung der SOL und ihrer überlegenen technischen Möglichkeiten gelingt hier hervorragend. Oft muten Raumschlachten in Romanen wie wildes, planloses Geballere an, hier ist das jedoch komplett anders und die taktische wie waffentechnische Finesse kommt klar herüber. Sehr schöne Passage, wirklich toll gelöst.

Der Auftritt Leticrons und seiner Überschweren kam etwas überraschend, da wir diesen Charakter eigentlich in der Seriengegenwart im Solsystem und nicht in der tiefen Vergangenheit vermuteten. Da die Gon Mekara laut Atlan jedoch irgendwann im Laufe der Geschichte der Methankriege spurlos verschwunden und in der Gegenwart – angeblich – nicht mehr existent sind, ergibt sich schon hier ein Bild, was wohl passiert ist, bzw. in der Relativgegenwart der SOL – also vor 10.000 Jahren – erst noch passieren wird. Immer diese Zeitreisen – verwirrend.

Dass Leticron ein schlimmer Finger ist, war sicherlich schon vor seinem Auftritt in diesem Band klar, im ersten Moment war jedoch noch nicht abzuschätzen, ob er zu diesem Zeitpunkt schon sein eigenes Süppchen kocht oder ob dies erst im Laufe der Geschichte passieren wird. Am Ende sind wir schlauer, auch wenn nur angedeutet wird, was die ominöse neue Ordnung sein soll.

Da war doch was mit neuer Ordnung in einem anderen Universum … Star Wars anyone? Na egal, wir lassen uns überraschen.

Atlans Wunsch, seine Mutter wiederzusehen, ist grundsätzlich zwar absolut nachvollziehbar, jedoch handelt er dabei ziemlich fahrlässig und naiv. Das erkennt er ja sogar selbst, bringt jedoch trotzdem wissentlich die Zeitlinie in Gefahr, indem er versucht, seine Mutter zu finden. Für einen normalen Menschen sicher eine sehr schwierige Entscheidung, für ein Wesen mit seiner Lebenserfahrung jedoch nur bedingt verständlich.

Und dann wäre da noch der gute Alaska Saedelaere. Ein Transmitterunfall, ja lieber Ben Calvin Hary? Danach ein leuchtendes Gesicht und Menschen, die ihn nicht direkt ansehen können? Ich gebe zu, ich wurde hier als Leser beider Serien, also NEO und der Originalserie, gehörig aufs Glatteis geführt. Das war eine wirklich gelungene Anspielung auf sein Schicksal in der Erstauflage. Dass Alaska im Anschluss eine ominöse Stimme im Kopf hört, macht den Vorfall allerdings dann doch wieder bedeutsam und spannend.

Das Ganze hat für mich nur einen kleinen Beigeschmack: Wenn es bei NEO inzwischen Personentransmitter gibt, die von den Terranern genutzt werden, wurden sie nie richtig erwähnt oder eingeführt. Meines Wissens gab es Transmitter während des galaktischen Rätsels – welche die Terraner im Gegensatz zur EA aber nie adaptiert haben – und es gibt die Situationstransmitter, welche aber zu groß sind, um sie stationär in einem Raumschiff zu installieren. Das ist also meiner Meinung etwas holprig – schade.

Ich will aber nicht allzu kleinlich sein, das ist nur ein kleines Detail, das mich beim Lesen irritiert hat.

Fazit mit Wertung

Insgesamt hat mir Die Imperatrix gut gefallen. Besonders Nivoo, der Kolonialarkonide von etwas kindlicher Statur, war ein spannender Charakter. Leider fällt der Roman für mich zum Staffelauftakt von Lucy Guth trotzdem etwas ab, was aber an meiner Transmitterirritation liegen mag, über die ich tatsächlich länger gegrübelt und recherchiert habe.

Zudem hatte ich ein wenig mit dem doch etwas egoistisch-naiv handelnden Atlan zu kämpfen. Zwar ist mir sein Motiv klar, jedoch bin ich der Meinung, dass ein Wesen mit solcher Lebenserfahrung etwas umsichtiger handeln müsste.

Nichtsdestotrotz ein guter NEO, der von mir 6,5 von 10 Punkten bekommt.

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Sven Fesser
Ein Gedanke zu „Review: Perry Rhodan NEO 261 – Die Imperatrix“

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