Bedeutet Breaking Bad, dass Loki wieder mit dem Bösen flirtet?

Über weite Teile famos

Auf der Suche nach Sylvie finden Loki (Tom Hiddleston), Mobius (Owen Wilson) und B-15 (Wunmi Mosaku) den abtrünnigen Hunter X-5 (Rafael Casal). Der erweist sich als mit allen Wassern gewaschen und weiß, welche Knöpfe er drücken muss, damit die Leute, die ihn verhören, austicken. Doch der Gott der Lügen schafft es, aus ihm die gewünschten Infos herauszubekommen.

Die Spur führt in eine andere Zeitlinie, in der Sylvie (Sophia Di Martino), nach dem sie den, der bleibt, getötet hat, eine scheinbar glückliche Existenz als Mitarbeiterin in einem 80er-Jahre-McDonalds gefunden hat. Doch die Ankunft von Loki, Mobius und X-5 vergällt ihr sichtlich die Freude. Vor allem auch dann, als sie überredet wird, Abtrünnige TVA-Mitarbeiter aufzuhalten, die die anderen, auswuchernden Zeitlinien stutzen wollen.

Über weite Teile ist Breaking Brad eine famose Episode. Eine, die mit guten Charaktermomenten glänzen kann. Eine, in der Sylvie wieder auftaucht. Allerdings auch eine, die am Ende etwas auseinanderfällt.

Gut? Oder Böse?

Der Titel dieser Folge ist dabei nicht zufällig gewählt. Über weite Teile der Episode sieht man einen Loki, dessen Art und Weise mit der er gewisse Dinge macht, immer mehr an sein früheres Verhalten erinnern. Also an sein Gebaren aus der Zeit von Avengers oder Thor. Er agiert schurkenhaft, nutzt wieder mehr seine Magie, um andere zu manipulieren oder reinzulegen. Und die ganze Zeit stellt sich die Frage, ob sein Vorgehen nur gespielt ist, oder ob er wirklich zu alten Gewohnheiten zurückkehrt, um ans Ziel zu kommen.

Doch noch etwas wird in Breaking Brad gezeigt. Nämlich seine Freundschaft zu Mobius. Als dieser von X-5 erfolgreich dazu gebracht wird durchzudrehen, ist es Loki, der fragt, ob alles mit ihm in Ordnung sei. Die Szene, in der beide schließlich in der Cafeteria zusammensitzen und sich unterhalten, beweist dabei, wie viel dem einstigen Lügengott an dem TVA-Mitarbeiter liegt.

Der übrigens in dieser Folge Erstaunliches von sich gibt. Denn er will nicht wissen, wie sein früheres Leben war. Er meint, er sei glücklich mit seiner Existenz in der TVA. Ob dies jetzt nur vorgeschoben ist oder wirklich so, kann man im Moment nicht beurteilen. Doch die Art und Weise, wie er das betont, deutet darauf hin, dass es eine Selbsttäuschung sein könnte.

Ein wunderbares Wiedersehen

Sehr schön ist in Breaking Brad das Wiedersehen mit Sylvie. Und hier muss man wieder die schauspielerische Leistung von Sophia Di Martino loben. Zu sehen, wie sie glücklich hinter dem Tresen von McDonalds steht, nur um dann beim Anblick von Loki und der TVA ihr Lächeln zu verlieren, ist grandios. Gleichzeitig ist aber auch verständlich, wieso sie den anderen gegenüber kühl und eher zurückhaltend agiert. Schließlich repräsentieren diese ein Leben, welches sie eigentlich meint, zurückgelassen zu haben.

Lobenswert ist auch die Darstellung von X-5, der selbst in den Momenten, wo er gefangen ist, die Zügel in der Hand behält und sich meisterhaft darauf versteht, Loki und Mobius zu manipulieren. Erst dann, als der einstige Gott anfängt, sich wieder wie ein Schurke zu verhalten, spricht er. Hoffentlich bleibt die Figur einem erhalten, denn sie ist famos.

Dabei wird der Webstuhl der Zeit und das Bemühen, diesen zu fixen, nicht vergessen. Auch hier kommt es zu einigen Überraschungen, nämlich der Entdeckung, dass man die Zeitaura des einen, der zurückbleibt, braucht, der allerdings, wie man ja aus der ersten Staffel weiß, von Sylvie getötet wurde. Es bleibt spannend zu sehen, wie dieses Problem gelöst werden wird.

Ein nicht so gelungenes Finale

Das Manko an Breaking Brad ist das Finale, in dem man mitbekommt, dass die abtrünnigen TVA-Agenten nahezu alle fremden Zeitlinien stutzen. Es wird hier eine nette Actionsequenz präsentiert, in der Sylvie, die sich dafür in ihre alte Kluft geschmissen hat, Loki und Mobius sowie andere TVA-Agenten die Abtrünnigen angreifen, allerdings nicht verhindern können, dass diese fast erfolgreich sind.

Eigentlich sollte man, wie beispielsweise B-15, von dem Mord an Milliarden Lebensformen entsetzt sein. Uneigentlich lässt es einen kalt, weil einem dieser Mord nur erzählt und nicht exemplarisch gezeigt wird. Und nur anhand von Schilderungen entwickelt man nicht die emotionale Beteiligung, die die Macher der Folge sicherlich wollten.

Breaking Brad ist eine gute Loki-Folge, aber keine grandiose.

 

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Götz Piesbergen

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