Review: Star Trek Prodigy 07 – Erstkontakt

In Erstkontakt kommt es zu einem Treffen mit Dals Vergangenheit.

Geeignet für Neulinge und Veteranen

Während die Holo-Janeway (Kate Mulgrew) versucht, herauszufinden, was mit ihrer ursprünglichen Crew geschehen ist, lenkt sich ihre neue Besatzung damit ab, dass sie ein neu entdecktes Gerät testen. Es handelt sich um einen Standard-Transporter, dessen Eigenschaften sie erstaunt. Doch dann erhalten sie einen Notruf, den Dal (Brett Gray) allerdings schnell als Lüge entlarvt: In Wahrheit hat man es mit einer Ferengi zu tun, genauer gesagt Daimon Nandi (Grey Griffin).

Die will die Crew und das Schiff dann auch gleich für den Erstkontakt mit einer außerirdischen Spezies nutzen. Bedenken der Holo-Janeway, die sogar die Oberste Direktive zitiert, werden ignoriert. Doch am Ende kommt es zu einer vorhersehbaren Katastrophe.

Erstkontakt ist wieder eine Episode, die sowohl Trek-Neulinge anspricht, als auch Veteranen. Letztere werden darüber erfreut sein, eine bekleidete Ferengifrau zu sehen, die den Rang eines Daimons hat und offensichtlich eigene Geschäfte macht. Hier zeigt sich, dass die Reformen von Grand Nagus Zek und seinem Nachfolger Rom gegriffen haben, dass die weiblichen Vertreter ihrer Spezies endlich dieselben Rechte wie die Männer haben. Und auch dieselbe Gier entwickeln.

Riesenfortschritte

Für Trek-Neulinge ist hingegen die Erwähnung der Obersten Direkte interessant. Sie erfahren, was es damit auf sich hat, und lernen in dieser Folge auch den Sinn ihrer Existenz kennen. Und das, ohne dass es wie mit dem Holzhammer daherkommt.

Erstkontakt ist aber auch eine Folge, in der Dal in der Charakterentwicklung Riesenschritte macht. Die Zeiten, wo er ein arroganter und überheblicher Möchtegerncaptain war, sind mit den Ereignissen dieser Episode vorbei. Stattdessen sorgen die Erfahrungen, die er hier macht, dafür, dass sein Charakter endlich sympathisch wird.

Dabei erfährt man in dieser Folge ebenso nähere Details über seine Vergangenheit. Wodurch auch sein bisheriger Charakter auf einmal Sinn ergibt, wieso er sich so aufgeblasen und überheblich gab. Er hat dies quasi von Nandi gelernt, die ihn unter ihre Fittiche nahm. Man weiß zwar immer noch nicht, welche Spezies er ist, aber es erklärt einiges, was einen an seiner originalen Darstellung störte.

Ein Wunderwerk der Technik

Denn die Ferengiefrau gibt sich in Erstkontakt ebenfalls überheblich und arrogant. Ebenso ist sie schlitzohrig, was man bei Dal ja in den Auftaktfolgen auch bemerken konnte. Allerdings wird sie in dieser Folge wie eine typische, stereotype Vertreterin ihrer Spezies charakterisiert. Eine Person, die Profit über alles stellt und dafür nur zu gerne bereit ist, andere zu opfern.

Und auch wenn dies eine Dal-fokussierte Folge ist, werden hier die anderen Figuren nicht vergessen. So zeigt der Beginn dieser Episode, dass aus diesen so unterschiedlichen Individuen mittlerweile eine feste Gemeinschaft geworden ist. Die Art und Weise, wie sie mit dem Transporter herumexperimentieren, wie sie gemeinsam dieses, für sie, Wunderwerk der Technik bestaunen, beweist das. Man muss hier übrigens betonen, dass sie noch nie zuvor mit einem Transporter zu tun hatten, während dessen Existenz von Trekkies schon als gegeben wahrgenommen wird.

Dabei entwickeln sich die individuellen Figuren natürlich, abgesehen von Dal, nicht weiter. Doch das schadet nicht, da sie trotzdem kleine Momente erhalten, wo sie glänzen können und ihre besonderen Eigenschaften nochmal hervorgehoben werden. Jankom beispielsweise kann sein Technikverständnis beweisen, derweil Gwyn einmal mehr ihre Sprachfähigkeiten nutzen darf.

Genial!

Doch auch das Mysterium um den Verbleib der ursprünglichen Crew der Protostar wird weiter vorangetrieben. Es ist schön, dass die Macher der Serie dieses Rätsel nicht ignorieren, sondern ihm weiterhin Zeit geben, damit es sich entwickeln kann. Und am Ende kommt es ja zu einem entscheidenden Durchbruch, der dieses Mysterium zwar nicht endgültig löst, ihm aber neue Impulse gibt.

Erstkontakt ist eine geniale Folge!

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Götz Piesbergen

Götz ist Jahrgang 78 und unser Chefredakteur. Er schreibt über Romane, Sachbücher, Filme, Serien und eine eigene Kolumne. Kurz: Er hält den Laden am Laufen.

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