John Malkovich kennt man vor allem für seine Rollen als Schurke.

Erste Bühnenerfahrungen

Es ist im Grunde genommen nahezu unmöglich, John Malkovich nicht zu kennen. Schließlich ist der Schauspieler in vielen Film- und Fernsehproduktionen aufgetreten, von denen einige geradezu legendär sind. Gleichzeitig ist er auch als Produzent und Drehbuchautor sehr erfolgreich unterwegs.

Er kam am 9. Dezember 1959 in Christopher, Illionois, zur Welt. Sein Vater war staatlicher Konservatoriumsdirektor, seine Mutter war Eigentümerin der Benton Evening News Zeitung und besaß gleichzeitig auch die Zeitschrift Outdoor Illionois ihres Mannes. 5 Kinder hatte das Paar, zwei Söhne und drei Töchter. In einem Interview von 2020 enthüllte der Schauspieler, dass von seinen Geschwistern nur noch eine Schwester am Leben sei.

Der Bildungswerdegang von John Malkovich sah wie folgt aus: Zunächst ging er auf die Logan Grade School, anschließend auf die Webster Junior High School, ehe er seinen Schulabschluss an der Benton Consolidated High School machte. In seinen High-School-Jahren sammelte er erste Theatererfahrungen. Er trat in diversen Produktionen auf, darunter auch in dem Musical Carousel, und sang in einer Folk-Gospel-Gruppe mit. 1972 war er mit der Schule offiziell fertig und schrieb sich an der Eastern Illinois University ein. Dort blieb er allerdings nicht lange, sondern wechselte an die Illinois State University, wo er auf einen Major in Theaterwissenschaften hinarbeitete. Er brach das Studium jedoch ab und studierte Schauspielerei an dem William Esper Studio.

Ein erfolgreicher Tod

Seine Schauspielkarriere fing 1976 an. Gemeinsam mit einigen anderen Schauspielkollegen, darunter auch Gary Sinese, Joan Allen und Glenne Headly, wurde er Teil der Steppenwolf Theatre Company. Und in diesen früheren Jahren seiner Karriere war er überwiegend auf Theaterbühnen zu sehen, wie beispielsweise bei der Produktion A Streetcar Named Desire an der Chicago Wisdom Bridge Theater 1981.

Seine erste Rolle hatte er 1978 in dem Film Eine Hochzeit, wo er einen Hochzeitsgast darstellte. Dafür wurde er jedoch nicht in den Credits gelistet. Bis zu seinem nächsten Filmautritt vergingen dann drei Jahre. Es war 1981, als man John Malkovich wieder in einem Kinofilm sah, und zwar in einer Nebenrolle des Thrillers Der unbekannte Zeuge. Seitdem hatte er in jedem Jahr mindestens einen Auftritt in irgendeiner Produktion.

Eine dieser Produktionen war die Verfilmung des berühmten Theaterstücks Tod eines Handlungsreisenden aus dem Jahr 1985. In diesem Kinofilm hatte Dustin Hoffman die Hauptrolle, derweil Malkovich selbst die nächste größere Rolle hatte, nämlich die von Biff Loman. 1987 war er in der SciFi-Liebeskomödie Making Mr. Right – Ein Mann à la Carte Hauptdarsteller. Im selben Jahr trat er auch an der Seite eines jungen Christian Bales in Das Reich der Sonne auf. Und ein Jahr später hatte er einen kleinen Auftritt im Krimidrama Der letzte Outlaw, in dem Richard Gere die Hauptrolle innehatte.

Ein lukrativer Scherz

1988 war für John Malkovich insofern ein wichtiges Jahr, als dass er erste Produktionserfahrungen sammelte. Er war einer der ausführenden Produzenten des Liebesfilmdramas Die Reisen des Mr. Leary, mit William Hurt und Kathleen Turner in den Hauptrollen. Dieser Film gewann dann auch gleich mehrere Oscars, was nicht das letzte Mal sein sollte, dass einer der Werke, in denen er in der einen oder anderen Art involviert war, diesen Preis erhielt. Er selbst wurde zwar zwei Mal dafür nominiert, gewann ihn aber kein einziges Mal.

1992 trat der Schauspieler gemeinsam mit Hugh Laurie in dem Musikvideo zu Annie Lennoxs Single Walking on Broken Glass auf. Und ein Jahr darauf war er in Wolfgang Petersens Actiondrama In the Line of Fire der Antagonist Mitch Leary. Diese Rolle brachte ihm eine Oscar-Nominierung ein. Clint Eastwood war übrigens der Hauptdarsteller des Films. 1996 wirkte er in dem stargespickten Mysterydrama Nach eigenen Regeln mit. Weitere Schauspieler waren unter anderem Nick Nolte, Jennifer Conelly und Daniel Baldwin. 1997 konnte man ihn in dem Actionfilm Con Air bewundern, wo auch Nicolas Cage und Colm Meaney mitwirkten.

1999 spielte er sich selbst in der Komödie Being John Malkovich. Er meinte, dass er, als er den Titel las, von einem Ein-Zeilen-Gag ausging. Am Ende war es ein 100-Seiten-Scherz, der für jede Menge Preise nominiert wurde, darunter auch 3 Oscars. Ein Jahr darauf war er dann in Shadow of the Vampire Friedrich Wilhem Murnau, der Regisseur des Horrorklassikers Nosferatu. Weitere namhafte Darsteller waren William Dafoe und Udo Kier. Dieser Film wurde für zwei Oscars nominiert, doch genauso wie ein Jahr zuvor ging er leer aus.

Erfolgreiche Produktionen

Im Jahr 2000 wurde er erneut als Produzent aktiv, als er den Kurzfilm Somewhere Else mitproduzierte. Zwei Jahre darauf verfasste er das erste Mal ein Drehbuch. Das war für den Kurzfilm „Hideous Man“, wo er ebenfalls Regie führte. Das war eine der wenigen Male, wo er sich auf den Stuhl des Filmemachers setzte. Ebenso schrieb er zwei Skripte für die französische Dokumentarfilmreihe Les Feux de la rampe, wo er ebenfalls auftrat.

2005 wirkte John Malkovich in der Filmadaption der SciFi-Kultromane Per Anhalter durch die Galaxie mit. Ein Jahr darauf war er Teil der Jugendbuchverfilmung Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter. 2007 war er schließlich wieder als Produzent aktiv, als er die Dramakomödie Juno produzierte. Mitwirkende dieses Films waren unter anderem Eliot Page und Jennifer Garner. 2010 war er ausführender Produzent von Diego Lunas erstem Kinofilm, Abel.

In demselben Jahr trat er auch als Schauspieler in der Comicverfilmung Jonah Hex auf. Wesentlich besser war eine andere Comicadaption, nämlich R.E.D. – Älter. Härter. Besser. Bruce Willis, Morgan Freeman und Helen Mirren waren dabei seine Co-Hauptdarsteller. 2011 stattete er dem Transformers-Franchise einen Besuch ab, als er in Transformers 3: Die dunkle Seite des Mondes den Bruce Brazos darstellte. 2013 kam die Fortsetzung zu R.E.D. Mit dem Titel R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. mit fast denselben Darstellern in die Kinos. Nur dass Morgan Freeman nicht mehr Teil des Films war, dafür aber Anthony Hopkins.

Kein Anzeichen von Müdigkeit

2015 führte John Malkovich erneut Regie. Das war in dem von A Postcard from Istanbul. Im selben Jahr war er außerdem ausführender Produzent in Demolition – Lieben und Leben. 2018 war er in Die Morde des Herrn ABC in allen drei Episoden Hercule Poirot und produzierte die Serie daneben ebenfalls. 2020 spielte er gemeinsam mit Jude Law in der Fernsehserie The New Pope mit und ist seit diesem Jahr auch noch Teil des Maincasts der SciFi-Comedyreihe Space Force. Zuletzt trat er in der Dramakomödie Monsieur Blake zu Diensten als Hauptdarsteller auf.

Auch im hohen Alter wird der Schauspieler nicht müde. So wird er demnächst in der Fernsehserie Unsinkable als Chief Engineer Pollard zu sehen sein. Und bereits 2015 war er Teil der Produktion 100 Years. Der Clou daran ist, dass der Film erst 2115 herauskommen wird. Bis dahin bleibt er der Öffentlichkeit vorenthalten.

John Malkovich lebte von 1993 bis 2003 in Frankreich. Er spricht auch flüssig französisch. Außerdem ist er Eigentümer eines Nachtclubs in Lissabon und hat mit Mr. Mudd ein eigenes Modelabel, für dass er selbst die Kleidung designt. Er bezeichnet sich selbst als Agnostiker und unpolitischer Mensch.

Privat war der Schauspieler von 1982 bis 1988 mit Glenne Headly verheiratet. Das Paar trennte sich voneinander, als herauskam, dass er eine Affäre mit Michelle Pfeifer hatte. 1989 heiratete er Nicoletta Peyran, mit der er zwei Kinder hat.

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Götz Piesbergen

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