Matt Smith dürfte vielen vor allem für seine Rolle des elften Doktors in der britischen Serie Dr. Who bekannt sein.

Ein verhinderter Fußballer

Matthew Robert Smith wurde am 28. Oktober 1982 in Northampton, England, geboren und wuchs dort mit seiner Schwester Laura in Obhut seiner Eltern Lynne und David Smith auf. Sein Großvater war begeisterter Fußballfan und hatte selbst auch aktiv  für Notts County gespielt. Der junge Matt wollte es seinem Opa gleichtun und spielte auch für mehrere Jugendmannschaften in Northampton Town, Nottingham Forest und Leicester City. In der letzteren Mannschaft war Smith der Kapitän und er hätte weitergemacht, hätte er nicht eine üble Rückenverletzung erlitten, in deren Folge er eine Spondylolyse, eine Erkrankung des Wirbels infolge eines Risses oder Bruchs, ausbildete. Damit war seine Karriere als Fußballer vorbei, was ihn sehr mitnahm.

Stattdessen führte ihn sein Weg, eher unfreiwillig, zum Theater. Sein Lehrer hatte ihn zu mehreren Theaterproduktionen angemeldet. Allerdings weigerte Matt Smith sich vehement, daran teilzunehmen. Sein Lehrer gab nicht auf und verschaffte ihm eine weitere Rolle, die er schließlich annahm. So spielte Matt Smith den zehnten Geschworenen in einer Adaption von Twelve Angry Men. Wirklich zufrieden war Smith mit dem Schauspiel nicht. Er wollte immer noch zurück zum Fußball und glaubte, dass Schauspielerei seiner erträumten Karriere nicht besonders zuträglich sei. Daher verweigerte er auch die Teilnahme an einem Theaterfestival. Allerdings blieb sein Lehrer standhaft und überredete Smith, dem National Youth Theatre in London beizutreten.

Offenbar gefiel es dem jungen Mann nach einer Weile doch, so dass er nach der Schule Drama and Kreatives Schreiben an der University of East Anglia studierte und 2005 seinen Abschluss machte.

Theater und TV

Durch seine Mitwirkung beim National Youth Theatre in verschiedenen Stücken wie Murder in the Cathedral und The Master und Margarita, wurde Wendy Padbury, eine Theateragentin, die 1963 die Rolle der Zoe in Dr Who gespielt hatte, auf ihn aufmerksam und verschaffte ihm erste professionelle Rollen. Da Smith noch im Studium steckte, verhandelte er mit der Universität, um sein letztes Jahr abschließen zu können, ohne in den Vorlesungen anwesend sein zu müssen.

2006 erhielt Matt Smith seine erste Fernseh-Rolle in The Ruby in the Smoke. Ein Jahr später wirkte er in mehreren Produktionen mit, unter anderem gemeinsam mit Billie Piper in The Shadow in the North. Ebenfalls 2007 konnte er zum ersten Mal eine Hauptrolle übernehmen und spielte in der Drama-Serie Party Animals den Charakter Danny, einen intelligenten, aber schüchternen Forscher und Politikfreak.

Als David Tennant 2008 seinen Abschied von Dr Who ankündigte, suchte die BBC nach einem Nachfolger. Obwohl Smith damals ein noch relativ unbekannter Schauspieler gewesen war, setzte er sich im Casting unter anderem gegen Paterson Joseph, David Morrissey, Sean Pertwee und James Nesbitt durch. Dabei war er unter den ersten Bewerbern, die für die Rolle vorsprachen, und überzeugte. Da Smith selbst nicht so recht an den Erfolg glauben mochte, sprach er zusätzlich noch für die Rolle des John Watson in der Serie Sherlock vor. Die Rolle wurde ihm jedoch nicht gegeben, da Steven Moffat überzeugt war, dass Smiths exzentrische Schauspielart eher zu Sherlock Holmes selbst gepasst hätte, statt zu dessen Begleiter. Letztlich entschied er sich dafür, Matt Smith zum elften Doktor zu machen, womit Smith zum jüngsten Dr Who-Darsteller seit Serienbeginn wurde.

Die Reaktionen waren gemischt. Die BBC war der Meinung, dass ein 26-Jähriger nicht angemessen für die Rolle des Doktors sei. Die Produzenten hingegen glaubten das Gegenteil, zumal sie von Smiths schauspielerischem Können in Party Animal sehr angetan waren. Die Reihen der Fans spalteten sich in zwei Lager auf. Die einen priesen sein Können, die anderen waren sich sicher, dass Smith zu jung und unerfahren sei. Doch da hatten sie sich gewaltig geirrt. Matt Smith gewann die Herzen der Fans mit seiner Performance. Für seine Rolle als Doktor wurde er in der Kategorie „Outstanding Drama Performance“ der National Television Awards und als „Bester Schauspieler“ für den British Academy Television Awards nominiert.

Über Dr. Who als Charakter sagte Smith: „Der Doktor ist begeistert und fasziniert von den kleinsten Dingen. Von allem. Von allem. Das ist das Wunderbare an ihm als Charakter. Deshalb mögen ihn Kinder, denke ich. Er ist nicht zynisch. Er ist offen für jede einzelne Facette des Universums.” Diese Überzeugung spiegelt sich in seiner Darstellung des elften Doktors eindeutig wieder.

Smith verließ die Serie nach dem Weihnachtsspecial 2013.

Trivia

Die Tweed-Jacketts, die er in Dr Who trägt, gehören allesamt ihm persönlich und er war auch derjenige, der darauf bestand, dem elften Doktor eine Fliege zu verpassen, weil sie cool seien.

Im Gegensatz zu einigen seiner Vorgänger war er kein Dr Who Fan, da die Sendung wegen schlechter Zuschauerzahlen aus dem Programm genommen wurde, als er sieben Jahre alt war.

Angeblich soll Smith etwas ungeschickt sein, so dass man in den Produktionsteams Wetten abschloss, ob Smith während der Dreharbeiten Requisiten zerstören würde.

Er ist gut befreundet mit Billie Piper, Karen Gillan, Arthur Darvill und Jenna Coleman, welche alle Begleitpersonen des Doctors gespielt hatten.

Als Matt Smith erfuhr, dass Jodie Whittaker für die Rolle des dreizehnten Doktors gecastet worden war, schicket er ihr eine Voice-Mail, in der er ihr das gesamte Dr Who Intro vorsang.

2015 zeichnete ihn GQ als einen der 50 bestgekleideten britischen Männer aus.

Er wurde 2008 für die Titelrolle in Merlin – Die neuen Abenteuer, 2016 für die Rolle Jokers in Suicide Squad und Newt Scamander in Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind und 2019 als Mysterio in Spider-Man: Far from Home in Betracht gezogen.

Auf die Frage hin, warum er die Rolle des Doktors nicht für länger spielen wolle, sagte er: „Tom Baker did it for seven years, but he did it in different circumstances. I couldn’t do this for seven years. I’d be run into the ground.”

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Kirsten P.

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