Mit Utopia im Weltenbrand beschäftigt sich Autor Julian Wangler wieder einmal mit Star Trek – Deep Space Nine.

Star Trek Deep Space Nine Utopia im Weltenbrand
Cover © Julian Wangler

Zurück auf die Raumstation

Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich meine Rezension zu Julian Wanglers Sachbuch Star Trek – Deep Space Nine: Welt zwischen Politik, Krieg, Glaube und Hoffnung mit den Worten beendete, dass er sich als nächstes logischerweise mit The Next Generation beschäftigen müsste. Stattdessen überarbeitete er seine bisherigen Bücher, erweiterte sie und brachte sie anschließend nochmal neu heraus. Bei mir selber stießen diese Überarbeitungen auf positive Resonanz. Jetzt hat er sich wieder Star Trek – Deep Space Nine angenommen.

Verändert wurde dabei nicht nur das Cover und der Untertitel des Buches. So heißt es jetzt Utopia im Weltenbrand, was meiner Meinung nach eine passendere und bessere Beschreibung von dem ist, was DS9 im Star Trek-Kosmos so ausgemacht hat. Auch dass die Raumstation jetzt besser zu sehen ist und als kleines Easteregg eine Defiant miteingebaut wurde, passt.

Die überarbeitete Fassung kam übrigens vor dem fünften Band der Star Trek – Chronik heraus. Dass Bücher sich mit demselben Thema beschäftigen, ist Zufall. Und die beiden Bände graben sich auch nicht gegenseitig das Wasser ab, falls man das befürchtet. Stattdessen ist Julian Wanglers Werk eine Analyse von verschiedenen im-Universum-Aspekte. Er widmet zwar einen ausführlichen Abschnitt der Serie und ihrer Entstehungsgeschichte an sich. Aber wer diesbezüglich mehr wissen möchte, der ist mit dem Werk der Herren Prahl, Walch und Sülter besser beraten. Hier geht es um die Figuren, um die Geschichte der Raumstation oder um die Raumschiffe, die man teilweise in der Serie sehen konnte.

Wer war schuld am Krieg?

Neu sind in Utopia im Weltenbrand einige Kapitel und Abschnitte, derweil der Autor außerdem einige alte Kapitel überarbeitet hat. Definitiv neu ist dabei mein persönliches Highlight, nämlich das Essay, wer Schuld an dem Dominionkrieg hat, bzw. eine alternative Beobachtung davon. Wer wissen möchte, wieso ich die Werke von Julian Wangler so feiere, der sollte diesen Abschnitt lesen.

Denn hier beschäftigt er sich mit der These, dass der Krieg vor allem die Schuld der Föderation war. Und in der Tat liefert er dafür einige gute Argumente, wie beispielsweise, dass in einer Zeit, wo der Konflikt bereits am Köcheln war, im Gamma Quadranten Kolonien gegründet wurden. Wobei er gleichzeitig das Dominion nicht von aller Schuld freispricht, sondern darauf verweist, wie es sich benommen hat, dass es eben auch xenophobisch ist.

Ebenso lesenswert sind in Utopia im Weltenbrand die Abschnitte über die Raumschiffe, vor allem zu denen des Dominions. Hier streicht er die verschiedenen Zwecke hervor, die diese Schiffe erfüllen mussten. Die Kleinen als schnelle Eingreiftruppe ohne sonderlich Komfort. Die Großen hingegen multifunktional, nicht nur für den Angriff geeignet. Sondern auch für diplomatische Missionen. Zwar hätte man sich hier ein paar mehr Bilder gewünscht. Aber vermutlich wäre das wegen Copyright-Problemen nicht möglich gewesen.

Ein Must-Read!

Und bei den Romanen stellt Julian Wangler eine hierzulande nie erschienene Romantrilogie vor, die zu der Zeit der Okkupation Bajors durch die Cardassianer stattfinden. Das, was er beschreibt, klingt alles sehr interessant und ist definitiv eine Lücke, die man als Liebhaber der Star Trek-Literatur besitzen muss. Außer natürlich, Cross Cult erhält genügend Leser-Feedback, um auch diesen Dreiteiler ins Deutsche zu übersetzen. Fall dies geschehen sollte, wäre dies sehr schön.

Insgesamt ist auch die Neuauflage ein Must-Read und ein Must-Have! Und jetzt heißt es abwarten, was als Nächstes von Julian Wangler kommen wird. Lesenswert wird es definitiv werden!

Autoren: Julian Wangler
Titel: Star Trek: Deep Space Nine – Utopia im Weltenbrand
Verlag: BoD – Books on Demand
Erschienen: 01/2024
Einband: Taschenbuch
Seiten: 460
ISBN: 9-783758-316166
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen
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