Mara Jade ist Palpatines private Attentäterin, doch seinen letzten Auftrag kann sie erst nach dessen Tod erfüllen.

Star Wars Legends 037 Mara Jade Die Hand des Imperators
Cover © Panini Comics

Handlung

Nachdem Mara Jade damit gescheitert ist, Luke Skywalker auf Tatooine zu töten, erhält sie vom Imperator einen neuen Auftrag. Der hat für Luke ohnehin andere Pläne und sorgt sich mehr um einen Gangsterboss namens Dequc, der aus den Überresten des Verbrechersyndikats Schwarze Sonne unter der daran angelehnten Bezeichnung Schwarzer Nebel ein neues Unterweltimperium zu erschaffen gedenkt. Mara soll ihn auf dem Handelsplaneten Svivren ausfindig machen und ausschalten.

Zunächst scheint ihr dies mit Hilfe des imperialen Offiziers Strok auch zu gelingen und so meldet sie ihrem Meister den Erfolg. Zurück auf Coruscant stellt sie jedoch fest, dass sie einen Doppelgänger getötet hat. Als sich Palpatine telepathisch bei ihr meldet, befürchtet sie, für ihren Misserfolg bestraft zu werden. Doch darum geht es ihrem Meister gar nicht. Er übermittelt ihr lediglich das Bild seiner Mörder, kurz bevor er stirbt.

Der Tod des Imperators hat auf Coruscant einige Jubelfeiern zur Folge, welche die Geheimdienstchefin Ysanne Isard sofort niederschlagen lässt. Außerdem lässt sie Mara Jade verhaften, da sie sich ihrer Rolle für das Imperium nicht ganz sicher ist und in ihr eine mögliche Konkurrentin sieht. Das Angebot, alles über sich offen zu legen und für Isard zu arbeiten, lehnt Jade ab und flüchtet aus dem Gefängnis im imperialen Palast, den sie besser kennt als die Geheimdienstchefin.

Mara verlässt Coruscant und taucht zunächst auf Phorliss unter, wo sie ihren Lebensunterhalt als Kellnerin verdient. Ihr Chef Gorb Drig behandelt sie gut und bietet ihr sogar eine Unterkunft an. Einige Stammgäste wie Jorshmin wachsen ihr ebenfalls ans Herz. Doch eines Tages tauchen Schläger des Schwarzen Nebels auf, um Schutzgeld zu erpressen. Zwar kann Jade die Verbrecher ausschalten, doch sterben dabei Gorb und Jorshim. Dies veranlasst sie dazu, ihre Mission wieder aufzunehmen und Dequc auszuschalten.

Sie nimmt die Spur des Schwarzen Nebels auf, was sie nach Nezmi führt. Dort erregt sie die Aufmerksamkeit eines Kasinobetreibers, dem sie zum Schein Technologien anbietet, mit denen sich angeblich Spieltische manipulieren lassen. In Wahrheit hat die machtsensitive Frau das Spiel jedoch mit Hilfe von Telekinese manipuliert und als der Kasinochef sie in Dequcs Geheimversteck führt, knackt sie einen Safe ebenfalls nicht mit der nicht existenten Technologie, sondern mittels Telepathie.

Ihr Plan, auf diese Weise an den Verbrecherboss heranzukommen, scheint aufzugehen, bis sie dem Verräter Strok begegnet, der Dequc bereits auf Svivren vor Maras Zugriff gewarnt und sogar einen Sturmtruppler erschossen hat. Zunächst kann sie ihn ausknocken, doch bei der zweiten Begegnung lässt er sie auffliegen, was die Mission sehr stark verkompliziert. Nun braucht Jade einiges an Geschick und Einfallsreichtum, um doch noch ans Ziel zu gelangen.

Rezension von Mara Jade: Die Hand des Imperators

Mara Jade hat eine gewisse Ähnlichkeit zu Jahan Cross, arbeitet jedoch im Gegensatz zu diesem nicht für den imperialen Geheimdienst, sondern untersteht direkt Imperator Palpatine. Als sie zu Beginn der Handlung auf Tatooine weilt und auf eine Gelegenheit wartet, Luke Skywalker zu töten, ist bereits klar, dass ihr Meister nicht mehr viel Zeit hat. Diese reicht aber noch, um sie mit einer letzten Mission zu beauftragen. Palpatine kann es gerade gar nicht gebrauchen, dass nach dem Tod von Prinz Xizor ein neuer Verbrecherfürst dessen Organisation Schwarze Sonne wieder aufleben lässt.

Da ihre vorherige Mission fehlgeschlagen ist, braucht sie den Erfolg, trifft auf Svivren jedoch nur auf einen inkompetenten Kommandeur. Immerhin stellt dieser ihr einen scheinbar fähigen Captain zur Seite. Dumm nur, dass sich Strok später als Verräter herausstellt und Mara Jade erst auf Coruscant feststellt, dass sie bloß einen Doppelgänger eliminiert hat.

Der Ärger von ihrem Meister bleibt ihr jedoch erspart, da dieser gerade seinem eigenen Tod ins Auge blickt. Allerdings entspricht das telepathische Bild, welches er ihr übermittelt, nicht den Tatsachen, denn Luke und Anakin sind nicht gemeinsam mit Lichtschwertern auf ihn losgegangen. Wie jeder Star Wars-Fan weiß, hat Darth Vader den Imperator einen Schacht hinunter geworfen, während dieser gerade seinen Sohn mit Machtblitzen gegrillt hat. Warum Palpatine seiner Attentäterin ein falsches Bild übermittelt, bleibt ein Rätsel, erklärt jedoch, warum sie später einen noch abgrundtieferen Hass auf Skywalker hat.

Dabei ist sie trotz ihrer Machtsensitivität und der Nähe zum Imperator keineswegs der dunklen Seite verfallen. Im Gegenteil glaubt sie, das Imperium stehe für Ideale wie Frieden und Ordnung, was sich in ihrem Einsatz gegen das organisierte Verbrechen widerspiegelt. Diesen nimmt sie nach ihrer Flucht schließlich wieder auf, nachdem zwei Freunde durch die Hand des Schwarzen Nebels gestorben sind. Sie empfindet für die zwei Ermordeten echte Empathie und handelt sehr menschlich. Bereits zuvor hat sie auf einem Flug zwei Diebe gestoppt und deren Beute den ursprünglichen Besitzern zurückgegeben. Sie ist also stets davon überzeugt, das Richtige zu tun.

Bei der Infiltration von Dequcs Geheimbasis auf Nezmi greift sie sowohl auf ihre Fähigkeiten in der Macht zurück, wobei diese mit dem Tod Palpatines langsam zu verblassen beginnen, als auch auf ihren Einfallsreichtum. Sie ist eine Mischung aus Ethan Hunt und MacGyver, nimmt falsche Identitäten an und bastelt tödliche Fallen. So platziert sie ihr Lichtschwert in einer Büste von Prinz Xizor, welches sie mit Hilfe einer kleinen Sprengladung aktiviert, sobald Dequc die Büste in den Händen hält. Auch eine Art, sein Gesicht zu verlieren.

Während Mara Jade Verbrecher jagt, ist ihr selbst das Imperium auf den Fersen. Beim Geheimdienst hat ihr niemand abgekauft, dass sie bloß eine Tänzerin sei. Allen voran ahnt Ysanne Isard, dass sie eine Agentin des Imperators war. Isard ist bereits aus der Comicreihe Agent des Imperiums sowie aus einigen Romanen des erweiterten Universums bekannt. Im Restimperium ist sie von ähnlich hohem Rang wie Admiral Thrawn. Als Geheimdienstchefin unterläuft ihr allerdings ein unverzeihlicher Lapsus, als sie ihr Datenpad offen und aktiviert in ihrem Büro liegen lässt. So hat Mara Jade auf ihrer Flucht noch leichteres Spiel, nachdem sie bereits den Verhörspezialisten mit dem Machttrick überzeugt hat, sie aus der Zelle zu holen und ihr Zugriff auf ein Computerterminal zu gewähren.

Die abwechslungsreiche Handlung ist grafisch sehr gut umgesetzt. Der Zeichenstil ist sehr detailliert, obgleich die Linienführung zuweilen etwas unsauber ist. Im Großen und Ganzen sind die Bilder jedoch gelungen. Die Charaktere haben Wiedererkennungswert und auch die Raumschiffe sehen super aus. Lediglich die Umgebungen hätten hier und da etwas mehr Profil vertragen. Irritierend ist vor allem Maras Gefängniszelle im imperialen Palast, die aus Mauerwerk besteht. Das ist für die Architektur auf Coruscant eher untypisch.

Die Farbgebung zeichnet sich durch ein harmonisches Spiel von Licht und Schatten aus, wobei weniger auf Farbverläufe als vielmehr auf mehrere Farbschichten gesetzt wurde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Einzig an Glanzeffekten mangelt es, weshalb die Koloration noch ein wenig von naturalistisch entfernt ist. Nichtsdestotrotz ist das grafische Niveau sehr hoch und insgesamt sogar etwas besser als auf den Covergestaltungen von Kilian Plunkett.

Fazit

Die Geschichte um Mara Jade ist wichtig für das Verständnis der Legends, wobei mehr ihr Werdegang als ihre Mission im Vordergrund steht. Später wird sie innerhalb der Thrawn-Trilogie noch von zentraler Bedeutung sein. Unabhängig davon ist der Comic aber auch so inhaltlich wie grafisch interessant. Erschienen ist Mara Jade: Die Hand des Imperators u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 37 in der Star Wars Comic-Kollektion. Auf dunklen Flächen gibt es allerdings wieder einmal Papierschnitzel, die auf der beim Beschnitt noch feuchten Farbe haften geblieben sind.

Info

Autoren: Timothy Zahn & Michael A. Stackpole
Zeichner: Carlos Ezquerra
Farben: James Sinclair
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Warpskala

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9 10 0 1
  • Story
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  • Zeichenstil
    8/10
  • Koloration
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9/10
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