Ro Laren befindet sich in einem Loyalitätskonflikt.

Die Rückkehr von Ro Laren – Preemptive Strike
Staffel 7 – Episode 21

Buch: Rene Echevarria
Regie: Patrick Stewart

Inhalt

Nachdem der Maquis ein cardassianisches Schiff angegriffen haben, wird Ro Laren (Michelle Forbes) beauftragt, sich undercover in eine Zelle der Gruppe einzuschleusen. Es gelingt ihr, ein Vertrauensverhältnis zum Anführer der Zelle, Macias (John Franklyn-Robbins), aufzubauen und so einiges über die Pläne des Maquis zu erfahren. Doch bald stürzt sie dies in einen Loyalitätskonflikt, denn sie weiß nicht mehr, auf wessen Seite sie selbst eigentlich steht …

Rezension

In dieser letzten Regiearbeit von Patrick Stewart hat der Maquis ihren ersten und gleichzeitig auch letzten Auftritt in TNG. Ebenso wie Ro Laren beginnt man sich auch als Zuschauer zu fragen, ob diese Terroristen wirklich so böse sind, wie es auf den ersten Blick scheint. Captain Picard hat für die Gruppe und ihre Aktionen keinerlei Verständnis und versucht alles, um sie dafür zur Verantwortung zu ziehen. Und bei Deep Space Nine kann man ohne Übertreibung sagen, dass Captain Sisko sogar einen regelrechten Hass auf den Maquis hat. In der Episode Für die Uniform ist er sogar bereit, einen ganzen Planeten für fünfzig Jahre unbewohnbar zu machen, um nur einen von ihnen, den verräterischen Commander Eddington, zu schnappen.

Doch in dieser Episode lernen wir den Maquis durch die Augen von Ro Laren kennen, und kommen nicht umhin, ebenso wie sie, ein gewisses Verständnis für sie zu entwickeln. Letztlich fühlen sie sich von der Föderation ungerecht behandelt, da sie mehr oder weniger gegen ihren Willen von ihren jeweiligen Heimatplaneten vertrieben wurden. Zwar sind ihre gewalttätigen Methoden mehr als fragwürdig, doch kann man ihnen nach Betrachten dieser Episode wirklich noch uneingeschränkte Vorwürfe machen?

Die Rückkehr von Ro Laren

Die Kolonisten werden hier fast stärker als Sympathieträger dargestellt als die Sternenflotte, inklusive der Crew der Enterprise. Gerade deswegen entscheidet sich Ro am Schluss auch dazu, bei ihnen zu bleiben und gegen die Cardassianer zu kämpfen. Hierfür nimmt sie sogar in Kauf, Captain Picard zu enttäuschen. In der allerletzten Einstellung der Episode sieht man seinem Gesichtsausdruck nur zu deutlich an, wie schwer dieser Verrat auf ihm lastet. Es ist interessant und auch irgendwie tragisch mitanzusehen, wie sich die Beziehung zwischen ihm und Ro im Lauf der Serie verändert: Vertraute er ihr bei ihrem ersten Auftritt in der Folge Fähnrich Ro kein bisschen, begann er seine Meinung schnell zu ändern und machte sie zu einem Mitglied der Crew. Hier nun muss er sich der Tatsache stellen, dass Ro das Vertrauen, welches sie von ihm erworben hat, wieder über Bord wirft, weil sie davon überzeugt ist, das Richtige zu tun, wenn sie sich den Maquis anschließt. Ein solch kompromissloses Ende hat es in der Geschichte von Star Trek selten gegeben. Und wieder fragt sich der Zuschauer, wie er selbst an Ros Stelle gehandelt hätte. Doch so oder so ist es hart, Captain Picard am Ende so gebrochen zu sehen.

Letztlich ist Fähnrich Ro trotz allem eben immer mehr eine Bajoranerin als eine überzeugte Sternenflottenoffizierin geblieben. Insofern bildet diese Episode einen perfekten Abschluss für ihren Handlungsbogen. Bei den Maquis findet sie das, was sie weder auf ihrer Heimatwelt noch bei der Sternenflotte je hatte: eine Familie und einen Sinn für ihr Leben. Michelle Forbes spielt diese Wandlung ihrer Figur absolut überzeugend. Bedauerlich ist, dass wir nichts über Ros weiteres Schicksal erfahren. Forbes sollte diese Figur in Deep Space Nine weiter spielen, doch wollte sie lieber ihre Filmkarriere vorantreiben. So wurde ihre Rolle in Major Kira umgewandelt. Schade eigentlich, denn in dem Charakter Fähnrich Ro hätte noch eine ganze Menge Potential gesteckt.

 

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Sven Wedekin

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