Einige Kazon dringen in die Voyager ein und entwenden ein Transporter-Kontroll-Modul, was es dem Kazon-Führer Culluh ermöglicht, seine gegnerischen Sektenführer dazu zu überreden, gemeinsam einen Angriff auf das Föderationsschiff zu starten.

Das Signal – Wenn die Hoffnung durch den Äther dringt

Das Signal ist eine dieser Voyager-Folgen, die dich emotional kalt erwischen – ein bisschen wie ein Anruf von zuhause nach Monaten auf Weltreise: überraschend, herzzerreißend und viel zu kurz. Der Delta-Quadrant ist plötzlich gar nicht mehr so weit weg von der Erde, als Harry Kim (Garrett Wang) ein rätselhaftes Signal auffängt – und was daraus entsteht, ist nicht weniger als ein Hoffnungsschimmer für die gesamte Crew. Aber wie immer in Star Trek lauert hinter jeder Hoffnung ein Risiko, und so entwickelt sich die Folge zum emotionalen Drahtseilakt.

Harry Kim, der heimwehgeplagte Optimist

Garrett Wang darf hier endlich mal wieder zeigen, was Harry Kim ausmacht: Ehrgeiz, Herz und ein gehöriges Maß an Naivität. Als das Signal auftaucht, ist er der Erste, der an einen Kontakt zur Erde glaubt – und hängt sich mit Haut und Haaren rein, um diesen Funken Hoffnung zur Flamme zu machen. Es ist seine Folge, und er trägt sie gut.

Seine Szene mit Janeway (Kate Mulgrew), als sie über die Möglichkeit sprechen, endlich nach Hause zu kommen, ist einer dieser leisen, aber eindrucksvollen Momente. Man spürt, wie sehr die Crew auf diesen Durchbruch hofft – auch wenn am Ende, ganz Trek-typisch, alles anders kommt.

Funfact: Das manipulierte Subraum-Relais, das das Signal sendet, erinnert stark an das Föderations-Kommunikationsnetzwerk, das in TNG mehrfach erwähnt wird – ein netter Callback für aufmerksame Fans. Und das Konzept, mit der Heimat durch den Subraum Kontakt aufzunehmen, ist auch in Deep Space Nine (dort per Wurmloch) ein bekanntes Motiv.

Vertrauen ist gut, Paranoia ist Delta-Quadrant

Natürlich wäre es zu schön, wenn alles echt wäre. Schnell wird klar, dass das Signal möglicherweise manipuliert ist – und zwar von den Romulanern? Cardassianern? Nein, von den Botha, einer neuen Spezies, die Gedankenkontrolle vom Feinsten betreibt. Plötzlich sehen Crewmitglieder geliebte Menschen vor sich, hören Stimmen, die es nicht geben dürfte – der Wahnsinn breitet sich aus.

Der Doktor (Robert Picardo) ist mal wieder der Einzige, der cool bleibt – weil er immun gegen mentale Manipulation ist. Seine Szenen bringen Humor und Logik in den emotionalen Ausnahmezustand. Highlight: Seine ironisch-trockene Analyse der menschlichen Reaktionen auf Halluzinationen – er ist der Spock der Voyager, und das liebt man.

Trivia: Die Botha bleiben ein Mysterium und tauchen nie wieder in Star Trek auf – was schade ist, denn ihre Fähigkeiten erinnern an klassische TOS-Gegner wie Balok aus Pokerspiele oder auch die TNG-Episode Illusion oder Wirklichkeit?, in der die Enterprise in einer ähnlichen mentalen Falle landet.

Der lange Weg nach Hause – mit Hindernissen

Am Ende bleibt der Kontakt zur Erde ein Phantom, die Hoffnung wird zerschlagen – aber nicht zerstört. Janeway bringt es auf den Punkt: „Wir sind noch nicht zuhause, aber wir haben uns ein Stück weitergekämpft.“ Das ist Voyager in Reinform: Hoffnung, Rückschläge und trotzdem der Blick nach vorne.

Hoffnung in einer Welt voller Ablenkung

Das Signal ist ein Spiegel für unser Zeitalter der ständigen Informationsflut. Was ist echt, was ist Manipulation? Wie oft glauben wir, was wir sehen und hören – ohne zu hinterfragen? Die Episode zeigt, dass Hoffnung wichtig ist, aber auch, dass man kritisch bleiben muss. Vertrauen, aber mit Verstand – das gilt heute mehr denn je. Und vor allem: Manchmal ist der Weg, den man geht, wichtiger als das Ziel.

Infos zur Folge

Folgentitel: Das Signal 
Drehbuch: Jeri Taylor
Showrunner: Jeri Taylor
Regie: James L. Conway
Folgenbezeichnung: Staffel 2, Episode 8 (deutsche Zählung), Episode 8 (US-Zählung)
Deutsche Erstausstrahlung: 19. November 1996 (Sat.1)
US-Erstausstrahlung: 30. Oktober 1995 (UPN)


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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Starke, emotionale Performance von Garrett Wang
  • Spannender Mystery-Plot mit überraschendem Twist
  • Tolle Balance zwischen Hoffnung und Paranoia

Negativ

  • Die Botha bleiben als Gegner zu vage
  • Das Ende fühlt sich etwas abrupt an

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